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Romanfragment 2

von Jadefeuer


"Hey, du bist ja schon wieder zurück."
"Japp", sagte Thea als sie in das Zimmer ging. Umständlich zog sie ihre Jacke aus und versuchte sie auf den Kleiderbügel zu hängen, beim dritten Versuch funktionierte es. Sie stieß den Atem fest durch ihre Lippen und streifte die Schuhe ab. Nell beobachtete sie aufmerksam. Als Thea schließlich auf sie zuging lachte Nell auf.
"Bist du betrunken?"
"Ein ganz klein wenig, glaube ich."
Thea ließ sich aufs Bett plumpsen und blickte Nell an.
"Nicht dass du denkst das es Absicht war, obwohl Carlas Gequatsche mich glatt in den Alkoholismus treiben könnte."
"Was hast du denn alles getrunken?"
"Ähh, ein Hefe, dann hat Anja eine Runde Tequila ausgegeben, dann hat Anja noch eine Runde Tequila ausgegeben und dann habe ich noch einen Irish Coffee getrunken."
Nell erhob sich von dem kleinen Schreibtisch, der im Gästezimmer stand und setzte sich neben Thea auf das Bett. Thea ließ sich zu Seite fallen und legte ihren Kopf in Nells Schoß.
"Und ich glaube das mit dem Irish Coffee hat der Kellner falsch verstanden, der hat, glaube ich, mehr Irish als Coffee da rein gemacht."
Nells Finger streichelten durch Theas Haare.
"Aber sonst war's schön, ja?"
"Es war schön Anja mal wieder zu sehen. Sie hat uns übrigens nach London eingeladen, Übernachtung und Essen im Hotel kostenlos."
"Schön."
"Sie will dich unbedingt kennen lernen."
"Wieso das denn?", fragte Nell überrascht.
"Was'n das für 'ne Frage?", Thea richtete sich auf. "Weil sie dich eben kennenlernen will. Weil wir Freunde sind und weil sie sich dafür interessiert. Vielleicht auch," fuhr sie nach einer kurzen Pause fort, "weil sie mir nicht glauben will, dass ich seit fast zwei Jahren monogam bin."
Nell lachte. "Du mußt ja früher wirklich ein toller Hecht gewesen sein."
"Naja, ich hatte halt so meine Verehrerinnen. Auf jeden Fall", sie stand auf und streckte sich "sollen wir uns ein paar Tage im neuen Jahr raus suchen und Anja Bescheid geben, sie erledigt den Rest."
"Okay, gerne."
Theas Blick fiel auf die Unterlagen auf dem Schreibtisch, sie legte ein paar Blätter zur Seite und legte die darunter liegenden Fotografien frei.
"Was passendes gefunden?", fragte sie ohne sich zu Nell umzudrehen.
"Ich denke schon. Die links finde ich eigentlich am besten."
Thea schob die Fotos auseinander und betrachtete sie. Während dessen lehnte Nell sich zurück und betrachtete Thea. Sie trug eine dunkelblaue, eng anliegende Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover über den sie ein dunkelblaues Nadelstreifen - Jackett gezogen hatte. Nell betrachtete Theas Profil, ihre langen Wimpern, ihre dunklen Augen die aufmerksam die Fotografien studierten, ihre Lippen, leicht geöffnet, die schwarzen Locken, die über ihren Wangen lagen. Sie beobachtete wie eine Strähne ihr ins Gesicht rutschte und Thea sie automatisch hinter ihr Ohr streifte. Nell kannte diese Bewegung, diese immer ähnliche, geschmeidige Handbewegung, das kurze Spiel ihrer Finger mit der Strähne, wenn sie sie leicht zwischen den Kuppen drehte, sie durch die Finger gleiten ließ während sie hinter das Ohr gestrichen wird. Ein Lächeln breitete sich auf Nells Gesicht aus; sie war froh, dass sie mit Thea hierher gefahren war. So aufgeregt sie auch war - immerhin war sie die ältere Geliebte - so wohl fühlte sie sich jetzt. Sie wurde wirklich fürstlich bewirtet und versuchte die Großzügigkeit von Herr und Frau Gregor, oder seit gestern: Günther und Inge, mit Hilfsbereitschaft zu danken. Allerdings dehnte sich bei Theas Vater Großzügigkeit und Gastfreundschaft auch auf Hilfsbereitschaft aus. Nach dem Weihnachtsabend hatte Nell dann aufgegeben und sich einfach bemuttern lassen. Thea, Paul und seine Frau Kerstin hatten das ganze belustigt betrachtet, schließlich hatte Kerstin das auch schon durchgemacht. Zwar hatte Thea einige verzweifelte und später auch etwas böse Blicke von Nell aufgefangen, alles in allem hatten sich Theas Familie und Nell als homogen erwiesen.
Thea drehte sich um, ihre Locken folgten der Bewegung ihres Kopfes und wieder beobachtete Nell, wie eine Strähne in Theas Gesicht rutschte. Dann kam sie wieder - die Handbewegung. Ihr Arm zog das Jackett zur Seite und Nells Blick glitt über Theas Gesamterscheinung. Sie sah wirklich verdammt gut aus, blau stand ihr ausgezeichnet. Allerdings, überlegte Nell, würde sie ihr anstatt im Rolli mit Hemd und Krawatte im Moment sehr viel besser gefallen.
