von warbeast
„Der Abend wird absolut genial!“ „Darauf kannst du Gift nehmen!“ Charlie und Yvonne sind dabei sich für ein großes Open Air Festival fertig zu machen. „Was hälst du von dem Shirt hier?“ Halbnackt steht Yvonne vor ihrer besten Freundin und hielt sich ein Shirt vor ihren Oberkörper. „Nein, das passt nicht zu deiner Hose. Nimm doch das gelbe Shirt, das steht dir am Besten!“ meine Charlie.
„Meinst du das, mit dem ich Christian kennengelernt habe?“ „Ja, genau das, ich finde damit siehst du klasse aus, aber haben wir uns nicht darauf geeinigt, seinen Namen nie wieder zu erwähnen?“
„Ja, sorry, aber ich muss halt bei jeder Kleinigkeit an ihn denken“ Yvonne senkte geknickt den Kopf. „Och Süße“ Charlie gingn einen Schritt auf ihre Freundin zu, um sie in den Arm zu nehmen. „So wie er dich hintergangen hat, dürftest du ihm gar nicht hinterher trauern. Das ist er nicht wert!“ „Ich weiß, aber was soll ich machen? Ich kann die Gefühle nicht einfach abschalten.“
Christian ist Yvonnes Ex. Er hat erst vor 1,5 Wochen ganz feige per SMS Schluss gemacht. Vor ein paar Tagen hat Yvonne ihn durch Zufall gesehen, mit einer anderen Frau.
„Na komm“, versuchte Charlie ihre Freundin aufzumuntern „Heute Abend wird Party gemacht, geflirtet und diverse Arschlöcher mit 'C' werden vergessen!“ Yvonne konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Du hast Recht, Süße. Danke, dass du für mich da bist“ „Aber dafür bin ich doch da“ Charlie gab Yvonne einen Kuss auf die Wange.
„Und, wie seh ich aus?“ Yvonne posierte vor ihrer besten Freundin und drehte und wendete sich vor ihr. „Absolut sexy!“ Die beiden kicherten und gingen ins Bad, um sich den letzten Feinschliff zu verpassen.
Charlie und Yvonne sind schon seit Kindesalter die besten Freundinnen. Sie lernten sich im Kindergarten kennen. Damals kam Charlie, die eigentlich Charlotte heisst, in das große Spielzimmer des Kindergartensund hat fürchterlich geweint. Yvonne war es, die sie geströstet hat und seitdem sind die beiden unzertrennlich. Nun wohnen die zwei in einer WG in Hannover und teilen einfach alles miteinander – außer die Männer natürlich.
Um ca. 21 Uhr kamen noch zwei Freunde von den beiden. Kay und Max, ein schwules Pärchen, mit denen die beiden 24-jährigen Frauen am Meisten unterwegs sind.
„Na ihr beiden, fertig um richtig abzurocken?“ Charlie hat den beiden die Tür geöffnet, da Yvonne – wie immer – noch im Bad mit ihren Haaren kämpfte. „Na klar“ antwortete Kay „Lust auf Bacardi Razz zum Vorglühen?“ Kay hielt die Bacardiflasche und Sprite in die Höhe. „Da fragst du noch?“ lachte Charlie „Ich hole schnell die Gläser“
Mittlerweile kam auch Yvonne fertig gestylt aus dem Badezimmer und ging zu den anderen drei ins Wohnzimmer, wo sie schmeichelnde Pfiffe erntete. „Wow, du siehst ja bombastisch gut aus“ meinte Max. „Also wenn ich nicht schwul wäre, würde ich dich glatt anbaggern“ Für den Kommentar erntete Max einen Seitenhieb von Kay und die beiden Mädels mussten lachten „Wann kommen eigentlich Sportfreunde Stiller auf die Bühne?“ fragte Yvonne. „Um 22:30 Uhr!“ antwortete Max „Haste dich deswegen so aufgestylt?“ „Klar“ lachte Yvonne „Vielleicht hab ich ja Chancen bei Peter Brugger“ „Klar, man sollte nie die Hoffnung aufgeben“ Ca. 45 min später machten die vier sich auf zum Maschsee, wo das Festival steigen sollte. Alle vier waren in bester Laune, selbst Yvonne gelang es, Christian einmal zu vergessen. Auf dem Festival angekommen, war die Hölle los. Kein Wunder, heute spielten alle Größen. Sportfreunde Stiller, Nena, Silbermond, Jan Deelay, und und und. Das Ganze diente einem guten Zweck: Mit dem Erlös soll eine Art Schule für kurdische Einwanderer gebaut werden, damit die Familien sich schneller zurecht finden und einleben können.
