von musmus
Das Klingeln das mich aus dem Schlaf riss war nicht mein Wecker, ich brauchte einige Augenblicke um mich zu sortieren. Was war das? Woher kommt das unerbitterliche Klingeln das nicht aufhört? Auf einmal wurde ein Arm um mich gelegt, ich zuckte innerlich zusammen. Das hatte ich ganz verdrängt, sie kuschelte sich an mich und blickte mich mit verschlafenen blick an. „guten Morgen“ „guten Morgen, was macht den hier so einen lärm?“ „ich weiß nicht, ich hab`s noch nicht gefunden.“ Wir grinsten uns beide an und machten uns dann auf die Suche nach der Lärmquelle. Ich muss gestehen das sie einfach umwerfend aussah, nur ein Bettlaken um ihren nackten Körper gehüllt, dass immer wieder den Blick freigab auf ihren wunderschönen Körper. „Wie spät ist es eigentlich?“ „Gefunden! Es ist gerade mal halb sieben. Wer ruft dich den um die Uhrzeit an?“ sie schmiss sich wieder ins Bett und vergrub mein Handy unter sich. „hey, gib her, das ist bestimmt wichtig!“ „hol`s dir doch“ „Na warte!“ Ich stürzte mich auf sie und begann sie zu kitzeln. Sie fing an sich zu drehen und ich lag auf ihr. Ihr nackter Körper strahlte so eine Wärme ab das mir ganz heiß wurde, das Handy hatte aufgehört zu klingeln und wir küssten uns sehr leidenschaftlich. Sie streckte mir ihren Körper entgegen und ich konnte diesem Angebot einfach nicht wiederstehen. Nach diesem leidenschaftlichen wachwerden ging ich erst mal unter die Dusche, eiskalt um wieder klar denken zu können. Was war die letzten Stunden nur passiert? Sie war einfach umwerfend, so einfühlsam und leidenschaftlich. „kann ich auch noch duschen?“ wieder einmal wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Äh, ja klar, ich bin gleich fertig und du kannst ins Bad.“ Jetzt erst mal eine schöne Tasse Kaffee um wieder klar im Kopf zu werden. In der Küche angekommen wurde ich überrascht, sie hatte den frühstückstisch gedeckt und mein Kaffe stand auch schon da, mit Milch und Zucker drinnen, fertig zum trinken. Sie hat nur für eine Person gedeckt, damit hat sie mir die Entscheidung abgenommen wie es weiter ging mit uns. „Ich hoffe du trinkst deinen Kaffe noch so wie früher? Ich muss jetzt gehen. Wir telefonieren die Tage, ok?“ ich blickte ihr noch verwirrt hinter her doch konnte ich bis auf ein „ok“ nichts sagen. Die Tür fiel ins Schloss und ich starrte noch einige Sekunden darauf. Ich blickte kurz auf die Uhr, kurz vor sieben, Zeit um sich fertig für die Arbeit zu machen. Auf meinem Weg zur Arbeit dachte ich über die letzte Nacht und den heutigen morgen nach. Wie soll ich mich ihr gegenüber nur verhalten? Sie weiß das ich für 3 Monate weggehe und trotzdem ist sie diese Nacht bei mir gewesen und hat mich gehalten. „Mein Handy!“ brach es da auf einmal aus mir raus. Shit das habe ich jetzt zuhause vergessen, das liegt noch im Bett und ich habe nicht mal nachgesehen wer heute Morgen angerufen hatte. Shit, das muss ich noch holen. Wieder in meiner Wohnung angekommen fing ich an im Bett danach zu suchen, mir kam immer wieder der Geruch von ihr in die Nase, gemischt mit dem Geruch nach Leidenschaft und verlangen. „Wo ist das verdammte ding den nur?!“ ich verzweifelte schier als es wieder zu klingeln anfing. Ah, da ist es ja. Leicht außer Atem von der Suchaktion und von dem Geruch der mir den Kopf vernebelte ging ich dran. „Ja?“ „äh…hallo….hab ich dich aufgeweckt?“ Ich musste mich erst mal setzen und tief Luft holen.