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Niemand darf es wissen

von Hobbesthetiger


„Süß!!!!“ Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf,als ich Dich das erste Mal im Büro sah.
„Hallo, ich bin Sandy.“ Du standest vor mir und hastDich vorgestellt.
Ich habe in diesem Augenblick wohl ein ziemlichfragendes Gesicht gemacht, bis mir klar wurde, das Dudie neue Auszubildende bist.
Ich riss mich zusammen und begrüßte Dich.

Das war unser erstes Zusammentreffen und ich werde esnie vergessen. Du hast mich damals angelächelt undDeine Augen haben gestrahlt.

In den folgenden Wochen lernten wir uns immer besserkennen. Wir trafen uns zwar nur im Büro, aberirgendwie habe ich gemerkt, das ich mehr für Dichempfinde. In dieser Zeit hast Du mir sehr viel von Direrzählt, vorgeschwärmt, wie glücklich Du mit DeinemFreund bist und mit jedem Wort einen weiteren Dolch inmein Herz gerammt.
Ich musste mir immer wieder sagen:“ Nein, sie istDeine Auszubildende, Du bist 13 Jahre älter, sie hatseit 4 Jahren ihren Freund. Wieso bekommst Du sienicht aus dem Kopf????“

Du wusstest genau, wie Du mich ärgern konntest. Wennich Dir den Rücken zu gedreht habe, hast Du mir immerden Nacken kurz gekrault und ich bin fast in die Luftgesprungen, ein eiskalter Schauer lief über denRücken, Gänsehaut!!!
Wie sehr hast Du diese Reaktion an mir geliebt (was Duerst Jahre später zugegen hast, Du Biest).
Und dann kam das Gespräch auf einen Freund von Dir.
„Ich glaube, der Olli ist schwul, aber irgendwie trauter sich nicht, mal auszugehen.“ Von diesem Augenblickan war der Gedanke geboren, mit ihm mal loszuziehen,Tanzen gehen in einem schwul – lesbischen Club, um zuschauen, wie er reagiert.

Gesagt, getan, in unseren Betriebsferien war schnellein Tag heraus gesucht, Kollegen und Freunde wurdeneingeladen und wir fingen den Abend mit 8 Personen beimir an.
Caipis und Abendessen, diese Kombination versprachschon Fun pur.
Wir hatten 19.30 ausgemacht, also dachte ich, um 18Uhr duschen und fertig machen langt. Das Essen warschon vorbereitet , der Tisch war gedeckt, meinMitbewohner war noch Arbeiten.
Ich hatte mich gerade in meinen Bademantel gekuschelt,um zu trocknen als es klingelte. 18.15???? Ich hörtedeine Stimme durch die Gegensprechanlage: „Sorry, binich zu früh??“
Natürlich nicht, Du hättest auch 15 Minuten früherkommen und mit unter die Dusche gehen können.........Nein, DAS habe ich nur gedacht. „Komm hoch, abererschrick nicht, komme grad aus der Dusche.“ Ich hörteich Hausflur die Tür und zog den Bademantel noch Etwasenger. Erst als es oben klingelte, dachte ich daran,das ja evtl. auch der Olli dabei war. Tür einen Spaltauf: puuuh, sie stand alleine da und lächelte mich an.Dieses Lächeln, in das ich heute noch versinken kann,dazu diese niedlichen Augen..... Upps, vielleichtsollte ich sie herein bitten?
Sie trat ein, lachte mich an und ging ins Wohnzimmer. „Du hast ja schon alles fertig? Ich wollte Dir dochhelfen.“ Sie klang richtig enttäuscht. Ich musste micherst mal abtrocknen und vernünftig anziehen, deshalbmachte ich ihr Musik an und entschuldigte mich kurz.Am Liebsten wäre ich nochmals unter die kalte Brausegehüpft, so warm fühlte ich mich schon wieder.
Positiv war: ich hatte meine Kleidung schon aufs Bettgelegt und konnte schnell herein schlüpfen.
Als ich wieder ins Wohnzimmer kam, standest Du vormeinem Lieblingsphoto: meine Ex und ich in innigerUmarmung auf Barbados. Kurz angemerkt: vor Familie undFreunden war ich geoutet, in der Firma nicht.
Du hast Dich zu mir herum gedreht und meintest nur,das es ein sehr hübsches Bild sei.
Ich wurde ziemlich rot und murmelte Etwas von: „Ichwollte es eigentlich noch weg stellen...“
Ich griff an Dir vorbei, berührte Dich leicht undmerkte, wie Dir ein leichter Schauer herunter lief. Indiesem Augenblick hätte ich Dich am Liebstengeküsst..... hab mich aber nicht getraut.
Wir setzten uns auf die Couch und redeten, am Anfangvöllig Belangloses. Irgendwann hast Du mir in dieAugen geschaut und mich direkt gefragt: „Stehst Dueigentlich.. ich mein bist Du...lesbisch?“ Ich nicktenur und konnte Nichts sagen.
Nach einiger Zeit des Schweigens bat ich sie, Nichtsim Büro zu sagen. Sie versprach es mir unter einerBedingung: sie wollte mal mit mir alleine weg gehen,auf eine spezielle Party, ihr Freund dürfte nur Nichtsdavon wissen.
Natürlich sagte ich zu, diese Bedingung nahm ich gernean. Im Inneren war mir jedoch klar, das ich mirsinnlos Hoffnung machte.

