Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

R.I.P.

von rabenkinder


"Hab ich doch keine Ahnung!" meinte Mona grinsend. Sie saß vor ihrem Computer, neben ihr eine Flasche Rotwein. "Willst du auch?" Sie hielt mir Kippen hin. Ich nahm eine, blickte auf die Uhr und sagte: "Schon um 6. Wir sollten los machen!" "Ok" Mona ging zum Spiegel und richtete ihren Iro wieder auf. Ich bepackte mich mit Schlafsäcken und Rotwein. Sie nahm 5 große, wiße Altarkarzen und stopfte sie mitsamt Ritualdolch in ihren Rucksack. Asl wir auf dem Friedhof ankamen schlug es grademal halb. Wir richteten uns in einer leerstehenden Gruft ein. Dann durchstreiften wir den Friedhof auf der Scuhe nach einem alten Grab und zwei Schaufeln. Wir wurden fündig. An der Kapelle lehnten sowohl eine Leiter als auch zwei Spaten. Und ganz in der Nähe ein altes Grab, sichtlich ungepflegt. Wir sind keine Satanisten, Mona und ich, wir wollten nur mal eine Leiche sehen. Langsam wurde es dunkel. "Also los!" forderte sie mich auf, "Ich geh die Kerzen und den restlichen Kram holen und du fängst schon mal an zu buddeln. Is sowieso Männerarbeit." Fuhr sie breit grinsend fort. Mit diesen Worten ging sie in Richtung Gruft, ich nahm seufzend den Spaten auf und fing an das Grab zu öffnen. Wir wollten die Leiche auch nicht schänden, wollten keine blutigen Rituale abhalten. Ich meine, Mona ist so eine Punk-Gothic Mischung und ich... ich würd sagen ein durchgeknallter Metal-Freak. Wir haben ja nun wirklich nichts mit der Satanisten-Szene zu tun. Wir wollten nur mal eine Leiche sehen. Eine Alte. "Buuuuuh!" Mona stand hinter mir, in den Händen eine angezündete Kerze, den Rucksack auf dem Rücken. Sie stellte die Kerze auf dem Grabstein ab und schaute mich an "Wie lange glaubst du brauchst du noch?" Ich hielt ihr einen Spaten hin "Wenn du mir hilfst, keine 5 Minuten." Es wurden 10 Minuten. Dann stießen wir auf den Sarg. Man konnte im Zwielicht gerade noch so erkennen wie verrottet er schon war. "R.I.P. - Rott in peace." Mona verzog ihr Geschicht als wollte sie wieder einmal Grinsen. Doch ich merkte das sie Angst hatte. Ich nahm die restlichen Kerzen aus dem Rucksack und stellte sie in Pentagrammform um das Grab herum auf. Mona griff nach dem Dolch und wog ihn in der Hand. Jetzt lächelte sie. Aber es war ein grausames Lächeln. Ich fand Angst darin. Und Hass. "Du gräbst weiter, bis wir die Leiche sehen" presste sie hervor. Sie nahm eine Flasche Rotwein und öffntete sie. Ich machte mich schnaufend an die Arbeit. Nach weiteren fünf Minuten war die Leiche deutlich zu sehen. Besser gesagt die Leichenreste. Es war kein schöner Anblick. Ich hatte mir glänzend weiße Knochen vorgestellt. Was ich sah war eine glibschige Masse, aus der Maden krochen. Mir drehte sich der Magen um. Aber ich erbrach mich nicht. Fragend blickte ich zu Mona. Diese hielt, immernoch mit diesem merkwürdigen Lächeln auf den Lippen den Dolch in die Höhe. Ich sah zu wie sie sich in den Finger schnitt. Langsam quoll Blut aus der Wunde. Sie winkte mir es ihr gleich zu tun. Also nahm auch ich den Dolch. Schnitt mir den Zeigefinger auf. Sah wie sofort Blut heraustrat. Sie nahm meinen Finger und presste ihn an den Ihren. Dann, ganz plötzlich stieß sie mich weg. Sie stolperte. Und fiel. Direkt in das Grab hinein. Auf den Toten. Es war zwar nicht tief, aber sie fiel ungünstig. Sie schrie nicht. Sie gab keinen Laut von sich. Ich blickte vorsichtig über den Rand des Loches. Da unten lag sie, seltsam verrenkt. "Mona?" Sie stöhnte. Also lebte sie. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich blickte wieder herunter. Wenn ich in das Grab steigen würde, würde ich sie auch nicht herausbekommen. Ich brauchte Hilfe. Ich rief einen Krankenwagen. Gut das der modebewusste Durchschnittsteenie immer ein Handy in der Tasche hat. Ich hörte die Sierene und rannte zum Friedhostor. Es war abgeschlossen. "Hier her!" hörte ich mich rufen. Ich sah die Krankenpfleger herbeieilen. "Verdammt!" fluchte einer. "Was macht ihr da drin?" fragte ein anderer. Ich antwortete nicht. Ich sackte in mich zusammen. Auf den nächsten Grabstein. Irgandwann wurde das Tor geöffnet. Die Krankenpfleger eielten an mir vorbei. Richtung Kapelle. Ich konnte mich nicht erinnern ihnen gesagt zu haben wo Mona war. Das nächste an das ich mich erinnern konnte war, dass ich im Krankenwagen saß. Die Beleuchtung war schrecklich. Irgendwer redete auf mich ein. Mona bekam Spritzen. An meinem Finger war ein Verband. Ich blickte ebendiesen stirnrunzelnd an. Dann das Krankenhaus. Weiße lange Flure, grüne Arztkittel, hellrosa tragende Schwestern. Ich saß auf einem Stuhl. Viele Leute waren bei mir. Sie redeten. Ich hörte nichts. Dann irgendwann waren meine Ellies da. Sie nahmen mich mit nach Hause. Am nächsten Morgen besuchte ich Mona. Sie saß aufrecht in ihrem Bett. In den weißen Laken sa sie noch blasser aus als sonst. "Warum haben wir das gemacht?" fragte ich sie. "Hab ich doch keine Ahnung!" meinte Mona grinsend.



copyright © by rabenkinder. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Was mir fehlt
...ist sowas wie "die Moral von der Geschicht" oder zumindest ein Spannungsbogen. So bleibt bei mir nur die Frage: "Was will der Dichter uns damit sagen?" Deine anderen Stories gefallen mir besser.
Megagenie - 22.09.2003 01:19

>>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<