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Mein neues leben (11)

von Nurse25w


Wie lange wir so standen kann ich nicht sagen, aber es war wie als hätte jemand die Zeit angehalten. Das einzige Zeichen dafür, dass die Welt nicht stillstand war die langsam versinkende Sonne. Sie verschwand hinter einem Hochhaus. Ich spürte Andrea´s warmen Atem an meinem Hals. Für immer wollte ich so stehen bleiben, sie spüren, ihre warmen Hände in den meinen halten. In kurzer Zeit war sie für mich so wichtig geworden. Auch wenn andere mich für völlig wahnsinnig hielten, für mich war klar, ich wollte nicht mehr ohne Andrea leben. Und ich war mir sicher, sie wollte es genauso wenig. Immer noch sah ich mir die letzten verbliebenen Strahlen der Sonne an. Hinter mir fing Andrea langsam an zu zittern. „Lass uns reingehen süße. Ich bekomme Frostbeulen“ hauchte sie mir ins Ohr. Mit einem Kuss lies ich mich zum reingehen bewegen. Gerade noch konnte ich die Tür schließen bevor Andrea mich mit einem viel sagenden frechen grinsen ansah. Langsam zog sie mich an sich. Auch ich musste grinsen. „Denk dran ich bin verletzt“ lachte ich. Wir sahen uns in die Augen. Sie hatte so wunderschöne Augen, so weit wie ein blauer Ozean. Ich konnte mich darin verlieren, versinken, ertrinken, und wurde schlussendlich mit einem verlangenden, zärtlichen Kuss von ihr gerettet. Sie war die personifizierte Zärtlichkeit. Gesteuert von einem sehnsüchtigen Verlangen konnte ich die Welt um mich herum vergessen. Es war wie ein Stromschlag der mir durch den ganzen Körper fuhr wenn ihre Hände mich berührten und mir die schönsten Momente mit ihr zusammen schenkten. Ich liebte es mit ihr in dieses Verlangen einzutauchen und gemeinsam mit ihr durch einen wunderschönen intensiven Höhepunkt erlöst zu werden. Niemals zuvor hatte ich so ein schönes Gefühl erlebt und ich wurde zusehends süchtig. Süchtig nach ihr, nach ihren Küssen, nach ihren Berührungen. Wie konnte ein einziger Mensch mich so verzaubern und in seinen Bann ziehen? Noch immer konnte ich es mir nicht erklären was sie mit mir anstellte, aber war es überhaupt wichtig? Der Moment zählte. Andrea zählte. Vielleicht sollte man sein Glück einfach genießen und nicht darüber nachdenken, warum oder wieso es so passierte. Langsam öffnete ich die Augen und streichelte über Andrea´s Gesicht. So weich, so warm, ohne jeden Makel. Ich strich mit den Fingerspitzen über ihre süßen Lachfältchen. Sie lächelte. „Ich liebe dich“ flüsterte ich, und bestätigte meine Aussage mit einem zärtlichen Kuss. In diesem Moment wünschte ich mir das dieser Augenblick nie vergehen würde. Gemeinsam kuschelten wir uns unter eine Decke und lagen stundenlang einfach nur da. Dieser Moment gehörte nur uns, zumindest bis es an der Tür klingelte. „Wird doch nicht wieder Fr. Kram sein“ sagte ich genervt, sodass Andrea lachen musste. Schnell zog ich mir etwas an. Mittlerweile klingelte es zum zweiten Mal. „Ja ja“ rief ich. Als ich die Tür öffnete dachte ich, ich sehe nicht richtig. Mein Vater stand vor der Tür. „Hallo Papa. Was treibt dich denn her?“ stammelte ich laut. „Ich wollte mit dir reden Isa. So kann es doch nicht weiter gehen. Darf ich reinkommen?“ fragte er mit unsicherer Stimme. Gerade als ich etwas einwenden wollte, trat Andrea angezogen an mich heran und bat meinen Vater herein. Ich sah sie erstaunt an und sie zuckte mit den schultern. Mein Vater steuerte das Wohnzimmer an. Er lächelte. „Sie müssen Isa´s Freundin sein?“ fragte er vorsichtig. Andrea lächelte zurück, stellte sich vor und machte sich auf den Weg in die Küche um einen Kaffee aufzusetzen. Sichtlich überrascht von meinem Vater setzte ich mich zu ihm auf die Couch. Ich sagte kein Wort. Was sollte ich auch sagen? Es war ja alles gesagt. Und doch brannte ich darauf zu erfahren warum er sich plötzlich so verhielt.

