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Lovestories » Detail

Nasskalte Nebelschwaden (4) Ende

von Kiwiina


- 4 –

Das kleine Häuschen sah von Innen genauso verwunschen und märchenhaft aus wie von außen. An den Wänden standen eine Reihe großer Standuhren, die den kleinen Flur klanglich mit einem angenehmen, beruhigenden Ticken erfüllten.
Ich folgte Zoey in die Küche in der sie eine Kanne mit Wasser auf dem Herd aufsetzte und in einem kleinen Schränkchen anfing nach Teebeuteln zu suchen.

Ich hatte keine Ahnung was ich mit mir anfangen sollte. Was tat ich hier eigentlich? Das letzte Gespräch war vor dem Gartentürchen verebbt und nun erfüllte eine Mischung von unausgesprochenen Erwartungen und Unsicherheit den Raum zwischen uns.
Ich beobachtete Zoey aus den Augenwinkeln und lehnte mich schweigend an den kleinen Küchentresen hinter mir. Sollte ich sie irgendetwas fragen? War das hier die richtige Zeit für Smalltalk oder musste ich irgendetwas anderes tun? Wieder wurde mir mein Mangel an Erfahrung mehr als schmerzlich bewusst.
Als ich Zoey ansah, musste ich lächeln. Sie stand mir gegenüber und grinste mich an. Ich liebte diesen Blick, diese direkte und unbeschwerte Art. Sie kam auf mich zu und nahm meine Hände in Ihre.
„Du bist ja eiskalt.. ?“ Mit einem Mal wurde mir bewusst, dass sie mich meinte. Ich hatte gar nicht gemerkt wie die Kälte der nassen Wiese durch meine Klamotten in meine Knochen gedrungen war.
„Ach was,“ meinte ich nur „nach dem Tee geht’s mir bestimmt gleich wieder besser!“

„Kommt gar nicht in Frage, dass du hier mit nassen Sachen rumstehst! Ich zeig dir wo das Bad ist, dann kannst du dich erst einmal umziehen, ich leih dir was von mir.“
Bevor ich überhaupt nur einen Hauch von Protest von mir geben konnte, hatte sie mich bereits auf ihre bestimmte Art in ein kleines, neu renoviertes Bad mit weißen Kacheln und warmen, flackernden Licht, in den Raum nebenan gezogen. Auf dem Fenstersims stand ein kleines Sortiment an Duftkerzen, die einen angenehmen Duft verbreiteten. In diesem Moment fragte ich mich wie viel Einfluss Zoey wohl auf die Einrichtung des Bades gehabt hatte.. ob es sich in Ihrem Zimmer auch so geborgen anfühlen würde.?

Durch Zufall erhaschte ich in dem Spiegel über dem Waschbecken einen Blick auf mein (wiedermal) durchgefeiertes ich. Mein Makeup hatte wohl schon vor Stunden aufgehört richtig zu sitzen und meine Haare waren von den Liebkosungen im feuchten Gras ziemlich zerzaust. Insgesamt sah ich alles andere als einladend aus, so empfand ich das zumindest.
Zoey bemerkte wohl was in mir vorging und musste laut lachen. „Mach dir keine Gedanken, genauso hab ich dich doch kennen gelernt, weißt du noch? Ich fand dich damals schon süß und das hat sich auch definitiv nicht geändert.. im Gegenteil!“

Ich fühlte mich unheimlich geschmeichelt, lächelte zurück und wollte sie wieder mehr als alles andere küssen.
„Wenn du möchtest, kannst du aber auch gerne unter die Dusche? Meine Großmutter hat einen festen Schlaf und hört außerdem nicht mehr so gut. Die merkt das gar nicht wenn ich nachts noch in der Küche oder im Bad Krach mache wenn ich spät nach Hause gekommen bin.“
Sie ließ meine Hand los, nachdem ich ihr ein dankbares Lächeln zugeworfen hatte, und fing an in einem kleinen Schrank nach frischen Handtüchern zu wühlen.
Während sie sie sorgfältig über dem Badewannenrand ausbreitete und mit dem Rücken zu mir stand, ging ich langsam auf sie zu. Mit einem Mal fühlte sich der letzte Körperkontakt, der letzte Kuss mit ihr so lange her an… Ich legte meine Arme von Hinten vorsichtig um sie und zog sie an mich heran.
Als sie leise stöhnte, als ich ihren Nacken küsste, konnte ich an nichts anderes mehr als sie denken.
Sie drehte sich zu mir um, schlang ihre Arme um meinen Hals und küsste mich innig.
Das wohl vertraute Kribbeln breitete sich abermals in meinem ganzen Körper auf, kitzelte meinen Nacken und ließ meinen Atem schwer werden.

