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Schicksalstanz (Teil 10)

von traum_zeit


Der darauf folgende Tag gestaltete sich genauso wie erwartet.
Ständig waren die Gedanken an Madlen präsent und Andi, der neue Leiter, trug auch nicht zur Ablenkung bei.
Es war nicht nur die gleiche Kleidung, (fast) alles an ihm verband Diana mit Madlen.
Die Nase, die der ihrigen ähnelte, der ähnliche Humor, das gebräunte Gesicht.
Diana distanzierte sich merklich von den anderen, denn einerseits wollte sie niemanden mit ihrer schlechten Laune stören und andererseits war sie froh, mit keinem sprechen zu müssen.
Als sie wieder einmal in ihre Tasche griff und Madlens Brille ertastete kam ihr zum ersten Mal die Frage in den Sinn, wann Madlen sie wieder vermissen würde.
Dann müsste sie zu Diana kommen und ihre Brille abholen.
So hätte sie noch eine Chance, mit Madlen zu reden oder sie wenigsten zu sehen.
‚Mmhh, ich glaub doch nicht im Ernst, dass Madlen nicht eine zweite Sonnenbrille hat oder sich eine neue kauft! Sie wird nicht extra zu mir kommen und sich noch mal eine Begegnung antun!’
Wenn da nicht diese unbändige Sehnsucht in Dianas Herz gewesen wäre.
Hätte sie gewusst, wie es Madlen ging, wäre die junge Frau wahrscheinlich sofort zu ihr gegangen. Ohne Rücksicht auf Verluste.
So aber vergrub sich jede von ihnen, um ja nichts, auch keinen Schmerz, an sich heran zu lassen.
Und hätte Diana gewusst, was sie am nächsten Tag erwarten würde, wären ihre Gefühle noch mehr durcheinander gewesen.
So aber streckte sie sich der Länge nach auf dem Bett aus und brachte kein Auge zu.
<i>Madlen, Madlen, Madlen!</i>
Das war alles, was ihr einfiel und was sich hartnäckig in ihrem Hirn hielt.
‚Ach Gott Madlen! Wenn du mir nicht so fehlen würdest! Ich werde nie wieder die Chance haben, dich in den Armen zu halten, dich zu küssen.
Warum hatten wir nur eine so kurze Zeit für uns? Wenn ich doch die ganze Scheiße ungeschehen machen könnte und es für uns einen neuen Anfang gebe.
Ich vermisse dich so sehr, dass es schon wehtut!
Gute Nacht mein Schatz!’ dachte Diana traurig und merkte gar nicht, dass ihr eine einsame Träne über das Gesicht lief.

