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Nur mit Dir (4)

von warbeast


Teil 4

„Kannst du dich noch an die Sanitäterin vom Festival erinnern? Die mit den roten Strähnen im Haar?“ „Ja, was ist mir der?“ fragte Charlie neugierig darauf was nun kommen würde. „Ich glaube.. ja.. hmm.. Ich glaube..“ Yvonne konnte es nicht über die Lippen bringen. „Was glaubst du? Sag schon, du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst.“ Charlie rückte ein Stück näher an ihre Freundin heran und nahm ihre Hand. „Ich glaube ich habe mich in sie verliebt.“ Vor Scham senkte Yvonne den Kopf und wich Charlies verdutzen Blicken aus, sie konnte ihr gerade nicht in die Augen schauen. „Wow, das kommt jetzt wirklich überraschend“ Charlie brach die Stille „Bist du denn schon immer.. lesbisch?“ fragte sie weiter. „Nein!“ Yvonne antwortete wie aus der Pistole geschossen. „Es ist für mich alles so neu. Seit Wochen versuche ich ihr Bild aus dem Kopf zu bekommen, mir einzureden, dass da nichts ist. Aber da ist was. Und das Gefühl ist so intensiv“ Auf einmal sprudelte es nur so aus Yvonne heraus: „So intensiv, wie es noch nie bei einem Mann gewesen ist. Doch trotzdem macht mir das alles so viel Angst. Was ist wenn ich nun wirklich lesbisch bin?“ „Dann bist du eben lesbisch!“ patzig machte Charlie eine abwertende Handbewegung „Ist doch scheissegal! Ob du nun mit einem Mann oder mit einer Frau glücklich wirst, kann den anderen doch nun wirklich egal sein. Und wer was dagegen hat, soll nur zu mir kommen“ spielerisch ballte Charlie ihre Fäuste und rieb sie gegen einander. Yvonne musste anfangen zu lachen. „Oh man, Charlie, womit hab ich dich verdient? Du bist wirklich die beste Freundin, die man je vorstellen kann!“ Seit Wochen konnte Yvonne endlich mal wieder lachen. Mit diesem Gespräch flog eine riesen Last von ihrer Schulter. Der Kloß im Hals war verschwunden, von nun an konnte es doch nur noch bergauf gehen. „Und hast du Kontakt zu ihr?“ Nun wollte Charlie alles wissen. „Nein, ich kenne doch nicht einmal ihren Namen.“ wieder hatte Yvonnes Stimme einen traurigen Unterton. „Aber das lässt sich doch leicht rausfinden“ Charlie legte ihre Hand auf Yvonnes Schulter. „Ja? Wie denn?“ „Na indem du das DRK anrufst. Die können dir doch bestimmt sagen wer an dem Abend Dienst hatte und so viele Frauen mit so einer Frisur werden da ja wohl kaum arbeiten.“, lachte Charlie. „Stimmt, du hast Recht. Aber dürfen die mir so einfach ihre Daten geben?“ „Na gegen so eine Lovestory können die wohl kaum einen Keil setzen oder?“ „Aber denen einfach so die Wahrheit sagen? Hallo, guten Tag, ich bin Yvonne und bin verliebt in eine MitarbeiterIN von Ihnen? Nein, das kann ich nicht. Bei dir fiel es mir ja schon schwer“ „Soll ich für dich anrufen?“, schlug Charlie vor. „Das würdest du tun?“ „Na klar“ meine Charlie selbstbewusst „Eine meiner leichtesten Übungen!“ Gesagt getan, schnell googelten die Beiden die Telefonnummer und schon klingelte es am anderen Ende der Leitung. „Deutsches Rotes Kreuz, Peters am Apparat“, meldete sich eine tiefe Männerstimme. „Guten Tag, Müller hier, ich hätte gerne eine Auskunft“ „Na, dann mal los“ sagte der Mann lässig „Ich suche nach einer Mitarbeiterin von Ihnen, sie arbeitete am 25.08. auf dem Rockfestival. Sie hat mich verarztet und ich hätte gerne Ihren Namen oder noch besser eine Telefonnummer von ihr, damit ich mich bedanken kann“ „Es tut mir leid, solche Art von Auskünften darf ich Ihnen nicht geben“, entgegnete der Mann, dieses Mal in einem ernsteren Ton. „Nunja, das war auch nicht die ganze Wahrheit“ Charlie zögerte „Ehrlich gesagt muss ich gestehen, dass ich mich nicht nur bei ihrer Mitarbeiterin bedanken will. Ich habe mich auch ein kleines, bzw. großes Bisschen in sie verguckt und ich sehe keine andere Möglichkeit als diese, an sie heran zu kommen“ Aus dem anderen Ende der Leitung kam nur ein leises „hmm“ „Bitte, geben sie sich einen Ruck“ Charlie versuchte nun den Mann mit aller Kraft zu überreden. „Na, eigentlich darf ich es ja nicht..“ , sagte der Mann. „Aber wenn du mir versprichst, mich nicht zu verpetzen.. ich will dem jungen Glück ja auch nicht im Wege stehen.“ Charlie schaute Yvonne an und hob einen Daumen hoch, als Zeichen dafür dass es gut für sie läuft. „Die Mitarbeiterin, die sie meinen, heisst Jennifer Alvermann, ihre Nummer ist die 0162....“ Schnell notierte Charlie sich die Nummer. „Danke! Danke vielmals, sie haben wohl gerade der größten Lovestory auf Erden zu einem Happy End verholfen!!“ Charlie war außer sich vor Freude. Der Mann hingegen lachte: „Da das muss ja ein einschlagendes Erlebnis mit Jenny gewesen sein“ „Im wahrsten Sinne des Wortes“ witzelte Charlie. Dann beendete sie das Gespräch und tanzte mit Yvonne vor Freunde durch den Raum. „Danke Charlie, ich weiß gar nicht wie ich dir das danken kann!“ Vor Freude fiel Yvonne Charlie um den Hals. „Jetzt machen wir aber Nägel mit Köpfen, los, melde dich bei ihr!“ Charlie hielt Yvonne fordernt das Handy entgegen.

