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Stories » Detail

Schicksalstanz (1)

von traum_zeit


Nach fünf oder mehr Stunden nervenaufreibender Autofahrt hatte es Diana endlich geschafft und war im Wintersportort angekommen.
Jetzt galt es nur noch das Hotel zu finden, in dem sie ihr Zimmer reserviert hatte, dann konnte sie sich endlich von der anstrengenden Fahrt erholen.

Zum Glück dauerte die Suche nach dem Hotel nicht allzu lange.
Vor dem Haus war ein kleiner Parkplatz für die Gäste eingerichtet. Diana stellte den Wagen ab, schnappte sich ihre Tasche und den Rucksack vom Rücksitz und marschierte zum Eingang. Die Einganghalle war zwar nur klein, aber sie wirkte recht gemütlich.
In der Mitte stand eine Sitzgruppe mit zwei Tischchen in der Mitte.
Diana ging zur Rezeption, um sich ihren Schlüssel zu holen.
Der Herr am Schalter begrüßte sie freundlich und nach einigen Momenten, in denen er ihre Reservierung kontrollierte, erhielt Diana auch ihren Schlüssel mit der Nummer 15.
Der freundliche Herr versicherte ihr noch, dass das Gepäck sofort auf ihr Zimmer nachgebracht werden würde.
Diana nahm nur ihren Rucksack und ging in den zweiten Stock, wo sich ihr Zimmer befand.

Endlich dort angekommen ließ sie ihren Rucksack achtlos in eine Ecke fallen.
Mit ihrem Zimmer war sie auf den ersten Blick zufrieden.
In der einen Ecke stand ein großer, hölzerner Schrank, diesem gegenüber ein breites Bett und auf der anderen Seite befand sich das kleine Badezimmer und der Balkon.
Erschöpft ließ sich Diana auf ihr Bett sinken und stieß einen leichten Seufzer aus.
Endlich konnte der Urlaub beginnen.
Sie freute sich schon das ganze Jahr auf diese Woche und die Erholung von ihrem Job tat ihr sicher gut.
Jetzt konnte sie endlich abschalten und ihren stressigen und oft auch anstrengenden Alltag hinter sich lassen.
Die einzige Verpflichtung, die sich Diana selbst verordnet hatte, war ein Skikurs.
Ihrem Stil zu liebe. Zwar kam sie die Pisten heil hinunter, aber es ließe sich durchaus noch etwas verbessern.
Aber darum wollte sie sich erst morgen kümmern.
Heute stand einfach nur Entspannen am Programm. Im Badezimmer ließ sie sich die Wanne mit heißem Wasser ein und kippte ein wenig vom bereitgestellten Badeöl ins Wasser.
Mit einem Buch bewaffnet ließ sie sich in die Wanne gleiten und stieß einen tiefen Seufzer der Zufriedenheit aus, als sich das Wasser um ihren Körper schmiegte.
Diana lehnte sich entspannt zurück und vertiefte sich in ihr Buch.
Nach wenigen Seiten wurde es immer schwerer die Augen offen zu halten. Die Buchstaben begannen vor ihren Augen zu tanzen und entwickelten ein Eigenleben, wie es Diana vorkam. Langsam wurden auch ihre Lider immer schwerer, bis sie schlussendlich nicht mehr offen bleiben wollten und Diana fiel in einen angenehmen Schlaf.

Als sie wieder aufwachte, musste Diana feststellen, dass sie eine ganze Stunde geschlafen hatte und das Badewasser schon unangenehm abgekühlt war. Sie beeilte sich, aus der Badewanne zu kommen und wickelte sich in das große Handtuch ein.
Diana nahm sich vor gegen sechs Uhr ins Dorf zu gehen. Also hatte sie noch eine knappe Stunde Zeit um sich fertig zu machen.
Sie wollte nur ein nettes kleines Restaurant finden, in dem sie endlich zu ihrer wohlverdienten warmen Mahlzeit kam.

