Ralf Teil VI

von unsatisfied


Wir hatten also nur eine Möglichkeit, ich musste runter gehen um Manuela von ihrem Auto irgendwie abzulenken, damit Ralf sich aus meiner Wohnung schleichen konnte.

Gesagt getan, ich ging runter und da stand sie an ihrem roten Ford Fiesta, diese kleine zierliche Person die mir, wie sie da stand Leid tat, da ich ihr ohne das sie es wusste gerade unwahrscheinlich weh getan hatte, indem ich den intimsten Moment den Menschen miteinander teilen konnten, mit ihrer Freundin geteilte hatte und dabei Gefühle entdeckte, die ich so nie gefühlt hatte. Sie tat mir nicht nur Leid, ich habe mich geschämt, zum ersten mal habe ich mich wirklich widerlich gefühlt, obwohl ich gerade einen der schönsten Momente in meinem Leben erfahren durfte.

Doch ich musste diese Gedanken jetzt beiseite schieben, schließlich hieß es sie abzulenken um Ralf aus meiner Wohnung zu bekommen und so ging ich auf sie zu und fragte sie was sie hier machen würde bzw. auf wen sie denn warten würde und sie antwortete auf Ralf und das sie gleich kommen würde und ob ich sie nicht schon gesehen hätte.

Scheiße dachte ich, jetzt hast du sie nicht nur betrogen und hintergangen, jetzt musst du sie auch noch das erste mal bewusst anlügen, ich glaube wenn man hätte sehen können das ich rot hätte werden können, ich hoffe das ist richtig formuliert, hätte man gesehen wie mir das Blut und die Angst in den Kopf und in alle Glieder schoss, als ich ihr entgegnete, nein ich habe sie noch nicht gesehen. Sie sagte nur schade und holte ihr Handy raus um Ralf nochmal anzurufen, ich meinte aber zu ihr, wir könnten doch so lange was trinken gehen da vorne wenn du magst, dann musst du hier nicht die ganze Zeit vor einem verschlossenen Auto stehen, aber sie meinte zunächst das Ralf sie dann nicht finden würde, wo ich ihr dann sagte sie hat doch ein Handy sie kann dich doch anrufen. Manu war wenig begeistert, aber letztendlich bekam ich sie vom Wagen weg, so dass Ralf wirklich das Haus verlassen konnte.

Nach ca 15 Minuten sahen wir Ralf an unserem Café vorbeikommend. Manuela klopfte hektisch an die Scheibe um ihr zu verdeutlichen wo wir waren. Als sie uns sah, lächelte sie uns zu und kam hinein. Sie bestellte, wie ich im vor hinein, einen Cappuccino und machte sich zunächst mal eine Zigarette an. Man merkte das ihr Last von den Schultern fiel, waren wir doch gerade wieder einer Situation ausgewichen, die fast dazu geführt hätte das ein Mensch, von uns dreien, sehr verletzt worden wäre.

Keine Ahnung was Ralf empfand, mir war nur klar das es so nicht weiter gehen konnte, ich war es mir und auch Manuela fast schon schuldig, Ralf endlich Position beziehen zu lassen, doch was würde passieren, wenn ich sie wirklich vor die Wahl stellen würde, hätte ich eine Chance und würde sie sich wirklich öffentlich zu mir bekennen?
Diese Gedanken schossen durch meinen Kopf, als ich mit den beiden im Café saß und mir wie das dritte Rad am Wagen vor kam, obwohl ich doch die jenige gewesen war, mit der sie eben noch wunderschöne Stunden verbracht hatte. Warum also begab ich mich in diese Position nur die zweite Wahl zu sein und nicht stolzen Hauptes zu sagen, wir beenden es hier, weil du kannst dich eh nicht zu uns bekennen, oder aber zu sagen ich habe mich in dich verliebt, wenn du auch so fühlst dann beende die Beziehung mit Manuela.

Doch dann wurde mir klar, warum ich das nicht sagen konnte und das hatte zwei Gründe, der erste saß mir gegenüber und hieß Manuela, ich wusste nicht, ob ich die Rücksichtslosigkeit besaß ihr Ralf nun endgültig weg zu nehmen, angenommen sie hätte sich zu dem gegenwärtigen Zeitpunkt für mich entschieden.

Der zweite Grund war aber viel gravierender, denn ich konnte nicht mehr stolzen Hauptes aus der Affäre aussteigen, weil ich nicht mehr länger ignorieren konnte, das ich nicht mehr verliebt, verknallt oder verschwärmt war, sondern das ich liebte.

Ich musste mir eingestehen das ich Ralf liebte und das war die Wahrheit, aber sie wusste es nicht und ich wusste nicht, was sie darüber denken würde, also bekam ich Angst, lief aus dem Café ohne zu zahlen und ging zur Arbeit...............