Meine Göttin! (Teil 9)

von dobbyline


"Na, wenn du so fragst.", erwidere ich ebenfalls lachend.Sie rutscht nach vorne und ich will sie küssen, aber sie weicht zurück.
"Hey, ärger mich nicht.", sage ich und fange an sie zu kitzeln.
Nach einem kleinen Kampf, den ich eindeutig für mich entscheiden kann,liegen wir beide lachend auf ihrem Bett.
Plötzlich muss ich an was denken...
"Sag mal... hat meine Mum sich zufälligerweise gemeldet?"
"Oh, ja.", sagt sie ganz locker.
"Und?", frage ich eher entsetzt.
"Ich habe ihr gesagt, dass du hier bist und ich hab ihr erklärt woher dumich kennst."
"Was? Und, was hat sie gesagt? Weiss sie, dass ich... lesbisch bin?"
Sie guckt mich verwundert an. "Nein. Sie hat dann aufgehört sich aufzuregenund hat mir versichert, dass das in Ordnung geht. Nur fragt sie sich, warumdu das nicht gleich gesagt hast, das im Park und so. Und das musst du ihrselber erklären. Wird an der Zeit, meinst nicht?"
"Mh.", mache ich nur. Ich lasse mich ins Kissen zurückfallen und sie tut esmir gleich. Sie sieht mich an und ich kann gar nicht anders, als sie zuküssen.
"Das hätte ich nie gedacht.", sage ich auf einmal.
"Was?"
"Das wir beide mal zusammen kommen."
Sie grinst etwas verlegen und meint: "Tja... was eine Runde im Park sobewirken kann, was?...", sie lacht kurz auf, "ich liebe dich."
"Ich dich auch... aber... wie spät ist es eigentlich?"
"Ach,", sagt sie, "mach dir da mal keine Sorgen. Ist erst sechs. Wir gehendann zu dir nach Hause und dann zur Schule. Also los, steh langsam auf. Ichmach Frühstück... oder willst du den ultimativen Jessy-Service haben?"
"Was beinhaltet der denn?", frage ich grinsend.
"Tja... lass dich überraschen."
Und weg ist sie, runter von mir, nicht ohne mir noch einen Kuss gegeben zuhaben und ab in die Küche, nehme ich an.
Ich kuschele mich noch ein bisschen in die warme Decke, wobei ich lieberJessy dafür hätte. Aber mal sehen was mich jetzt erwartet.
Ich höre es klirren und arbeiten und nach einer Weile kommt Jessy mit einemTablett, voller leckerer Sachen. Und ein Seidentuch.
"Was...?", frage ich verdutzt.
Sie nimmt das Tuch und bindet es kurzer Hand um meine Augen.
Aha! Jetzt werde ich auch noch gefüttert. Hoffentlich macht sie kein Scheiß,denke ich und lache.

***

Glücklich und zufrieden setze ich mich auf meinen Platz. Clara, ganzerstaunt von meiner guten Laune, sieht mich merkwürdig an. Irgendwie, als wenn sieversuchen würde, froh auszusehen.
"Ihr müsst ja echt Spaß gehabt haben.", sagt sie auf einmal.
"Wie bitte? Bist du etwa... eifersüchtig?", frage ich empört. Ich meine,Jessy und ich... das hat gerade erst alles angefangen, wie kann man da schoneifersüchtig sein? Ausserdem würde ich es soweit gar nicht kommen lassen. Auchwenn Clara sich zur Zeit komisch benimmt ist und bleibt sie meine besteFreundin.
"Nein, ach, quatsch!", erwidert sie auch schnell.
"Ach komm!", sage ich etwas wütend zu ihr, "was soll das alles denn? Ichglaube, wir sollten mal unter vier Augen reden..."
Clara sieht mich nur mit einer Miene an, die zu sagen scheint: "Schön, sollmir nur Recht sein!"

Der Tag verläuft weiterhin unspektakulär, nur Clara und ich, wir beide sehenuns nicht mal mit dem Arsch an, um es mal klar zu formulieren. Ich kanneinfach nicht verstehen, warum sie so eifersüchtig ist. Ich kenne Jessy doch garnicht lange, man kann das, was wir haben vielleicht nicht noch mal Beziehungnennen, was will sie eigentlich? Clara ist echt komisch, denke ich mir, oderbin ich es, dass ich nicht merke, was los ist?
Nach der letzten Stunde will Clara deutlich merkbar schnell weg, doch ichfange sie noch an der U-Bahn ab.
"Hey...", stottere ich los, "Clara, warte doch mal. Kann ich heut zu dir?"
Sie sieht mich seltsam an. "Na gut.", sagt sie mit einem Blick, den ichnicht zu deuten weiss. Hat sie Angst ich fall über sie her?
Meine Güte, wenn ichnur wüsste was los mit ihr ist!