Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

Schicksalstanz (Teil 3)

von traum_zeit


Im Hotel wurde Diana an der Rezeption freundlich empfangen und ihr der Schlüssel ausgehändigt.
In ihrem Zimmer ließ sie sich, nachdem Diana die Schisachen ausgezogen hatte, erst einmal aufs Bett fallen und streckte alles von sich.
So lag sie einige Minuten ganz entspannt da und ließ ihren Gedanken freien Lauf.
Diana dachte an alles, was sich den Tag über so getan hatte und des Öfteren auch an Madlen.
Sie hatte eine Art, die Diana sofort sympathisch war.
Ihr Lachen und wie ihre grünen Augen dann zu Strahlen begannen war einfach unbeschreiblich.
Diana verlor sich ganz in ihren Tagträumen und kehrte nur unwillig in die Realität zurück, als sie sich mit einem lauten Seufzer vom Bett erhob, um duschen zu gehen und sich für den Abend herzurichten.

Unter der Dusche ließ sie lange das warme Wasser über ihren Körper rinnen und ertappte sich abermals dabei, dass ihre Gedanken zu Madlen abschweiften.
‚Na das kann ja heute Abend lustig werden, wenn ich mich nicht unter Kontrolle bringe.’ murmelte Diana zu sich selbst.
Kurz entschlossen griff sie zum Wasserhahn und drehte das kalte Wasser auf.
Als der eiskalte Strahl Diana traf schrie sie kurz erschrocken auf, blieb dann aber für einige Momente tapfer unter der Dusche stehen.
Es hatte auch den gewünschten Erfolg, denn die Gedanken an Madlen wurden zur Seite geschoben und machten leisen Flüchen platz, während Diana aus der Dusche stieg und sich in ein großes Handtuch einwickelte.
Diana zitterte leicht wegen der Kälte und machte sich rasch daran, etwas Passendes zum Anziehen für den Abend zu finden.
Da sie nichts Besonderes mitgenommen hatte, begnügte sich Diana mit einer ihrer besten Jeans und einer langärmeligen dunkelroten Bluse.
Nach einem kontrollierenden Blick in den Spiegel war sie mit sich selbst einigermaßen zufrieden, aber besser würde es sowieso nicht werden.

Da der Weg ins Lokal nicht sehr weit war, konnte Diana leicht zu Fuß gehen und sparte so das Geld für ein Taxi ein.
Ihre Lieblingsmelodie vor sich hinsummend machte sie sich auf den Weg.
Zwar war noch genügend Zeit über, aber Diana wollte nicht zu spät kommen und so konnte sie auch noch die Stadt bei Nacht bewundern.
Es war wirklich ein wunderschöner Anblick.
Alles lag unter einer tiefen Schneedecke und überall waren Häuser mit Lichtern geschmückt, die alles in einem goldgelben Glanz erstrahlen ließen.
Diana stieß einen genüsslichen Seufzer aus und stellte fest, dass sie ständig mit einem Lächeln auf den Lippen herumlief.
Sie musste zugeben, dass zu einem großen Teil Madlen dafür verantwortlich war.
Sobald Diana an das Abendessen dachte, freute sie sich Madlen wieder zu sehen und ihr Puls stieg rasant in die Höhe.

