- Schritt für Schritt -

von freshkiss


Du läufst durch den Wald. Setzt Schritt vor Schritt. Es ist kalt, vor einerWoche war dir noch warm. Damals lag noch in hohen Böhen der Schnee, heute ist ergetaut, von der Sonne erwämt, einfach davon geschmolzen. Es ist Nacht.
Vereinzelt blinzeln dir die Sterne von dem ansonsten bewölkten Himmel zu. DenMond siehst du nicht. Ob es ihn noch noch gibt, fragst du dich, die Antwort wohlwissend. Weiter lässt du dich vom Abendwind tragen, welcher den Hauch desWinters noch in sich trägt, jedoch auch schon die ersten Anzeichen des Frühlingsdurchblicken lässt. Alles um dich herum verändert sich. Bäume, welche einstlebten, liegen nun tot und abgestorben neben dir, da wo nichts war, erwacht nunneues Leben. Alles verändert sich, unaufhaltsam, unaufhörlich. Auch du hast dichverändert. Du blickst dich um und siehst doch nichts. Du spürst dieVeränderungen um dich und nimmst sie doch nicht wahr. Weiter läufst du den Wegentlang. Du weißt wo er dich hinführt und doch weißt du nicht, wohin er dichbringen wird. Die Nacht umfängt dich tröstlich, breitet ihre weiten Arme um dichaus. Du bist allein. Allein in dieser kühlen Abendstille. Die Stille tröstetdich, macht dich wahnsinnig. Immer mehr breitet sich die Kälte in dir aus. Duweißt nicht woher sie kommt, willst es gar nicht wissen. Weiter gehst du. Duhast kein Ziel. Warum auch? Ein Ziel würde doch eh nur eine Enttäuschung mehr indeinem Leben bedeuten. Du hörst den Wind sanft an dir vorbei rauschen, fühlstihn zärtlich dich streichelnd und deine Gedanken, wo eben noch welche waren mitsich davon tragend. Nun fühlst du dich leer, und doch bist du froh wenigstensetwas fühlen zu können. Du lächelst, ohne es mitzubekommen und würdest du esbemerken, so wüsstest du ohnehin nicht woher diese Zuckung in deinem Gesichtherkommt. Dir ist nach schreien zu mute, du schluckst es einfach runter. Duläufst weiter, denn stehen bleiben würde bedeuten sich überlegen zu müssen obman weiter geht, einfach nur verharrt oder umkehrt. Dabei ist dies egal. DasLeben geht auch so weiter, ob man geht, steht, schläft, oder davon rennt. Alldas ist egal. Das Leben geht einfach weiter und keiner fragt dich ob du das nunwillst oder nicht. Also läufst du weiter, so wie dein Leben auch einfach weiterläuft. Es gibt keinen Grund, warum es weiter geht, genauso wenig wie es einengäbe stehen zu bleiben. Es ist einfach so, so wie immer alles ist und war.
Du fragst dich, was dir alles geblieben ist, wo du doch die Antwort darauf schonlange kennst. -Erinnerungen. Dir wird kälter und diese Kälte kommt von innen,diese Kälte kommt von dir.
Es ist Nacht. Du hast kein Ziel. Den Weg erkennst du kaum. Schritt für Schrittgehst du weiter, ohne zurückzublicken. Es ist Nacht und in stummer Verzweiflunghoffst du das es ein Morgen für dich gibt.