Gegen halb sieben hatte sie ihr Lokal auch gefunden.
Es waren zum Glück noch einige Tische frei, obwohl das Restaurant gut besucht war.
Sie setzte sich an einen Ecktisch und wartete auf den Kellner.
Während sie auf ihr Essen wartete, blickte sie sich im Restaurant um.
An einem großen Tisch genossen einige Schilehrer ihren gemeinsamen Feierabend.
Am Stammtisch hatten sich vier Einheimische versammelt, die sich bei ihren Bieren zeitweise lautstark über Viehzucht und Frauen unterhielten.
Ihr Gespräch entlockte Diana das ein oder andere Grinsen. Ja, beim Problem „Frau“ könnte sie durchaus mitreden.
Frauen waren wirklich keine einfachen Zeitgenossen. Zumindest nicht die, mit denen sie immer zutun hatte.
In der Ecke ihr gegenüber saß im Halbdunkel ein grimmig dreinblickender Mann, der mit schmalen Augen an seinem Wein nippte und auffällig oft zu Diana herüberblickte.
Sie konnte nicht sagen, was an seinen Blicken so störend war, aber irgendetwas machte sie nervös.
Als ihr Essen kam, achtete Diana nicht weiter auf den Mann und konzentrierte sich auf den Teller vor ihr.
Das Essen war wirklich ausgesprochen gut und als sie sich den letzten Bissen in den Mund schob, bereute sie fast, dass sie schon fertig war, obwohl Diana wahrscheinlich keinen einzigen Bissen mehr hinunter bekommen hätte, ohne riskieren zu müssen zu platzen.
Als sie den Kellner rief um zu zahlen, warf sie dem Mann in der Ecke noch einen prüfenden Blick zu, doch anstatt wegzusehen, starrte er sie unentwegt an.
Diana war froh, als sie endlich das Lokal verlassen konnte und sich wieder auf den Weg ins Hotel machte.

In ihrem Zimmer angekommen kramte Diana aus den unergründlichen Tiefen ihres Koffers ein Schlafshirt heraus und war nach wenigen Minuten ausgezogen und fertig fürs Bett.
Dorthin wollte sie auch so schnell wie möglich, denn die Müdigkeit machte sich schon wieder bemerkbar.
Morgen würde es sicher hektisch werden, denn sie musste ihre Liftkarte kaufen und sich einen Schikurs suchen, in dem noch ein Platz frei war.
Mit diesen Gedanken schlief Diana sehr rasch ein.

Am nächsten Morgen weckte das Handy Diana um acht Uhr aus einem tiefen, traumlosen Schlaf.
Verschlafen schaute sie in die Sonne, die schon beim Zimmerfenster hereinblinzelte.
Nachdem sie sich gewaschen und angezogen hatte, ging Diana in den Speisesaal und gönnte sich erstmal ein ausgiebiges Frühstück.
So gestärkt kramte sie in ihrem Zimmer die Schiausrüstung aus der Tasche und begann Schicht für Schicht anzuziehen.
Bei angenehmen minus zwölf Grad konnte man nie zu wenig anhaben.

Zum Glück war es vom Hotel aus nicht weit zur Talstation der Gondel, die die Schifahrer und restlichen Wintersportler auf den Berg brachte.
Dort kaufte sich Diana erstmal eine Liftkarte für die ganze Woche und machte sich anschließend auf den Weg zur Schischule.
Am Vorabend hatte sie an der Rezeption schon erfahren, wo sich diese befand, weshalb es nicht allzu schwer war, das kleine Büro ausfindig zu machen.
Die Dame an der Auskunft erklärte ihr genau den Ablauf eines Kurses und wo der Treffpunkt der Schilehrer mit ihren Schülern sei.
Nur bei dem genannten Preis musste Diana kurz schlucken.
Dank ihrem Verhandlungsgeschick und einer einsichtigen Chefin, kam ihr aber auch der Preis noch etwas entgegen und einen passenden Kurs für ihre Vorraussetzungen gab es auch noch.
Sie würde sich die Gruppe mit einem Schweizer, drei Deutschen und zwei weiteren Österreichern teilen.
Diana war alles recht, solange sie keinen Einzelunterricht nehmen musste.
Das letzte, was sie haben wollte war ein Schilehrer, der glaubte der Schönste und Beste zu sein und sie anmachen zu müssen.
Was aber bei Diana nicht verwunderlich war.
Ihre halblangen kastanienbraunen Haare trug sie meist offen oder zusammengebunden im Nacken.
Aus ihrem von der Sonne gleichmäßig gebräunten Gesicht stachen zwei blaue Augen heraus, in die jeder bei genauerem Betrachten versank.
Manche glaubten Diana gar nicht, dass dies ihre echte Augenfarbe war.
Ihre schlanke Figur ragte hoch auf, aber gerade nicht zu groß.
Trotz des schlanken Aussehens war Diana alles andere als schwach, wofür sicher auch der regelmäßig betriebene Sport einiges beitrug.