"He, schläfst du schon?"
"Was?", Nell blickte Thea an, die ihr zwei Fotos entgegenhielt.
"Wieso du dass hier nicht auf deinem linken Stapel hattest?"
"Weil das zwar wirklich ein wundervolles Landschaftsbild ist, ich allerdings nicht glaube, dass es wirklich zum Verkauf von inter-europäischen Flügen geeignet ist."
"Wieso denn nicht?"
"Weil das", Nell erhob sich und ging auf Thea zu, " Costa Rica ist."
"Oh."
Nell legte ihre Arme um Theas Hüften und zog sie an sich.
"Ich glaube, du geht's jetzt mal ins Bad und machst dich fertig, ich räum' noch schnell ein bißchen zusammen und dann machen wir es uns gemütlich."
Thea grinste. "Gemütlich, wie?"
"Sei nicht so anzüglich", sagte Nell lachend bevor sie Thea küßte. Eigentlich sollte es nur ein kleiner, kurzer, ein fast harmloser Kuß werden. Doch dann tastete sich Theas Zunge zwischen Nells Lippen hindurch, ihre Hände legten sich auf Theas Po, die Daumen in den Hosenbund eingehakt, Theas Hände auf ihrem Rücken, ihre Zungen im sanften Spiel. Nell löste sich und hielt einen Moment inne.
"Eigentlich hätte ich wirklich mitkommen sollen, ich hätte ganz schön mit dir angeben können."
Theas Hand legte sich in Nells Nacken, ihre Finger kraulten sie sanft.
"Du mit mir? Ich glaube umgekehrt wäre da auch einiges möglich gewesen."
"Meinst du?"
"Ich glaube", Thea sah Nell ernst an, "was du da treibst nennt man fishing for compliments."
"Klappt's?"
Thea ließ ihren Kopf an Nells Hals sinken, sie konnte ihr Lächeln spüren bevor ihre Zunge sanft ihren Hals streifte. Nell seufzte.
"Wolltest du nicht noch ins Bad?"
"So lange kann ich nicht warten."
"Dann beeil dich!"
Nell ergriff ihre Hände, drückte ihr einen Kuß auf jede Handfläche und schob sie dann, taub für Proteste, in Richtung Tür.
Als Thea zurück kam, lag Nell bereits im Bett. Das Deckenlicht war gelöscht, nur eine kleine rote Lampe beleuchtete noch das Zimmer. Ein kurzer Blick auf den Schreibtisch verriet ihr, das Nell noch ihre Sachen zusammengeräumt hatte. Nell blickte sie an und hob die Bettdecke, Thea krabbelte zu ihr. Als sie ihre Hand auf Nells Hüfte legte fühlte sie, dass sie nichts mehr an hatte. Ungehindert konnten ihre Hände über Nells Körper wandern, ihre Brüste streicheln und sanft kneten, ihre Lippen konnten sie unbehindert küssen, ihre Zunge unbehindert mit ihren Brustwarzen spielen. Nell stöhnte leise auf als Theas Lippen ihren Nippel zusammendrückten. Thea legte ihr Gesicht zwischen Nells Brüste und atmete ihren Duft ein während Nells Hände ihren Nacken kraulten.
"Sag mal, was wäre eigentlich wenn deine Eltern wüßten was wir hier machen?" Thea gab ihr einen Kuß zwischen die Brüste.
"Naja, sie werden sich denken: Is' halt wie bei Paul und Kerstin, nur kann Thea nicht ungewollt Mutter werden."
"Tina ist ungewollt?"
Ein zweiter Kuß, diesmal tiefer.
"Nicht ungewollt, ungeplant, das ist ein wesentlicher Unterschied."
Der dritte Kuß rutschte noch etwas tiefer.
"Aber du hast ungewollt gesagt", beharrte Nell.
"Ja, aber Kerstin ist ungewollt Mutter eines ungeplanten Kindes geworden!"
"Aha." Nell biss sich auf die Lippe um nicht laut zu lachen aber Thea merkte es. Leicht säuerlich blickte sie Nell an und diese begriff, dass sie gerade Theas schöne Verführungsversuche massiv gestört hatte. Sie schenkte ihr ein Lächeln und sagte: "Sie erinnert mich ein bißchen an dich."
"Wer, Kerstin?" Theas Gesicht zeigte Entsetzen und sie legte ihren Kopf neben Nells auf das Kissen.
"Nein", diesmal musste Nell wirklich lachen. "Tina."
Auf Theas irritierten Blick fügte sie hinzu:
"Naja, ich kann mir irgendwie vorstellen, dass du genauso warst in ihrem Alter. Ich weiß auch nicht. So neugierig und wißbegierig eben. Und ein wenig vorlaut."
"Aha, so siehst du mich also, danke schön." Sie zog eine Grimasse.
"Außerdem sieht sie dir ähnlich."
"Sie sieht meinem Bruder ähnlich was auch nicht verwunderlich ist weil, schließlich ist er der Vater."
"Sag mal", Nell bewegte ihre Hand langsam auf Theas Pyjamaoberteil zu, in dessen Knopfleiste sie eine kleine Lücke erspäht hatte. "Du bist doch nicht etwa irgendwie muffig, oder?"
Bevor Thea noch antworten konnte hatten Nells Finger die Lücke erweitert und sich ihren Weg unter das Hemd gebahnt.
"Nein", flüsterte Thea rauh, " ich glaube jetzt nicht mehr."



copyright © by Jadefeuer. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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