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Stories » Detail

Seeing Hands

von Basha


Seeing Hands

„Ich hab’ sie schon lange nicht mehr gesehen.“
Grace faßte Kim etwas fester am Ellenbogen, als diese fast vor einen Zeitungsautomaten gelaufen wäre. Sie dirigierte sie behutsam durch die Menschenmengen auf der Greene Street. Es war Freitag abend und die rush hour war voll im Gange. Autos hupten, Menschen fluchten, Musik dröhnte aus Ghettoblastern die junge Leute auf den Schultern mit sich herumtrugen. New York City bereitete sich auf das Wochenende vor.
„Wir sind gleich da, Kim. Noch zwei Blocks.” Vor einem imposanten Gebäude blieben sie stehen. Die Eingangstür wurde von zwei griechischen Säulen flankiert, von denen die rechte mit einem der unvermeidlichen Graffitis besprüht war.
FOSTER ART GALLERY stand in geschwungenen Lettern über der Tür und auf einem Schild an der Fensterscheibe konnte man lesen: Ellen Arnold - Exhibition. Sculptures and Paintings. Grace las es Kim vor und dann geleitete sie sie vorsichtig die Stufen hinauf. Als sie die Tür öffnete, schwappte ihnen eine riesige Geräuschkulisse entgegen. So laut, daß Kim im ersten Moment erschrocken zusammenzuckte. „Ganz schön voll hier“, sagte Grace. „Die Promotion muß echt gut gewesen sein“.
Kim hörte Musik. Konnte Vivaldi sein. Sie hörte Stimmengewirr, klappernde Absätze und Gläserklirren. Sie roch eine Mischung aus verschiedenen Düften. Parfums, AfterShaves und einen leichten Hauch von Farbe, der über allem schwebte. Es war warm hier drinnen. Die Menschen standen gedrängt. Irgendwo ließ ein lautes, zerspringendes, klirrendes Geräusch darauf schließen, daß einer der Kellner gestolpert war.
„Oh, da vorne ist sie. Wart’ mal einen Moment.”

Grace ließ Kims Arm los und ging auf eine kleine Gruppe von Leuten zu, in deren Mitte eine große blonde Frau mit lockigem Haar stand. Ellen Arnold trug einen schlichten Hosenanzug aus Leinen und ein fröhliches Seidentuch um den Hals geschlungen.
Sie entschuldigte sich als sie Grace erblickte und ging auf sie zu. Die beiden Frauen umarmten sich lachend und unterhielten sich einen kurzen Augenblick.
Grace fragte Ellen etwas und zeigte auf Kim, die regungslos und ein wenig verloren am Rand des Raumes stand. Ellen nickte und als Grace zu Kim zurückging, konnte sie nicht umhin sie anzustarren.
Nicht, daß sie noch nie eine Blinde gesehen hätte, aber diese Frau sah so gesund aus, so völlig lebendig und war nebenbei atemberaubend schön. Sie hatte dunkle schimmernde Haut und wunderschönes, krauses, schwarzes Haar. Ihre legère, helle Kleidung hob ihre schöne Hautfarbe hervor und unterstrich ihre umwerfende Austrahlung. Sie hatte etwas an sich, das Ellens Blick anzog. So blieb sie stehen und beobachtete die beiden, die jetzt zu der größten Skulptur in der Mitte des Raumes gingen.
Grace sagte kurz etwas, dann nahm sie Kims Hände und legte sie auf den Kopf der Statue.

