Meine erste große Liebe

von connyuandrea


Die ersten Gefühle für das weibliche Geschlecht entwickelten sich bei mir etwa mit
14 Jahren.
In meiner Klasse war ich immer eher ein Außenseiter. Zurückhaltend und schüchtern
wie ich war, mußte ich mir etwas einfallen um doch irgendwie dazu zu gehören.
Ich fing an zu rauchen und so bekam ich Zugang zu unserer Bahnhof's Klicke.
Naja eigentlich konnte man unseren Bahnhof nicht als solchen bezeichnen. Es war eher eine Haltestelle für Lumpensammler, Bummelzüge oder wie man heute sagt Regionalbahnen.
Denn meine Kindheit verbrachte ich in einem kleinen Ortsteil unserer Kreisstadt.
Eines Tages, kurz vor Unterrichtsbeginn, wir waren schon in unserem Klassenraum, kam eine Klassenkameradin direkt auf mich zu und fragte mich ob wir eigentlich Hausaufgaben auf gehabt hätten. Ich schaute sie fragend an bekam aber keinen Ton raus, denn da war es dann aufeinmal. Ein Gefühl was ich vorher überhaupt nicht kannte.
Mir wurde heiß und kalt zu gleich. Ich fing an zu zittern und konnte nicht wirklich auf ihre Frage antworten. Was war das nur? Diese Frage beschäftigte mich eine ganze Weile.
Ich hatte keine Ahnung und wußte auch nicht warum ich so reagiert habe. Aber ich wußte das irgend etwas anders war mit mir.
In den folgenen Tagen versuchte ich dann erst mal einen Bogen um das Mädel zu machen .Es funktionierte auch. So schnell wie dieses Gefühl gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder
Es verging etwa ein Jahr. Und eines Tages stand dann plötzlich meine aller beste Freundin, die ich aus den Augen verlohren hatte, vor mir. Knall, da waren sie wieder diese Gefühle die ich nicht einordnen konnte. Es war komisch denn eigentlich kannte ich ja dieses Gefühl, aber nur wenn ich mich in einen Jungen verknallt hatte.
Konnte es sein das man sich auch in das gleiche Geschlecht verlieben konnte?
Ich war total überfordert, dachte nur,:nur nichts anmerken lassen.
Wir trafen uns jetzt wieder fast jeden Tag und machten unsere Gegend unsicher. Ich genoss jede Sekunde die ich mit ihr zusammen war. Da es gerade Sommer war fuhren wir oft zum baden an einen nahe gelegenen Baggersee. Im Wasser hatten wir dann unseren Spaß. Da kam ich ihr dann so nah wie es eben ging ohne das sie etwas geahnt oder gemerkt hätte. Ich war ja auch feige und hatte Angst mich ihr anzuvertrauen. Dachte, wenn ich es ihr sage, welche Gefühle ich für sie hab, würde sie mir die Freundschaft kündigen. Also behielt ich es für mich.
Mittlerweile waren wir in dem Alter, das wir in die Disko gehen konnten. Eines Abend's als ich sie abholen wollte bat sie mich, noch mit in die Wohnung zu kommen, weil sie noch nicht umgezogen war. Wir gingen in ihr Zimmer und ich setzte mich auf ihr Bett. Ohne sich etwas dabei zu denken zog sie sich ihr Oberteil aus und mich strahlten zwei wunderschöne Brüste an. Mir wurde ganz anders und um mir nichts anmerken zu lassen, sagte ich nur:,,Ich verschwinde mal eben für kleine Mädchen!''
Als ich zurück kam war sie wieder angezogen. Wenn ich ihr doch nur hätte sagen können was ich für sie empfinde.
Viele Jahre später sollte ich dann doch die Gelegenheit bekommen,ihr zu sagen was ich für Gefühle für sie hatte. Denn ich hatte inzwischen mein Coming out hinter mir.
Ich war überrascht wie sie reagierte. Sie hatte damals wohl doch etwas gemerkt, hatte aber genau solche Angst wie ich. Vor der Wende in der ehemaligen DDR gab es ja soetwas wie Homosexualität nicht. Oder doch? Heute bin ich in einer festen Beziehung und sie ist immer noch meine allerbeste Freundin.