Bevor ich wirklich wusste wie mir geschah, bemerkte ich wie Zoey langsam meine Bluse aufgeknöpft hatte und nun vorsichtig meinen Gürtel öffnete. Ich versteifte mich und das Kribbeln in meinem Bauch empfand ich mit einem Mal als unangenehm drückendes Gefühl.
Zoey lächelte und hauchte mir eine Reihe sanfter Küsse von meinem Ohrläppchen nach unten meinen Hals entlang.
„Keine Angst, ich höre sofort auf wenn du das möchtest ..“ Sie hielt einen kurzen Moment inne und wartete wohl auf einen Wider- oder Zuspruch meiner Seite. Ich brachte nichts heraus, wusste nicht einmal was ich eigentlich wollte.. ich wollte sie nur küssen, ihre Küsse und ihre Nähe spüren.
Ich zog sie wieder an mich heran. Das war ihr wohl Zeichen genug. Sie nahm meine Hände und führte sie unter ihr T-Shirt, half mir dabei es auszuziehen… küsste mein Dekoltee als ich meine Bluse abstreifte… ich verlor mich in ihr, in dem Moment, vergaß die Zeit

Als wir beide eng umschlungen unter der Dusche standen und das heiße Wasser uns wie ein wärmender Schleier umhüllte, fühlte ich mich so wohl wie noch nie zuvor in meinem Leben. Das warme flackernde Licht verwandelte unsere Körper in sich aneinander schmiegende, wage Silhouetten und war dabei matt genug um nicht alles unserer Körper zu enthüllen.. Geheimnisse zu wahren und unser Verlangen nach einander zu schüren.

Als wir einige Zeit später schweigend, in warme Wollpullis gehüllt, nebeneinander in der Küche saßen und Tee tranken, wussten wir beide genau was in dem Kopf des anderen vor sich ging. Leicht verlegen zwar und ich vor allem noch ungläubig was gerade passiert war aber mit tiefster Zufrieden- und Geborgenheit erfüllt.
In den nächsten Wochen und Monaten verbrachten wir fast jeden Tag miteinander und lernten uns besser kennen.. lernten uns lieben.
Kurz vor Weihnachten zogen wir zusammen in eine kleine Wohnung in der Nähe der Hundewiese. Als ich meine Physikbücher neben ihre Anatomiebücher stellte und Kira und Ronnie zufrieden nebeneinander schlummernd auf der Couch im Wohnzimmer sah, fühlte ich mich wie der glücklichste Mensch der Welt. Zoey legte ihren Bass beiseite, kam zu mir, umarmte mich und lächelte mich an. Wir dachten in diesem Moment wohl beide das Gleiche

-Ende-


P.S. Da der letzte Teil jetzt endlich fertig geworden ist, hab ich mich dazu entschieden alle Teile nocheinmal zu reuploaden. So ist es wahrscheinlich leichter zu lesen ;)
Vielen Dank auf jeden Fall für den Leserinnensupport und die Aufrufe zum Weiterschreiben. Ohne euch, hätte der letzte Teil bestimmt noch länger gedauert ^^. Viel Spaß beim Lesen!




copyright © by Kiwiina. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Spitze!!!
cosimaNRW - 31.08.2015 20:22
war..
An_astasie - 15.06.2015 21:53
Titel
rRaindancer - 22.01.2015 19:40
toll
Tempting - 08.01.2015 18:17
Wundervoll
wundervoll geschrieben
Zauberfee72 - 10.12.2014 13:08

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