Gegen haln zwölf abends lag Madlen noch immer wach im Bett.
‚Hoffentlich überstehe ich den morgigen Tag! Ich glaube, ich war noch nie so nervös.’ zitterte Madlen.
Wenn auch alles gut gehen würde.
Geplant war bereits alles bis ins kleinste Detail, aber wie oft hatten schon Mister Zufall und Miss Chaos Regie geführt.
Morgen durfte das einfach nicht geschehen.
Madlen drehte sich von einer Seite auf die andere, schmiss ihre Decke vom Bett, wickelte sich wieder darin ein um im nächsten Moment mit Faustschlägen ihren Polster zu formen.
Nur eines konnte Madlen nicht. Nämlich schlafen.
Ihr Herz schlug ihr im Hals und sobald sie ihre Augen schloss, begann alles zu tanzen und sie musste sie wieder öffnen.
Mitten in der Nacht wachte sie schweißgebadet auf.
Madlen brauchte einen Moment, um sich wieder zu orientieren und erleichtert festzustellen, dass alles nur ein Albtraum war und sie in ihrem Zimmer lag.
Im Traum war Diana gegangen und obwohl Madlen wollte, konnte sie ihr nicht nachlaufen.
Sie lief auf der Stelle und irgendwann war Diana als Nebel am Horizont verblasst.
Madlen streckte ihr die Hände nach, was aber nichts nützte.
Die einzige Folge davon war, dass sie anstatt im, neben dem Bett aufwachte und ihren Polster an die Wand geschmissen hatte.
Bereits um fünf Uhr Früh sprang Madlen aus dem Bett, weil sie es nicht mehr aushielt ruhig zu liegen, während ihre Zukunft mit großen Schritten näher kam.
Wie ein aufgescheuchtes Huhn lief sie in ihrer Wohnung umher.
Sie kontrollierte alles dreimal, aber den Filter in der Kaffeemaschine vergaß sie und obwohl heute eigentlich alles schneller gehen sollte, dauerte es viel länger als sonst.
Schimpfend leerte sie den unbrauchbaren Kaffee weg und setzte Neuen auf.
Grübelnd saß Madlen anschließend beim Frühstück und ging in Gedanken nochmals alles durch, was sie geplant hatte.
Würde es auch wirklich klappen? Was ist, wenn Diana nicht da wäre oder anders reagieren würde?
‚Mach dich nicht fertig! Nicht jetzt, nicht jetzt! Es gibt Schlimmeres, als das, was du vorhast.’ versuchte Madlen sich selbst Mut zu machen. Mit einem Grinsen im Gesicht kiefelte sie gedankenverloren an ihrer Marmeladensemmel herum.
Heute würde sie alles in ihrem bisher recht ruhigen Leben ändern und vom Gelingen des Vorhabens hing auch ihr weiteres Leben ab.
Gegen halb sieben machte sich Madlen auf zur Gondel.
Es war noch einiges vorzubereiten. Die Schilehrerin hoffte inständig, dass ihr niemand in die Quere kommen und Diana auch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein würde.
Bei der Fahrt hinauf war Madlen einmal mehr dankbar als Schilehrerin zu arbeiten und überall im Ort bekannt zu sein, denn so durfte sie mit der Gondel mitfahren, die die Hüttenbetreiber und die Verpflegung hinaufbrachte.
Ein Privileg, das den Touristen vorenthalten blieb.
Zu Madlens Vorteil waren in der Früh noch alle verschlafen und nicht bereit,m großartig zu plaudern, denn Madlen hatte absolut keine Lust, jetzt mit irgendwem Smalltalk zu führen und über irgendwelche Gäste zu lästern.
Ohne einen bestimmten Gast hätte sich schließlich ihr Leben nicht in vier Tagen geändert.
Madlen drückte den Rucksack an sich und stellte sich dabei vor, wie es sich anfühlt Diana in den Armen zu halten.
Es kam ihr eine Ewigkeit vor, dieses Gefühl gespürt zu haben. Dabei wünschte sich Madlen nichts sehnlicher.

Auch Diana hatte mittlerweile ihre Sachen für den Tag gepackt und war abmarschbereit.
Vorher aber gönnte sie sich noch ein ausgiebiges Frühstück.
Es war der vorletzte Tag, an dem sie Schi fahren würde, denn am Samstag war auch schon wieder Abfahrt und zum Fahren keine Zeit mehr.
Deshalb hatte sie sich auch vorgenommen die beiden Tage in vollen Zügen zu genießen und sich nicht mehr durch Liebeskummer die Laune verderben zu lassen.
Es war leichter gesagt als getan, aber Diana schaffte es trotzdem mit einigermaßen fröhlichem Gesicht den Tag zu beginnen.
„Guten Morgen!“ rief sie dem Portier zu und verließ eiligen Schrittes das Hotel.
„Mist, schon so spät!“ fluchte Diana leise nach einem Blick auf die Uhr, die bereits kurz vor Neun anzeigte.
Aus der einsamen Fahrt über frisch präparierte Pisten würde wohl nichts werden.
Madlen hingegen war dankbar, dass sich Diana ausnahmsweise einmal Zeit ließ, denn so hatte sie mehr Zeit für ihre Vorbereitungen.
Es sollte ein ganz besonderer Tag werden, den Madlen ohne zwei gute Freunde nicht realisieren hätte können.
Bei der Talstation des Hauptliftes, mit dem auch Diana jeden Tag fuhr, war der Erste stationiert und bei der Bergstation der Zweite, der Madlen sagen musste, wenn von unten der Funkspruch kam, dass Diana eingestiegen war.
Wie gut war es doch, den einen oder anderen Liftwart zum Freund zu haben, der nicht so klein kariert war, wie die anderen Bewohner.
Sie holte noch einmal tief Luft und begab sich dann in die Position, aus der sie freie Sicht auf die Lifttrasse hatte.

