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Nachtwanderung der Gefühle

von Struppi81


Nachtwanderung der Gefühle

Und wieder wird es Nacht in der Stadt. Zu dieser Zeit bin ich am liebsten in den kleinen Nebenstraßen unterwegs.Während man die Kneipenmeile entlang das Geprabbel der Hundertschaften durstiger Kehlen vernimmt, herrscht in den Seitenstraßen erholsame Ruhe, nur dieses künstliche gelbe Licht in den Fenstern zeugt von Leben.
Als ich die Wohnungstür hinter mir schließe und das Haus verlasse, weiß ich noch nicht, wohin ich gehe. Jedoch, jeder Weg hat ein Ziel und so ließ ich mich leiten von meinen Gefühlen und dem Pulsschlag der Stadt. In Gedanken versunken setze ich einen Fuß vor den anderen.
Mein Weg führt mich vorbei an den alten imposanten Häusern, deren Gesichter mir ihre Geschichten erzählen. In einem Hauseingang steht ein Paar, dass unter dem Licht der Eingangslaterne einen Schatten wirft. Aus dem halb geöffneten Fenster über ihnen dringt die Stimme einer verbitterten Frau, die ihren Mann einen versoffenen Hurensohn nennt.
Ein Stück weiter umgibt mich wieder, wie ein schützender Mantel, himmlische Ruhe. Ich bleibe mitten auf der Straße stehen und blicke in den Himmel. Neben dem Mond, der mich schon die ganze Zeit begleitet blinken mir tausend Sterne entgegen. Ich habe nicht bemerkt, dass die Zeit an mir vorbeirast. Mit hochgeschlagenem Jackenkragen setze ich meinen Weg fort.
Doch nach wenigen Minuten bleibe ich, wie von einer unsichtbaren Hand gehalten, erneut stehen und lass meine Augen die Fassade des gegenüberliegenden Hauses emporklettern. An diesem künstlichen Gelb bleiben sie haften, auch in deinem Fenster brennt noch Licht.
Wie gern würd ich dich jetzt in die Arme nehmen, in deine tiefen Augen blicken, deine wunderschönen Hände spüren und deine Küsse schmecken!
Von diesem Verlangen getrieben mache ich den ersten Schritt über die Straße, als dieses grelle Klingeln in meine Ohren dringt. Eine Straßenbahn ist wenige Meter neben mir zum stehen gekommen und das entsetzte Gesicht des Fahrers schaut mich verständnislos an.
Aufgewacht aus meinem Traum setze ich einen Schritt zurück, blicke noch einmal zu dir hinauf und wünsche dir leise eine gute Nacht. Anschließend treh ich mich um und trete den Heimweg an.
Bei jedem Schritt, der mich von dir wegträgt, wird der Schmerz in meinem Herzen größer, doch darauf darf ich keine Rücksicht nehmen. Du hast nicht die Courage, deine Gefühle zuzulassen, dafür bedauer ich dich sogar!
Zu Hause angekommen entledige ich mich meiner Sachen und schlüpfe in den Schlafanzug, wie unsagbar gern würd ich jetzt mit dir einschlafen. Statt dessen bleibt mir nur die Erinnerung an deinen sinnlichen Mund und deine weichen Hände.
Mit einem Stechen im Herzen und einem elektrisierenden Gefühl schlafe ich endlich ein...



copyright © by Struppi81. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Nachtwanderung der Gefühle
einfach nur klasse..

eindrucksvolle story und echt super geschrieben

LG
kekko - 26.06.2004 02:12

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