“ Nein nein, ich bin wach. Was gibt’s?“ Woher hat sie nur meine Telefonnummer? Hatte ich ihr die gegeben? „ich wollte dir nur Bescheid geben das ich etwas später zu unseren Termin komme, wenn das ok für dich ist? Mein Freund ist gestern Nacht gekommen und er möchte nochmal reden bevor ich nach Sardinien gehe.“ Schluck, ihrem Freund liegt wirklich viel an ihrer Beziehung immer hin ist er 800 km gefahren um mit ihr zu reden. „Ja klar, kein Thema, du weißt ja wo du mich findest.“ „Danke, das ist echt lieb von dir, ich weiß wie viel dir an Pünktlichkeit liegt, deshalb hatte ich schon mal vor einer stunde angerufen, aber da warst du wohl gerade beschäftigt?“ „Äh nein, ich habe mein Handy nachts immer auf lautlos.“ Eine kleine Notlüge, ich habe mein Handy nie auf lautlos, ich bin immer erreichbar, aber ihr jetzt zu erzählen das ich Besuch hatte und gerade als sie anrief damit beschäftigt war meinem verlangen nachzugeben, wollte ich auch nicht. „Also wir sehen uns dann später in der Arbeit. Ich wünsch dir viel Glück und hoffe das es so läuft wie du es möchtest.“ „Danke, das kann ich echt gebrauchen. Bis später dann.“ Oh Mann, das kann ja heute noch ein Tag werden, am liebsten würde ich mich jetzt einfach in meinem Bett verkriechen. Aber das geht nicht, ich habe noch zu viele Sachen zu erledigen bevor ich abreise. Endlich in der Arbeit angekommen, stürzte ich mich erst mal in die Umsatzauswertungen und ging mit meinem Stellvertreter alle Sachen durch die in den nächsten Wochen anstehen würden. Meine Mitarbeiter kamen immer wieder bei uns vorbei um uns zu einer Pause abzuholen, sich einfach nur mit uns zu unterhalten und auch um sich von mir zu verabschieden. Ich hatte es vor lauter Arbeit fast verdrängt dass dies mein letzter Tag sein würde. Es war bereits früher Abend als sie im Büro auftauchte. Sie sah schrecklich aus, ihre Augen waren rot und geschwollen von vielen Tränen die geweint wurden was ganz offensichtlich für mich war. „Hej, alles ok bei dir?“ „Geht schon, entschuldige bitte dass es so spät geworden ist.“ „Kein Problem, was hältst du davon wenn wir für heute die Arbeit Arbeit sein lassen?“ „Aber ich habe heute doch noch gar nicht gearbeitet und wir müssen noch so viele Sachen vorbereiten.“ „Bitte versteh mich jetzt nicht falsch, aber so wie du im Moment aussiehst, wurden alle denken dass ich so böse zu dir war und das möchte ich nicht und außerdem glaube ich nicht das es sehr produktiv sein würde.“ Ihre Blick ging zu Boden und ich sah noch wie sich ihre Augen wieder mit Tränen füllten. „Na komm, wir können auch morgen noch ein paar Dinge vorbereiten jetzt kucken wir erst mal das wir dich wieder auf die Beine bekommen das ist im Moment viel wichtiger und ich weiß genau wie wir das schaffen.“ „Danke, das ist echt lieb von dir.“ Ich packte meine Sachen zusammen, hackte mich bei ihr unterm Arm ein und nahm sie einfach mit. Wir fuhren mit meinem Auto hoch in die Berge, mitten im Wald parkte ich mein Auto und stieg aus. Ihr Blick war sehr verwirrt als ich ihre Türe öffnete. „Wo sind wir hier? Was machen wir hier?“ „Vertrau mir und lass dich überraschen, wir müssen noch ein paar Schritte laufen dann sind wir da.“ „Wo sind wir dann? Ich mag Überraschungen nicht so gerne.“ „Das wirst du gleich sehen, vertrau mir, ich komm immer hier her um komplett abzuschalten und mir wieder klar zu werden und ich glaube das es genau das richtige für dich.