Diana hatte es sich mit zwei ausländischen Schifahrern gemütlich gemacht und ruhig zurückgelehnt, da auf ein Gespräch mit den beiden nicht zu hoffen war.
Während der Lift leise vor sich hinbrummte ließ Diana ihren bisherigen Urlaub Revue passieren.
‚Warum hab ich mit Winterurlauben immer so ein großes Glück?’ fragte sich Diana in Gedanken.
Aber diese letzten beiden Tage würde sie auch noch überstehen und am Samstag wartete bereits die Heimreise auf sie.

Mit jeder Gondel, die an der Bergstation ankam, stieg Madlens Nervosität. Sie stieg von einem Fuß auf den anderen und hielt ständig nach der Gondel Ausschau, in der Diana saß.
Immer wieder glitt ihr Blick zur Lifthütte, an der ein großes Plakat hing.
Dann endlich tauchte die Ersehnte hinter der letzten Kuppel auf.
Das Erste, was Diana auffiel war das große Plakat an der Hütte.
Als sie näher war, konnte sie auch die Aufschrift lesen.
In großen dicken Buchstaben stand schlicht und einfach <i>Diana, ich liebe dich! </i>darauf.
Zuerst konnte Diana nicht verstehen, was sie da sah und glaubte, es sei sicher eine andere Diana gemeint als sie.
Als sie jedoch bereits knapp vor dem Ausstieg war, wusste Diana mit Sicherheit, dass sie gemeint war, denn nun sah sie auch Madlen.
Fast hätte Diana vergessen aus dem Lift zu steigen, so unglaublich war für sie der Anblick, der sich ihr bot.
Ihr Herz hatte begonnen in einer Frequenz jenseits der hundert Schläge pro Minute zu pochen.
Hatte Madlen wirklich das vor, was sich Diana gerade dachte?
Rund um Madlen hatten sich bereits einige Menschen versammelt, die neugierig waren, was nun folgen würde.
Diana wusste nicht, was sie tun sollte, entschied sich dann allerdings dafür, die Schier abzuschnallen und aus dem Weg zu räumen.
Zaghaft ging sie drei Schritte auf Madlen zu um dann wieder mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht stehen zu bleiben.
‚Bitte Madlen, bitte zieh das durch, was du vorhast! Ich werd noch verrückt ohne dich.’ flehte Diana in Gedanken.
Madlen schien diese lesen zu können, wie es Diana schien, denn sie kam mit langsamen Schritten auf sie zu.
Den Kopf stolz erhoben, ohne ein einziges Anzeichen von Unbehagen angesichts der nun doch schon beträchtlichen Menschenmenge.
Madlen war bereits bei Diana angekommen, senkte ihren Blick kurz zu Boden und blickte dieser fest in die Augen.
Diana war viel zu perplex, um auch nur irgendetwas zu sagen.



copyright © by traum_zeit. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


MEEEEEEEEHR!!!
Nurse25w - 17.07.2005 09:33
biiiiiiiiiiiittttteeeeeeeeeee!
schnell den nächsten teil. ist echt schön deine story. lass uns nicht so lange warten

lg
sonnenblume
sonnenblume82 - 14.07.2005 16:29
cool weiter weiter weiter!!!
Knuddelteddy - 14.07.2005 07:55

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