Während Yvonne und Charlie im Wohnzimmer Siegestänze tanzten, lag Jenny deprimiert in ihrer Badewanne. Selbst das Kuschlen ihres Katers konnte sie nicht aufheitern. Einfach alles war doof in den letzten Wochen. Einfach alles war zum Scheitern verurteilt. Jenny war ratlos. Wie lange sollte das noch so weitergehen? Wird es überhaupt weitergehen? Unsanft wurde Jenny aus ihren Gedanken gerissen. In den schrillsten Tönen klingelte ihr Handy. Sie schaute aufs Display. Sie kannte die Nummer des Anrufers nicht. „Oh nein, da hab ich jetzt gar keinen Nerv drauf“ Genervt drückte sie den unbekannten Anrufer weg. Keine 20 Sekunden später klingelte es erneut, wieder drückte sie ihn weg. Das Handy schwieg, scheinbar hat der Anrufer aufgegeben...
Dann eine erneute Regung des Handys, doch am Klingeln hörte Jenny, dass es lediglich eine SMS war. Völlig genervt schaltete sie ihr Handy aus ohne die SMS gelesen zu haben. „Endlich Ruhe!“ Doch lange hielt Jenny es nicht in der Wanne aus. Egal was sie auch tat, alles war sinnlos, alles machte keinen Spaß. Sie hatte Lust zu gar nichts, war für nichts zu begeistern, egal mit was für neuen Aufmunterungsideen Denise auch ankam. Jenny setzte sich vor den Fernseher, in der Hoffnung Ablenkung zu finden, doch egal auf welchen Kanal sie schaltete, überall waren Liebesszenen, Pärchen, die sich verliebt in die Augen schauen und die Nähe einander genießen. Selbst auf MTV konnte sie sich nicht ablenken, weil selbst bei „Date my mom“ die 'bösen' Gedanken wieder hoch
kamen. „So kanns doch nicht weitergehen“, dachte Jenny. „Es muss doch einen Weg geben, sie zu vergessen.“ Sie beschloss sich nicht weiter hängen zu lassen. Sie musste aufstehen und das Leben weiterleben. Weg von der Fiktion der perfekten Frau. Weg von den Träumen, die sie Nachts hatte, weg von dem bitteren Erwachen am nächsten Morgen, weg von der Realisierung dass alles nur Traum war und nie passieren wird. Jenny schaltete ihr Handy an, um Denise eine SMS zu schicken, sie musste raus, sie musste irgendwas unternehmen. Sie musste sich ablenken, um jeden Preis. Dann fiel ihr die SMS wieder ein, die sie noch gar nicht gelesen hatte. Umso mehr sprang ihr Herz, als sie folgende Zeilen las: „Hallo Jennifer. Ich habe deine Nummer vom DRK erfahren. Ich bin die, die du auf dem Festival verarztet hast. Ich würde mich gerne persönlich bei dir bedanken. Ruf mich an. Gruß, Yvonne.“




copyright © by warbeast. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


suuuper toll bisher
hey meien süße

bisher ist deine geschichte echt super =) werde hier noch alle teile lesen, und vilt werde ich mich au noch woanders anmelden um den rest zu lesen

miss you

habe dich sehr lieb
TortieSchlumpf - 28.08.2009 16:41
Fesselnd
Leandra1 - 09.08.2009 22:06
hey hey
rinaregenbogen - 06.08.2009 18:24

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