“ Etwas wiederwillig lief sie hinter mir auf dem schmalen Waldweg. Was blieb ihr auch anderes übrig, das Auto hatte ich ja abgesperrt, sie kannte sich hier nicht aus, Handy empfang hatte man hier auch nicht um sich ein Taxi rufen zu können und langsam wurde es dunkel. Nach 15 Minuten Fuß weg kamen wir auf eine kleine Lichtung und dort stand mein Rückzugsort, eine kleine Holzhütte mitten im Wald mit wundervollem Panorama Blick auf die Bergketten die sich wie ein Ring um die Stadt legten. Sie blieb völlig fasziniert stehen und es schien als würde sie jedes kleine Detail von diesem Ausblick in sich aufsaugen. „hier vorne ist eine Bank wenn du dich setzen möchtest ich heiz schon mal den Ofen ein, nachts wird es hier oben richtig kalt.“ „Nachts? Du willst hier übernachten?“ „Ja, es wird gleich dunkel und den Weg dann zu laufen ist zu gefährlich.“ „Aber ich habe nichts dabei um wo anders zu schlafen.“ „Mach dir keine Sorgen, die Hütte ist mit allem ausgestattet was man braucht.“ „Wem gehört die Hütte?“ „einer guten Freundinn von mir, da sie ist nicht mehr sehr oft hier hoch kommt, darf ich die Hütte benutzen wann immer ich will.“ Sie nickte kurz und ließ dann wieder ihren Blick schweifen. Der alte Holzofen ließ sich schnell anfeuern und verbreitete innerhalb kurzer Zeit eine wohlige Wärme. Sie sah`s immer noch draußen auf der Bank, ich brachte ihr eine Decke und setzte mich schweigend neben ihr. „Danke, dass du mich hier her gebracht hast. Es tut wirklich sehr gut die unendliche Weite zu spüren, alle Probleme scheinen auf einmal ziemlich klein zu sein.“ „Ja, deshalb komme ich auch so gerne hier her.“ „Das glaub ich dir, man bekommt hier wirklich seinen Kopf frei.“ „Möchtest du was Trinken?“ „Ja, gerne, du hast nicht zufällig einen Wein hier oben?“ ich grinste kurz, stand auf, ging in die Hütte und kam mit einer Flasche meines Lieblingsweins wieder zurück. „Die Hütte ist echt gut ausgerüstet.“ Sie schenkte mir ihr wundervolles lächeln und sah mir dabei tief in die Augen. Zu tief, in meinem Bauch machte sich wieder dieser Schmetterlingsschwarm breit und drehte seine Runden. Ich habe es kaum geschafft die Flasche zu öffnen geschweige denn ohne etwas zu verschütten die Gläser einzuschenken die sie hielt, was auch der Grund war warum sie jetzt Rotweinflecken auf ihrer Hose hat, man könnte auch sagen das ich gerade ihre Hose getauft habe. Sie lachte mich an und ich wurde rot. „Das nächste Mal schenke ich ein, ok?“ „Normalerweise kann ich das eigentlich ganz gut, ich weiß auch nicht was heute mit mir los ist.“ Natürlich war das glatt gelogen, ich wusste ganz genau wieso ich so tollpatschig war und ich glaube sie wusste es auch. Wir nahmen beide einen großen Schluck von dem Wein und ließen unsere Blicke wieder schweifen. Es war schon dunkel als ich die dritte Flasche Wein brachte, wir saßen immer noch draußen und schwiegen uns an, doch war es nie ein unangenehmes schweigen zwischen uns. Es war eine wundervolle Nacht, der Himmel war voll mit Sternen und der Vollmond spendete uns sein Licht. „Wo schlafen wir eigentlich?“ „Oben unterm Dach, der Boden ist mit Matratzen ausgelegt.“ Ich blickte starr auf den Boden, ich hatte die ganze Zeit verdrängt dass wir in einem Raum schlafen müssen. „Denkst du wir könnten die Flasche Wein mit nach oben nehmen?“ „ Wieso sollten wir das nicht machen können?