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No Name (1)

von Zwerkules


Der Wecker klingelt, wie jeden Morgen um 6.30 Uhr und mir fällt es wie immer schwer, mich zu erheben und auf die noch unsicheren Beine zu stellen, um langsam ins Bad zu schliefen.
Patricia war mal wieder schon in der Küche am Werkeln. Sie war öfter früher wach, als ich.

Seit einem halben Jahr wohnen wir zusammen, aber sie kann sich einfach nicht daran gewöhnen „erst“ um halb sieben aufzustehen. Ich kann es ihr auch kaum verübeln. Es wäre für niemanden einfach, nachdem man fast sieben Jahre allein gewohnt hat, seinen Rhythmus an die Partnerin anzupassen.
Ich habe noch Zeit, muss erst um neun in der Uni sein und hab nur zehn Minuten mit dem Fahrrad. Pat, wie sie von allen genannt wird, muss um acht los heute.
Auf dem Weg ins Bad überkommt mich das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben, was mich bis zum Berühren des ersten Strahls, der aus dem Duschkopf strömt nicht loslässt.
Nachdem ich im Bad fertig und angezogen bin, mach ich mich auf den Weg durch den langen Flur in Richtung Küche.

Unsere Wohnung liegt im älteren Stadtteil. Altbau mit hohen Decken und die Wände sind mit Bildern geschmückt. Zwei Zimmer, ein geräumiges Wohnzimmer und ein etwas kleineres Schlafzimmer. Die Atmosphäre ist freundlich, hell und gemütlich.
Ich trete in die Küche und finde meine Partnerin vor mit einem Strahlen im Gesicht. Ich schaue von ihr auf den Tisch, vor dem sie, auf die Stuhllehne gestützt, voller Erwartung steht und in diesem Moment wird mir bewusst, was ich vergessen hatte. „Alles Gute zum 4-jährigen mein Schatz.“
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, vernehm zwar die Worte, aber starr immer noch auf den Tisch, der reich gedeckt ist mit vielen Köstlichkeiten, aber da liegt etwas auf meinem Teller. Eine kleine, viereckige Schachtel.
Und diese Schachtel veranlasst mich dazu, mich keinen Schritt weiterzubewegen.
Diese Schachtel und der so wundervoll, reich gedeckte Tisch können nur eines bedeuten und das machte mir irgendwie Angst. Plötzlich fühlte sich alles so erdrückend an, die Beziehung, die Frau und die gemeinsam Wohnung. Ich hatte mich lange gegen das Zusammenziehen gesträubt, weil ich Angst um meine Freiheit hatte, aber es lief einfach perfekt. Bis zu diesem Augenblick.
Was soll ich nun davon halten? Gerade, um Ausreden nicht verlegen, will ich mich irgendwie rausreden, als sie um den Tisch rumkommt, um mir gegenüberzutreten.
Ich sehe sie schon auf Knien vor mir um meine Hand anhaltend, da fängt sie an zu lachen.
„Sag mir, was du gerade denkst. Nein, Warte! Du denkst, ich will dir einen Antrag machen.“
Schluckend sah ich langsam auf in ihre wundervoll, klar grün leuchtende Augen.
Sie leuchteten immer. Mal mehr, mal weniger hell, egal in welcher Situation sie war, sie leuchteten immer.

Wieder fängt sie an, zu lachen. „Wie oft noch? Ich hab verstanden und akzeptiert, dass du noch nicht unter die Haube willst. Nun schau doch erst mal nach, was drin ist. Keine Angst.“

Sie tritt zur Seite und macht mir so Platz, an ihr vorbei auf den Tisch zuzugehen.
Was soll ich jetzt denken? Eine Schachtel, wo jeder normal denkende Mensch von einem Heiratsantrag ausgegangen wäre, aber Pat hat es schon verharmlost, was meine Spannung auf den Inhalt dieser Schachtel nicht schrumpfen lässt.




copyright © by Zwerkules. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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