In der Nähe des Lokals war ein kleiner Park angelegt und nach einem Blick auf die Uhr beschloss Diana sich noch ein wenig die Beine zu vertreten.
Sie wusste ja nicht, wie lange der Abend werden würde.
So schlenderte sie den Weg entlang. Links und rechts von ihr erhoben sich große Tannen, deren Äste sich unter einer glitzernden Schneeschicht beugten.
„Hey Diana! Warte mal kurz auf mich!“ rief Madlen ihr hinterher.
Diana drehte sich um und sah Madlen schon auf sich zukommen.
Sie kam gar nicht mehr dazu, sich zu überlegen wie sie reagieren sollte, denn Madlen hatte Diana schon erreicht.
„Bist du auch schon am Weg?“ wollte Diana ein unangenehmes Schweigen verhindern.
‚Natürlich, wo soll sie auch sonst hingehen, wenn wir uns in zehn Minuten treffen sollten? Blödere Frage ist dir auch nicht eingefallen Frau!’ schimpfte sich Diana im Stillen.
„Ja.“, erwiderte Madlen, „jetzt muss ich wenigstens nicht alleine hinlatschen.“
Bei den letzten Worten schenkte sie Diana ein Lächeln, was dieser eine Gänsehaut über den Rücken jagte und ihr Herz klopfte im Hals.
Gemeinsam schlenderten sie zum vereinbarten Treffpunkt.
Auf einem großen Tisch saßen auch schon die anderen und standen wie auf Kommando auf, um die beiden letzen in der Runde zu begrüßen.
Diana war heilfroh, wieder mehr Menschen um sich zu haben, denn mit Madlen allein in der Dämmerung zu spazieren wurde ihr und ihren Gefühlen schon fast zu viel.
Madlen wurde von allen Anwesenden umringt und dazu genötigt, in der Mitte platz zu nehmen.
Die männlichen Teilnehmer versuchten möglichst nahe bei ihr zu sitzen, denn so würde sich bestimmt die eine oder andere Flirtchance ergeben.
Es gab wahrscheinlich nur wenige Männer, die Madlen nicht als attraktiv bezeichnen würden.
Sie hatte dunkelbraunes Haar, mit helleren Strähnen, welches ihr in sanften Wellen bis über die Schultern reichte.
An diesem Abend trug sie ihr Haar offen mit einer Spange versehen.
Ihre Haut war vom Schifahren ebenmäßig gebräunt worden, was ihr ein Aussehen wie frisch aus dem Südseeurlaub zurückgekehrt verlieh.
Die Wangenknochen gaben dem Gesicht etwas Geheimnisvolles und ihre intensiv grünen Augen hoben sich deutlich ab.
Jeder Betrachter konzentrierte sich wohl als erster auf diese Farbe.
Diana wunderte sich manchmal über ihre eigene Augenfarbe, aber so fesselnde Augen hatte sie selbst noch nie gesehen.
Auch ihr eigener Blick wurde von ihnen wie magisch angezogen und nur mit Mühe gelang es Diana, ihre Blicke jedes Mal abzuwenden.
Um die Augen hatten sich bei Madlen kleine Lachfältchen gebildet, die von ihrem Charakter zeugten. Madlen war ein aufgeweckter, fröhlicher Mensch, für den Lachen ein wichtiger Bestandteil jedes Tages war.
Allerdings driftete sie nicht in die hysterische Ecke ab, denn es gab an ihr durchaus auch ernste Seiten.

Für Diana blieb leider nur der Platz am anderen Ende des Tisches übrig, somit war sie von Madlen so gut wie abgeschnitten.
Nach einigem Smalltalk mit den anderen, kam auch schon das bestellte Essen.
Für eine Zeit war nun jeder mit seinem Teller beschäftigt und man hörte nur hin und wieder ein genießerisches Mmmhh oder es entwickelten sich kurze Gespräche, aber nichts über was man großartig hätte reden können.
Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, wurde noch mit einer Flasche Wein auf eine gute Woche angestoßen.

Plötzlich knackte es im Lautsprecher und eine Stimme verkündete, dass ab sofort die Tanzfläche für den heutigen Abend eröffnet sei.
Andreas, einer der Deutschen und eine quirlige Person ohne gleichen stand sofort auf und forderte galant seine Frau zum Tanzen auf.
Auch die übrigen ließ er nicht einfach so sitzen und da niemand ein Spielverderber sein wollte, standen schon bald alle neben der Tanzfläche.