Die Stimmung war mittlerweile auf dem Höhepunkt, die vier tanzten in der Menge und sangen lauthals mit den Sportfreunden Stiller mit. „Ich wollte diiiiiiiiiiiir nur mal eben sagen, dass du das Größte für mich bist! Und sichergehen, ob du denn das selbe für mich fühlst – für mich fühlst..“ Jedes Lied konnte Yvonne mitsingen, die Sportfreunde Stiller sind ihre Lieblingsband, es gibt keine CD, die sie nicht hat. Ausgelassen tanzte und sang sie mit ihren Freunden, was nicht zuletzt daran lag, dass er Alkohol sich langsam in ihr breit machte. Die Zeit verging wie im Flug und schon spielten die Sportfreunde ihr letztes Lied 'Genauso'. „Wollen wir nach hinten zum Bierwagen gehen? Ich hab tierischen Durst“ schlug Charlie vor. Alle drei willigten ein und während die Bühne für Nena perpaiert wurde, steuerten die Vier den Bierwagen an. Es war gar nicht leicht sich durch die Menschenmengen zu quetschen, zumal wohl auch noch viele Andere die gleiche Idee hatten. Nach ganzen 20 Minuten hatten die Freunde endlich jeweils ein Bier in der Hand und wollten gerade anstoßen, als das passierte, was Yvonnes gesamtes Leben auf den Kopf stellen würde. Nur ca. 3 Meter von den Vieren entfernt entstand eine Schlägerei. Schnell waren 10 Person involviert. „Schnell, lass uns zur Seite gehen und Platz machen für die Security-Leute“ sagte Kay noch, doch da war es schon passiert. Durch einen Schlag von einem der Beteiligten, flog ein Mann nach hinten und traf Yvonne. Diese stürzte und knallte mit dem Kopf an die Ecke des Bierwagentresens. Bewusstlos ging sie zu Boden. „Yvonne!“ Geschockt kniete sich Charlie hinunter zur ihrer Freundin und versuchte sie mit leichten Backpfeiffen wach zu kriegen. „Kay, hol schnell Hilfe, ich hab dort hinten einen DRK-Stand gesehen!“ Mit dem Finger deutete sie dabei auf einen weißen Pavillon, der ca. 20 Meter entfernt stand. Schnell lief Kay los um Hilfe zu holen, während Charlie versuchte ihre Freundin wieder zu Bewusstsein zu bekommen. „Yvonne, wach auf, hörst du mich?“ Sie klatschte auf Yvonnes Wangen, doch sie gab keine Regung von sich. Es kam ihr wie Stunden vor, bis endlich zwei Sanitäter des DRK neben ihr knieten und Yvonne erstmal mit einer Trage zum Pavillon transportierten.
„Hey, ich glaub sie kommt langsam wieder zu Bewusstsein“ Nur schemenhaft hörte Yvonne Stimmen. Ihr Kopf hämmerte, als hätte sie einen tierischen Kater. Sie öffnete langsam die Augen, sah noch etwas verschwommen. Nach ein paar Sekunden wurde ihr Blick klarer und was sie dann sah, machte sie sprachlos. Sie schaute in die wohl schönsten Augen, die sie je gesehen hat.
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