„Isa. Du hast dich tagelang nicht gemeldet. Deine Mutter und ich haben uns Sorgen gemacht“. Er machte eine kleine Pause und sprach dann leise weiter. „Du hast eine nette Freundin“. Mein Blick war entgeistert. Welches fremde Wesen hatte von meinem Vater Besitz ergriffen?

Meine einzige Reaktion auf seine Frage war ein nicken. Ich war sprachlos. Andrea brachte Kaffee mit und unterbrach die Stille. Sie setzte sich neben mich und hielt meine Hand. „Schön das sie vorbeigekommen sind“ lächelte sie ihn an. „Es war mir wichtig mit Isa zu reden und ihr zu zeigen das wir sie nicht verlieren wollen, auch wenn sie….ja…auf…also…“ stotterte er. Andrea vollendete seinen Satz. „Auch wenn sie mit mir zusammen ist und mich liebt?“

Er nickte. Andrea drückte meine Hand. „Papa. Danke!“ sagte ich mit Tränen in den Augen. „Das bedeutet mir echt sehr viel“. Er stand auf, kam zu mir herüber und nahm mich in den Arm. Das war das erste Mal das mein Vater weinte. Ich kannte ihn als starke Persönlichkeit. Weinen war nicht sein „Stil“. Und plötzlich war er ein ganz normaler Mensch mit Gefühlen und zeigte diese auch noch. Das konnte nicht mit rechten Dingen zu gehen. Ich hielt ihn fest, war froh ihn wieder zu haben, ihn nicht wegen meiner Gefühle zu verlieren. „Dann werde ich euch mal nicht weiter stören“ sagte er lächelnd mit Tränen im Auge. Wir lächelten zurück und brachten ihn zur Tür. Wir versprachen am Sonntag zum Essen zu kommen. Sichtlich gelöst ging mein Vater. Ich sah Andrea an. „Du hast ihn verzaubert. Wie hast du das gemacht? Ich dachte er bekommt einen Tobsuchtsanfall wenn er dich hier sieht“ sagte ich immer noch verwirrt. Sie lächelte frech. „Tja, ich hab mich gekümmert in der Zeit wo du lieber Krankenschwestern angeflirtet hast“ lachte sie. Ich sah sie an und verstand nur noch Bahnhof. Natürlich fragte ich nach.

„Ich dachte du bist vielleicht bei deinen Eltern als du dich abends nicht gemeldet hast. Also hab ich mir die Adresse besorgt und bin hingefahren, hab geklingelt und nach dir gefragt. Deine Mutter hielt mich für eine gute Freundin und bat mich herein. Und nach dem ersten Kaffee, hab ich dann gesagt wer ich wirklich bin. Deine Eltern haben geschockt reagiert. Und ich habe souverän gesagt…Wenn sie meinen ich werde ihre Tochter noch einmal gehen lassen im Leben, dann liegen sie verdammt falsch. Entweder sie arrangieren sich mit unserer Beziehung oder sie müssen auf ihre Tochter verzichten. Danach bin ich gegangen. Und dein Vater hat mir hinterher gerufen, ich solle nicht sagen, dass ich bei ihnen war und dass ich ihn kenne. Ich hab gesagt, wenn das die Art ist, wie in dieser Familie mit Problemen umgegangen wird, dann ist das okay“. Ich sah Andrea erstaunt an. „Das hast du nicht wirklich oder?“ fragte ich. „Doch“ sagte sie und nickte bestätigend. Ich musste lachen. „Ich glaube so direkt hat mit meinem Vater noch niemand geredet. Aber es hatte Erfolg.“ Lachend gingen wir zurück ins Wohnzimmer. Sie hatte es geschafft, dass sogar meine Eltern ihre Meinung änderten und mich so akzeptierten wie ich war. Ich denke mal ich habe ihr an diesem Abend 1000 Mal gesagt wie sehr ich sie liebe, und wie glücklich ich mit ihr bin. Mit einem Glas Rotwein saßen wir auf der Couch und kuschelten weiter. Im Hintergrund lief leise Musik. Ich glaube wir redeten und lachten die ganze Nacht hindurch. Erst gegen Morgen schliefen wir gemeinsam ein.



copyright © by Nurse25w. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Mein neues leben (11)
einfach super, weiter so!!!!
herta - 19.12.2005 18:10
;O)
Alex2005 - 18.12.2005 18:34
supi
Blueangel85 - 14.12.2005 15:32

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