Von der Musik und der Atmosphäre mitgerissen, begannen alle sich zur Musik zu bewegen.
Schließlich war es keine für einen Engumschlungenen Paartanz, sondern stimmungs-machende.
„Das ist einer meiner Lieblingssongs!“ rief Madlen Diana zu, als aus den Lautsprechern<i>Let’s Twist Again</i> erklang.
Bevor Diana irgendetwas richtig mitbekam, hatte sich Madlen schon ihre Hand geschnappt und mit ihr zu tanzen begonnen.
Bei der ersten Berührung zwischen ihrer bloßen Haut, war Diana wie elektrisiert. Sie verkrampfte innerlich für einen Moment, konnte sich dann aber aus ihrer Starre lösen und begann schüchtern mit Madlen zu tanzen.
Wenn sie beim Tanzen auch noch Körperkontakt gehabt hätte, wäre Diana wahrscheinlich ohnmächtig umgefallen.
Die Blicke, die Madlen ihr immer wieder zuwarf und die Diana mit ihren Augen auffing reichten völlig aus, um die junge Frau aus der Fassung zu bringen.
Diana war wie gefesselt von diesen Augen. Eine solche Intensität kannte sie bisher nicht.
Madlen ging es nicht viel besser. Der schüchterne Ausdruck, der in Dianas Zügen lag brannte sich tief in ihr Herz. Madlen wusste, dass es um sie und ihre Gefühle schon lange geschehen war.
Sie tanzten gemeinsam den flotten Rhythmus und hatten sichtlich großen Spaß daran.
Madlen nahm Dianas Hand und drehte sie um die eigene Achse, um sich anschließend selbst unter Dianas Arm durchzudrehen.
Zwischen den beiden Frauen sprühten förmlich Blitze hin und her.
Die Tiefe ihrer Blicke war beinahe greifbar. Für beide verschwand in den Augenblicken, in denen sie sich ansahen die restliche Welt um sie herum.
Da kein Lied ewig dauert, war auch dieses wieder aus und machte einem Kuschelsong platz.
Gezwungenermaßen musste Diana und Madlen das Feld räumen und die Tanzfläche den Paaren überlassen.
Diana atmete erleichtert auf, denn irgendwie hatte sie schon befürchtet, Madlen könnte sie auch für diesen Tanz auffordern und mit ihr tanzen.
Gemeinsam gingen sie wieder zu ihrem Tisch zurück.
Als sich beide etwas von den tanzenden Gästen entfernt hatte und die Lautstärke wieder abnahm, lehnte sich Madlen zu Diana und raunte ihr leise zu: „Sei mir bitte nicht böse wegen dem gerade eben, aber ich hab sonst nicht die Möglichkeit mit einer Frau zu tanzen, ohne blöd angeguckt oder angemacht zu werden. Noch dazu mit so einer faszinierenden wie dir!“
Diana hatte absolut nicht mit so einer Aussage gerechnet. Schon gar nicht mit einem Kompliment von der Frau, in die sie- Moment mal, was fühlte sie überhaupt für Madlen?

Dianas Gedanken rasten in ihrem Kopf wie wild durcheinander.
Ihr war klar, dass es mehr als freundschaftliche Gefühle sein mussten, denn in der Gegenwart ihrer Freunde wurde Diana nicht dermaßen nervös und sie sehnte sich auch nicht so sehr nach ihrer Gesellschaft, als nach Madlens Nähe.
Aber sich eingestehen, sich in Madlen verliebt zu haben wollte Diana auch nicht.
Dazu fehlte ihr eindeutig der Mut.
Beim Tisch setze sich Madlen diesmal auf den Platz direkt neben Diana. Gemeinsam sahen sie den anderen schweigend beim Tanzen zu.
Zu mehr wäre Diana wahrscheinlich auch nicht fähig gewesen. Madlens Nähe raubte ihr den Atem und ließ ihr Herz gleichzeitig höher schlagen.
Diana war sich sicher, dass auch ihre Gesichtsfarbe viel über ihre Situation verraten würde und sie hoffte inständig, dass Madlen davon nichts bemerken würde.
Ihre Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als Madlen sie vorsichtig am Arm nahm und mit besorgter Stimme fragte: „Sag mal Diana, was ist los mit dir? Ich bin zwar nur Schilehrerin und keine Psychologin, aber ich merke sehr gut, dass du immer wenn ich in deiner Nähe bin dich zurückziehst und dich verkrampfst. Bin ich dir irgendwie unsympathisch oder hab ich dir ohne es zu wissen irgendwas getan? Dann sag’s mir bitte jetzt! Ich verkrafte die Wahrheit schon.“
Dabei sah sie Diana in die Augen, als wollte sie ihr bis in die Seele blicken.



copyright © by traum_zeit. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Super, aber...
Magicmaus - 12.05.2005 12:08
einfach klasse
sunnybabe_2003 - 05.05.2005 16:34
wow
einfach nur toll...ich hoffe, dass du recht schnell denn 4ten teil der geschichte fertig hast...einfach nur klasse*daumen hoch
SleepingHeart - 03.05.2005 17:41

vivalavita: 30 Karat Karneval - Freitag 28.2. - 20 Uhr in Kölle - 2 Floors - Karneval - Dance/Charts - Instagram 30 karat deluxe      +++     >>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<