Mein neues Leben (14)

von Nurse25w


Sabi ging gleich ran als es klingelte. Schnell erzählte ich ihr was passiert war und dass Andrea endlich wieder bei mir war.
„Na deine gute Laune ist ja durchs ganze Telefonnetz zu hören“ sagte Sabi.
„Sicher. Ich hab ja auch gute Gründe dafür“ antwortete ich mit einem verschmitzten Grinsen.
„Schieß los“ forderte sie mich auf. Ich erzählte ihr von meinem Chef und dem kurzen Statement über Susi. Wir lachten.
„Na sie hat es aber auch nicht anders verdient nachdem was sie so gemacht hat in der letzten zeit. Hat sich eigentlich die Polizei noch mal gemeldet?“
„Ja haben sie. Susi hat ein Alibi für den Abend. Noch dazu ein sehr gutes. Sie hat eine Sendung moderiert hier im Sender“ sagte ich. „Nee oder?“ fragte Sabi deutlich geschockt. „Doch doch. Die haben nun erstmal die Ermittlungen eingestellt. Aber genug von den unschönen Sachen. Zurück zu dir“ sagte ich wieder mit einem lächeln auf dem Gesicht. Eigentlich hatte ich seit dem Morgen wieder dieses verdammte dämliche Grinsen im Gesicht. //Alles Andreas Schuld// dachte ich. Sabi erzählte mir von einer Meike aus Flensburg. Das war ihre „Traumfrau“. So nannte sie sie zumindest. Ich hingegen gab zu bedenken, dass sie sich doch erstmal treffen sollten bevor solche Wörter fielen. Sabi lachte und verkündete mir das sie Meike in der nächsten Woche das erste Mal sehen würde. „Viel Glück und hoffentlich ist es die richtige“ sagte ich lachend. Sabi war schon klasse. Sie wusste was sie wollte, aber bei jeder schönen Frau, die sie sah, war klar… DAS IST SIE! Und dann wurde meist doch nur ein One-Night-Stand daraus. //Naja, ich wird es ja erfahren// dachte ich so bei mir als das Telefon klingelte. „Schatz“ rief ich glücklich.
„Na du? Wie ist die Lage bei dir? Machst du pünktlich Feierabend?“
„Klar. Oder meinst du ich lass mir einen Abend in deinen Armen entgehen?“ fragte ich lachend.
„Niemals. Ansonsten muss ich dich auf eine einsame Insel entführen“ erwiderte Andrea ebenso lachend. „Ich hatte vor etwas zu kochen, wenn du magst“.
„Sicher doch süsse“ antwortete ich. „Ich bin gegen 18:30Uhr zuhause und dann will ich ein leckeres Abendessen von dir gezaubert haben“.
„Ich liebe dich“ sagte Andrea noch und legte dann auf. //Hach…das war meine Frau….wie süß sie doch am Telefon war//. Meine Gedanken rund um Andrea hielten mich wieder einmal von meiner Arbeit ab. Bis zum Feierabend waren es ja noch ein paar Stunden und die würden sicher wie im Flug rum gehen. Schließlich wartete zuhause meine Traumfrau. Und schöne Frauen soll man ja bekanntlich nicht warten lassen. Schnell erledigte ich meine Post und ehe ich mich versah war es kurz vor 18Uhr. Nun hatte ich es nicht mehr geschafft meine Eltern anzurufen. //Müssen sie eben bis morgen warten// sagte ich schultern zuckend. Fröhlich summend verließ ich da Büro und machte mich auf den Heimweg. Die S-Bahn war gerammelt voll bei dem schlechten Wetter. Eng aneinandergedrückt stand ich mittendrin. Mehr als einmal hasste ich das Stadtleben an solchen Tagen aufgrund solcher Ereignisse. Gott sei dank konnte ich an der nächsten Haltestelle aussteigen. Ich lief die Stufen zu meiner Wohnungstür hoch und hätte fast Fr. Kram umgerannt die auf dem Weg zur Mülltonne war. „Guten Abend Kindchen“ sagte sie mit erkälteter Stimme. „Hallo Fr. Kram. Na hat es sie erwischt?“ fragte ich mit einem unauffälligen Blick auf die Uhr. 18:40Uhr. Hoffentlich hielt sie mich nicht solange auf. Und warum konnte ich eigentlich nicht mal pünktlich sein?
„Ach es geht schon“ erwiderte sie mit einem unterdrückten Huster. „Na dann werde ich mal weitergehen“. Gerade als ich einen Schritt machen wollte hielt sie mich erneut auf.
„Sagen Sie, haben sie einen Gast?“ fragte sie forschend.
„Wie kommen Sie darauf?“
„Ich hörte den ganzen Tag Musik bei ihnen“ sagte sie mit kritischem Blick. Man muss dazusagen das Fr. Kram sicherlich längst wusste dass Andrea wieder in meiner Wohnung war. Wenn jemand den Hausflur betrat, sah sie grundsätzlich nach wer es war, was er wollte und was er für Kleidung trug. Sie war ein Fan von AktenzeichenXY- ungelöst und sagte immer, wenn jemand mal hier einbricht und die das dann im Fernsehen zeigen, dann kann ich anrufen und es auflösen. Ich musste grinsen. Nebenbei bemerkt hatte sie natürlich als Rentner auch genügend zeit für solche Spionagetätigkeiten.
„Nun ja. Eine Freundin ist zu Besuch“ erklärte ich die laute Musik. Warum rechtfertigte ich mich eigentlich und warum stand ich nicht zu Andrea vor Fr. Kram?
„Diese Freundin kommt wohl öfter?“ fragte sie beharrlich weiter. Ich musste innerlich lachen. //Hast du ne Ahnung wie oft sie „kommt“// dachte ich bei mir.
„Ja genau. Wissen sie so ist das mit der Liebe“ sagte ich trocken und drückte mich an der erstaunten und sprachlosen Fr. Kram vorbei. Schnell schloss ich die Tür auf und erzählte Andrea unter lachen von der eben erlebten Situation. „Na dann zeig mir mal was du in Sachen „kommen“ so drauf hast“ erwiderte Andrea frech grinsend. Ich nahm die Herausforderung selbstverständlich an. Wie hatte ich Andrea´s Hände vermisst, ihre Lippen, ihre Berührungen, ihre erotische Stimme wenn sie mir „ich liebe dich“ ins Ohr hauchte. Endlich war mein Leben wieder komplett. Wir liebten uns heiß und innig und ich merkte nicht wie die Zeit im Flug verging. Mit Andrea schien alles so leicht, ich schien zu fliegen wenn sie mich berührte oder küsste, um dann in einer riesigen Gefühlsexplosion die Entspannung mit ihr zu genießen. Eine Liebe wie ich sie noch nie erlebt hatte. Selbst die Gefühle waren mir unbekannt.
Diese Leichtigkeit wenn wir zusammen waren, dieser Schmerz wenn sie nicht bei mir war, dieses Hochgefühl wenn sie mir eine Nachricht schrieb. Das alles war es was Liebe sein musste. Und ich schätze mich froh in diesem Moment das alles mit ihr erleben zu dürfen.
Das Essen fiel an diesem Abend aus. Wir verbrachten den Abend ausschließlich damit uns gegenseitig zu zeigen wie sehr wir uns liebten, bis wir schlussendlich gegen 0Uhr einschliefen.