Nun, nachdem sie wusste, wann sie ihr Gruppe wo treffen würde, blieb ihr noch genügend Zeit, um sich ein wenig einzufahren.
Ihre Schi geschultert und die Stecken unter dem Arm marschierte sie zur Gondel, die sie auf den Berg bringen sollte.
Diana wollte möglichst schnell oben sein, da sie sich in eineinhalb Stunden bereits mit ihrer Schigruppe treffen würde.
Leider hatten auch viele andere Leute dieselbe Idee, weshalb es in der Gondel sehr eng und heiß wurde.
Diana schwitze in ihrem Schigewand und wünschte sich nur, dass die Fahrt möglichst schnell zu Ende war.
Die anderen Wintersportler, zwischen denen sie eingeklemmt war, verströmten auch keinen einladenden Duft. Sei es, weil sie schon einige Zeit unterwegs waren oder weil der letzte Abend noch fahnige Duftspuren hinterlassen hatte.
Diana konnte nicht verstehen, warum es für manche zur Pflicht gehörte, in einem Schiurlaub mindestens einmal komplett betrunken zu sein.
Sie würde sich und vor allem ihren Kopf am nächsten Morgen dafür verfluchen und wahrscheinlich nicht so schnell einen Schritt auf die Piste wagen.
Es sei denn, sie wollte sich im Slalom fahren üben.

Mit einem unsanften Ruck wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und ihr dadurch mitgeteilt, dass die Gondel bei der Bergstation angekommen war.
Die Türen öffneten sich und mit einem Schlag waren alle Menschen aus der Gondel verschwunden, sodass auch Diana ihrem duftenden Gefängnis entfliehen konnte.
Der Weg ins Freie führte sie durch eine kurze Halle, wo zahlreiche Aufbewahrungsmöglichkeiten für Schi und Snowboards montiert waren.
Glücklich den Ausgang endlich erreicht zu haben, sog Diana die frische Luft auf und füllte ihre beleidigten Lungen mit neuem Leben.

Etwas abseits des Ausganges legte sie ihre Schi in den Schnee, richtete ihre Kleidung, zog die Handschuhe ordentlich an und schnallte als letztes ihre Schi an.
„Na dann, auf ins Vergnügen!“ richtete sie ihre Worte mehr an sich selbst, hatten sie doch einen leicht ironischen Unterton.



copyright © by traum_zeit. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Meinungen
Freut mich, dass es einigen doch zu gefallen scheint.
Ich hab auch nochmal sicherheitshalber im Duden nachgesehen und man kann es auf beide Arten schreiben, aber nach der neuen Rechtschreibung *würg* eher mit SCH
Das mit dem Namen stört mich selbst auch, aber mir sind keine anderen Möglichkeiten eingfallen, die nicht zu kühl klingen.
Wenn einem die geschichte nicht gefällt, kann man ja einfach wegklicken.
Keiner ist gezwungen, auch nur einen Absatz davon zu lesen. Mir ist schin klar, dass nicht jeder den selben Geschmack haben kann!
Lese aber jedes Feedback und werde gute Anregungen auch gerne einbauen.
Akita

PS: 2.Teil kommt bald!
War jetzt nur eine Woche nicht im Lande und ohne PC-Zugang!
Akita - 15.04.2005 15:07
Hm..
Crimson_Tear - 11.04.2005 23:28
Ja1
Magicmaus - 11.04.2005 15:49
Danke caro..
bloodyheart - 11.04.2005 15:12
Supi
caro89 - 09.04.2005 21:23

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