“ „Ich weiß ja nicht ob da Rotwein erlaubt ist, wegen der Flecken die er macht.“ Sie grinste mich dabei wieder so frech an das meinen Beine ganz schwach wurden. Ich würde heute Nacht kein Auge zumachen können. Sie stand auf, nahm die Weinflasche in die rechte Hand und meine Hand nahm sie in ihre linke. „Du musst voran laufen, ich sehe nichts mehr und ich weiß nicht ob ich noch so gut gehen kann wegen dem ganzen Wein den ich getrunken hab. Du hast ja nicht viel so getrunken wie ich.“ Ich hätte gerne mehr getrunken aber ich wollte nüchtern bleiben damit ich keine Dummheiten mache. „Na dann komm, ich bring dich ins Bett.“ Oben angekommen machte ich erst mal die Kerzen an, Strom gab es keinen in der Hütte, sie sah wirklich umwerfend aus im Kerzenschein. Sie saß sich auf die Matratzen und sah sich um. Ich wollte gerade nochmal runter gehen als sie wieder meine Hand nahm. „Wo gehst du hin? Du schläfst doch auch hier oben, oder?“ ihr Blick war sanft und weich. „Ich hole unten nur kurz die Schlafklamotten und leg nochmal bisschen Holz in den Ofen damit wir heute Nacht nicht frieren müssen.“ „Ah, ok.“ Diesmal wurde sie leicht rot. „Bin gleich wieder da, versprochen.“ Unten angekommen, brauchte ich erst mal einen großen Schluck Wasser. Was machst du denn hier? Du bist wirklich total bescheuert! Also du gehst jetzt hoch, gibst ihr die Schlafsachen und dann legst du dich hin und schläfst. Es dauerte noch eine ganze Weile bis ich wieder nach oben ging. Ich glaube ich hatte die Hoffnung dass sie in der zwischen Zeit eingeschlafen ist. Als ich nach oben kam, lag sie eingekuschelt in eine der Decken. „Schön, du bist wieder da, ich hatte schon angst du bleibst doch unten zum schlafen.“ „Wieso sollte ich unten bleiben? Hier ist es doch viel gemütlicher zum schlafen und ich kann dich doch nicht hier oben allein lassen.“ „Kommst du zu mir unter die Decke, mir ist ziemlich kalt.“ „Ich hab die Schlafsachen dabei, wenn du deine anderen Klamotten ausziehst und die anziehst wird es gleich wärmer.“ „Danke, wo kann ich mich denn hier umziehen?“ „Äh, es gibt hier nur diesen einen Raum, aber ich dreh mich um während du dich umziehst, ok?“ „Du brauchst dich nicht umdrehen, ich zieh mich unter der Decke um.“ Ich drehte mich trotzdem um, die Versuchung war für mich sowie so schon zu groß. „Kommst du jetzt auch ins Bett?“ Ich kroch unter die Decke, hielt eine Armbreite Sicherheitsabstand und schloss die Augen. „Bist du schon müde?“ „Eigentlich nicht.“ „darf ich mich an dich legen?“ Ich war wie erstarrt und konnte keine Antwort geben. „Es ist für mich ok wenn dir das zu viel nähe ist. Das mag nicht jeder.“ Ich drehte mich in ihre Richtung, legte den Arm um sie und streichelte ihr sanft über den Rücken. „Ist das nah genug?“ unsere Gesichter lagen gerade mal eine Handbreite getrennt. Sie atmete tief ein schloss die Augen und legte ihren Arm um mich. „wenn du mir noch näher kommst dann kann ich nicht anders und muss dich küsse.“ Ich zuckte innerlich zusammen, hat sie das gerade wirklich gesagt oder spielt mir meine Phantasie etwas vor? Noch bevor ich meinen Körper kontrollieren konnte, zog ich sie näher an mich. Ich hatte mich längst verloren, in ihren Augen, in ihrem Geruch und in dem Gefühl sie zu spüren. „Wäre es so schlimm wenn du mich küssen würdest?“
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musmus. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.