Fasziniert beobachtete Ellen, wie Kim die Frauengestalt ganz langsam mit ihren Händen erforschte und zärtlich streichelte. “Manchmal muß man etwas begreifen um es zu begreifen”, dachte sie. Ellen war wie paralysiert. Sie hörte nicht mehr, was um sie herum geschah, sondern starrte nur gebannt auf die schlanken Frauenhände, die nun über das Gesicht der Skulptur strichen. Kim ertastete die Nase und die Ohren, fuhr sanft mit den Fingern über die Augen und verweilte lange an den Lippen, die sie immer wieder mit ihren Daumen streichelte. Dann glitten ihre Hände über das Kinn, den Hals hinab und liebkosten die Schultern.
Ellen wurde plötzlich ganz heiß. Sie fühlte sich wie ein Voyeur und schaute sich schnell um, aber alle waren mit den Bildern und Skulpturen beschäftigt und nahmen weder von ihr, noch von der schlanken Frau in der Mitte des Raumes Notiz.
Ellen starrte wieder wie gebannt auf Kims dunkle Hände, die über den Rücken der Statue gestrichen hatten und nun nach vorne fuhren und die Brüste betasteten. Ihr lief ein Schauer über den Rücken und sie spürte ein starkes Kribbeln im Bauch. Sie fühlte die zarten Hände geradezu ihren eigenen Körper entlangfahren.
Kim war noch etwas näher an die Frauengestalt herangetreten. Ihre Hände strichen nun über die glatten Schenkel und liebkosten die Innenseiten.
Als Ellen ihre rechte Hand zwischen die Beine der Skulptur gleiten sah, spürte sie eine Hitzewelle die an ihren Schenkeln emporkroch und sie merkte, wie sie rot wurde. Schnell wandte sie den Blick ab und versuchte sich zu fassen.

Jemand von der Presse kam auf sie zu und wollte ein Foto von ihr vor einem ihrer Bilder. Sie sah ihn verwirrt an und hatte nicht gehört, was er gesagt hatte. Er wiederholte seine Bitte und sie willigte ein.
Nach dem Foto wurde sie von der Galeristin mit einem Kunstsammler bekannt gemacht und unterhielt sich mit mehreren Leuten. Nie aber verlor sie Kim aus den Augen, die mit Grace langsam durch den Raum wanderte und eine Skulptur nach der anderen ertastete.

Nach einiger Zeit leerte sich die Galerie etwas.
Es wurde spät und die meisten Leute gingen noch in eine Bar um mit einem Drink den Abend zu beschließen. Ellen sah Kim und Grace auf sich zukommen und ihr wurde wieder warm.
„Ellen, darf ich dir Kim Donahoe vorstellen? Kim, das ist Ellen Arnold“.
Kim streckte die Hand aus. Ellen ergriff sie und drückte sie leicht. „Grace hat mir schon viel von Ihnen erzählt. Ihre Sachen gefallen mir sehr. Schade allerdings, daß ich die Bilder nicht sehen kann“.
„Ja, wirklich schade“, sagte Ellen und ließ Kims Hand langsam los.
„Ich schau mich nochmal ein bißchen um,“ sagte Grace zu Kim „Du bist ja jetzt in guten Händen.” Sie grinste Ellen augenzwinkernd an und schlenderte durch den Raum. Ellen war verwirrt, denn Kims strahlende dunkle Augen schauten sie direkt an und sie konnte nicht glauben, daß diese wunderschönen Augen blind sein sollten.
„Ich bin blind”, sagte Kim als hätte sie ihre Gedanken erraten „Auch wenn’s nicht so aussieht.“
Sie lächelte Ellen charmant an und diese war fast froh, daß Kim die Röte in ihrem Gesicht nicht entdecken konnte.
„Wen stellt die große Statue in der Mitte dar?“ fragte Kim.
„D..das, äh... das ist ein Selbstbildnis. Von mir“, stotterte Ellen.
„Oh,“ sagte Kim und schwieg einen Augenblick.
„In dem Fall habe ich eine ungewöhnliche Bitte. Ich würde gerne sehen, ob Sie sich gut getroffen haben.“
Ellen wußte sofort, was Kim meinte und blickte einen Moment unsicher in ihre Augen.
„Okay,“ meinte sie, „Aber nicht hier. Wir gehen kurz in das Büro“.
Sie ergriff Kims Hand, ging auf eine Tür zu und erhaschte noch ein verschmitztes Grinsen von Grace als sie die Tür hinter sich schloß.