Bevor wir das Thema vertiefen konnten, kamen dieAnderen. Aus den Augenwinkeln nahm ich einen kurzenAugenblick der Enttäuschung in Ihrem Gesicht wahr alses klingelte. Oder hatte ich es mir nur eingebildet?Ein Wunschtraum, das sie lieber länger mit mir alleinegewesen wäre??
Der Abend verlief einfach nur lustig. Olli mussteeigentlich nicht mehr davon überzeugt werden, das erdoch auf Männer steht, nach einer halben Stundebereits war er voll auf der Tanzfläche beschäftigt.
Selbst ich hatte meinen Spaß mit ein paar Freunden,die wir dort trafen, tanzte sehr viel und versuchte zuvergessen, wer da die ganze Zeit neben mir war.

Irgendwann verspürte ich jemanden, der sich mir vonhinten tanzend näherte, ich drehte mich um und....irgendein Mädel stand vor mir, lächelte und kam immerdichter. Ich winkte enttäuscht ab. Hatte ich wirklichgeglaubt, sie würde sich auf diese Art und Weisenähern? Das ausgerechnet heute mehr laufen würde alsnur Freundschaft?

Ich spürte Blicke von der Seite, sie stand am Tresenund beobachtete mich. Ich ging zu ihr hin und sagte,ich müsste heim. Schließlich war es schon 6 Uhrmorgens. Sie lachte mich an und flüsterte in mein Ohr:„Stimmt. Ältere Damen sollten um diese Zeit nicht mehrin einem lauten Club sein, sondern sich zu Hause inihr warmes, weiches Bett kuscheln und süß von mirträumen! Das nächste Mal wird es vielleicht kein Traummehr bleiben.“ Ich glaubte bei diesen Worten auch zuträumen, aber nein, sie hatte es wirklich gesagt. Siegab mir einen leichten Kuß und drehte sich dann, umauf die Tanzfläche zu gehen.

Ich stand ziemlich erstaunt da, blickte lange hinterihr her und riss mich dann los.
Ich flüchtete aus dem Club, holte schnell meinenMantel von der Garderobe ohne mich von den Anderen zuverabschieden. Na ja, am Montag im Büro konnte ich esauf mein Alter schieben, da wäre das Lachen wiedergroß.

Zu Hause angekommen war ich völlig aufgedreht undkonnte nicht einschlafen. Plötzlich eine SMS, meinHerz fing an zu rasen, ich nahm mein Handy und......irgend so eine blöde Werbe SMS hatte mich fast um denVerstand gebracht. So ein Mist!!! Frustriert ging ichins Bett und fing wirklich an zu träumen.

Die letzten 3 Tage vergingen wie im Fluge, Sandy hattesich nicht gemeldet und ich saß wie ein Häufchen Elendin der Wohnung. Die älteste Jogginghose, eineingerissenes T – shirt (das hatte mir meine Muttervor 12 Jahren geschenkt, nach jeder Wäsche hatte sicheine Naht mehr aufgelöst) und dazu traurige spanischeLiebeslieder, so sah meine Vorstellung eines perfektenHerz – Schmerz – Couch - Sonntag – Nachmittags aus.
Und an diesem Tag beherrschte ich ihn in Perfektion. Mir graute vor Montag, der 1. Arbeitstag, SIE wiedersehen, wieder in ihrer Nähe zu sein.
Mit Mühe schleppte ich mich ins Bett und versank ineinen traumlosen Schlaf.

Der Montag Morgen, ein Tag des Schreckens nach 2 1/2Wochen Urlaub. Ich war schon um 8 im Büro, obwohl 10Uhr eigentlich erst Arbeitsbeginn war. Als die Türaufging und einer nach dem Anderen herein marschierte,schluckte ich, bevor das große Wiedersehens - Geschreianfing und jeder eine Anekdote seines Urlaubes zumBesten gab. In dem ganzen Trubel bekam ich nicht mit,das sich jemand an mich heran schlich und mir eineeiskalte Hand in den Nacken presste. Gut, das es eh solaut war und keiner meinen Aufschrei mitbekam.

Als ich mich umdrehte und Dich sah, war es vollkommenum mich geschehen. Ich konnte Nichts sagen, mich nichtbewegen. Ich bekam gar nicht mit, das schon die erstenScherze über mein plötzliches Verschwinden gemachtwurden, bis Du mich sanft angestoßen hast. Wie wardoch gleich der Spruch: "Du schaust, wie ein GlasWasser in der Kurve, nur nicht ganz so schnell."



copyright © by Hobbesthetiger. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


ups
und wo bleibt der rest????
Vieleicht weiß ich ja dan,wie mein Herzschmerz weitergeht :-),weitergehen könnte.
bergfee - 23.01.2006 19:33
ähm
Bauerntrampel - 23.01.2006 16:59
ähm
Bauerntrampel - 23.01.2006 16:58
Ich warte... :-))
kleine_tigerin - 17.01.2006 19:31
super
wonderfull - 16.01.2006 11:32

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