von LeonoraCassand
Es wurde doch schon verdammt spät, wirklich spät, bis ich müden Schrittes die wenigen Treppenstufen zu meiner bescheidenen Wohnung erklomm und endlich wieder zu Hause angekommen war.
Im Grunde war alles einfach nur gewohnte Routine, wie so fast jede Samstag-Nacht, wenn ich vom Tanzen, meiner ganz, ganz besonderen Leidenschaft, zurückkehrte. Müde vom ausgelassenen Tanzen, erschöpft des Tages, Schlüssel ins Schloß gesteckt, Türe geöffnet und ins traute Heim geschlurft.
Die kleine Handtasche auf den großen Eßtisch, die Schuhe einfach nur an der Türe zum Schlafzimmer lässig abgestreift, betrete ich barfuß meinen Raum. Der Lichtschalter klickt, ein kurzer Blick umher erfaßt das ganze Zimmer sowie das Laken-und-Kissen-Chaos meines Bettes.
Bleierne Schwere läßt mich sanft auf die Kissen ins Bett sinken und, während sich mein Blickfeld langsam mehr und mehr verschwimmt, wegdöst, kann ich noch schwach das wohlige Schnurren meiner beiden Samtpfoten-Tiger aufnehmen, die mich begrüßend auf das Bett springen.
Es schneit; es schneit unaufhörlich und Minute um Minute bedeckt eine immer dickere Schneeschicht die Wege im Garten, die Sitzbank, die dicken Äste der Bäume, die ansonsten grüne Rasenfläche ...
Du sitzt barfuß auf Deinem blauen Sofa und siehst Dir soeben einen Deiner so vielen, vielen Filme auf DVD an; es sind alles Deine besonderen "Kinder", wie Du sie so liebevoll nennst. Ist es nicht "Sissi's kleine Schwester", den Du Dir da gerade anschaust?
Ich weiß es noch nicht; ich stehe in Deiner kleinen Kockecke am Herd und koche für uns ein kleines, bescheidenes Abendmahl. Ich weiß, die Auswahl ist leider nicht sehr groß; doch, es ist Deine Auswahl: einfach, aber für Dich eben etwas besonderes.
Für Dich gelingt es mir dennoch immer wieder auf's Neue, aus diesen wenigen Zutaten etwas ganz leckeres zu zaubern; ist ja mein Metier: Lebensmittel verzaubern ....
Ich richte zwei Teller, einen für Dich und einen für mich, und kehre zurück ins Zimmer zu Dir. Ich stelle die Teller auf den Tisch, setze mich vor Dich auf den Teppich-Boden und wir genießen das bescheidene, aber gut schmeckende Mahl.
Dein junger Appetitt, Deine Art zu essen sind einfach faszinierend für mich.
Ich bewundere Deine weibliche Schönheit, ich bin fasziniert von Deinem lebendigen Lachen sowie von Deinem tränen-erfüllten Seelenleid.
Zärtlich streichel ich Dir über Deine schönen, langen, schlanken Beine, massiere Deine müden Waden und liebkose sanft Deine wunderschönen Füße.
Ich verehre Dich! Du bist ein ganz besonderer, einzigartiger Mensch, mit einer glanzvollen Stimme, einem kreativen Talent .... Einfach wundervoll!
Du hast mir ein ganz besonderes Geschenk gemacht, mir das Licht des Lebens zurückgebracht! Dafür würde ich Dir gerne ewig dankbar sein ...
Ich weiß nicht, wieviele Stunden vergangen sind, doch als ich wieder meine Augenlieder aufschlage, blinzel ich in die helle, strahlende Morgensonne, die jetzt im Spätfrühling durch mein Fenster hereinlugt.
Felix und Tiger, meine beiden rot-weißen Katzen liegen noch immer verträumt schlafend neben mir in den Kissen auf meinem Bett.
Ich weiß, es gibt leider Träume, die sind traurige Wahrheit, so wie auch meine tiefe, innere Einsamkeit traurige Wahrheit ist; traurige Wahrheit bleiben wird .... ?
Liebe braucht keine Worte; Liebe braucht nur Verständnis, denn ansonsten wäre es nur körperliches Begehren.
Ich danke Gott, ich danke Dir für eine wundervolle Zeit ....!
Wie schön, daß es für mich Luna de la miel gibt, meine wunderbare, besondere heile Welt der friedfertigen Sanftheit.
Heute, allerdings, muß ich Dir bedauerlicherweise Lebewohl sagen - und dies schmerzt mich ganz besonders - läuft doch die Zeit gnadenlos ab: die Zeit des Lebens.
Doch, eines sei Dir für immer gewiß: in meinem Herzen wirst Du stets meine ganz besondere Freundin verbleiben und an meiner Tafel wird immer ein Platz auch für Dich frei sein.
Mit liebevollen Grüßen,
la aspirante de la felizidad.
copyright © by
LeonoraCassand. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