Im Raum war es ziemlich dunkel. Eine an- und ausflackernde Neonreklame tauchte das Zimmer in ein dunkelorangenes Licht.
Ellen wollte erst die Schreibtischlampe anmachen, aber dann dachte sie, daß Kim das Licht ja doch nicht brauchte und so ließ sie es aus.
Sie lehnte sich an den Schreibtisch und zog Kim zu sich heran. Es war still im Raum. Durch das geschlossene Fenster drang leise schmeichelnde Musik aus einem der nahen Jazz-Clubs. Ellen hörte Kim atmen. Plötzlich war die Atmosphäre sehr intim und Ellen war sich ihrer Sache gar nicht mehr so sicher. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr.

Sie nahm Kims Hände und legte sie auf ihr Haar. Kim streichelte ihre Locken und ertastete und liebkoste ihr Gesicht - genau so, wie sie es vorher bei der Skulptur getan hatte. Sie ließ sich Zeit und erforschte Ohren, Wangen und Augenlider, die Augenbrauen, den Nasenansatz; sie fand sogar die kleine Narbe an Ellens rechter Schläfe, die von einem Reitunfall stammte. Ellen war verzaubert von der zärtlichen Berührung. Sie merkte, wie ihr Atem vor Anspannung und Erregung zitterte. „Wenn dein Körper nur halb so schön ist, wie der der Skulptur“flüsterte Kim, „mußt du umwerfend aussehen.“
Ellen schluckte. Sie konnte kaum mehr atmen. Ihre Hände suchten Halt an der Schreibtischkante. Kims samtweiche Finger strichen ganz zart über ihre Lippen.
„Ich habe gewußt, daß sie so weich sein würden“ flüsterte sie. „Du hast dich gut getroffen.“
Sie kam noch näher, beugte ihren Kopf vor und nahm ihre Finger erst von Ellens Lippen, als sie mit ihrem Mund direkt davor war. Ellen spürte direkt die Spannung zwischen ihnen. Sie wagte nicht sich zu bewegen und atmete Kims verwirrenden Duft ein.
Ganz sacht berührte Kim Ellens Mund in einem zarten Kuß. Ihre Zunge streifte sanft über Ellens geschlossene Lippen. „Mhm..., sie schmecken sogar so, wie ich es mir vorgestellt habe.“

Da war es endgültig um Ellen geschehen. Sie ließ ihre Hände in Kims Haar gleiten, zog ihren Kopf wieder zu sich und küßte sie.
Erst sacht und zärtlich, aber als sie merkte, daß Kim den Kuß erwiderte, nahm sie sie fest in die Arme und küßte sie leidenschaftlich. Als sie sie endlich wieder freigab, atmeten beide stoßweise.
„Wow,“ flüsterte Kim „Das habe ich hinter der kühlen Statue ja nun nicht vermutet. Was hast du denn sonst noch so zu bieten?“ Sie glitt mit den Händen über Ellens Schultern und öffnete die Knöpfe ihrer Jacke.
„Oh Gott“, dachte Ellen „Hoffentlich kommt jetzt niemand rein.“
Die Gefahr entdeckt zu werden ließ sie aber nur noch erregter werden und sie hörte Kim leise lachen als diese das merkte. Ihre Jacke hing inzwischen offen an ihr herunter.
Kim hatte geschickt den Verschluß ihres BH’s geöffnet und liebkoste nun zärtlich ihre Brüste. Ihre Daumen strichen in kreisenden Bewegungen über Ellens Brustwarzen und brachten sie zum Stöhnen. Ellen konnte nicht mehr klar denken. Sie gab sich ganz den Berührungen dieser wunderbaren Frau hin. Kims heisere Stimme brachte sie in die Wirklichkeit zurück.
„Mal sehen, ob der Rest von dir auch so gut gelungen ist.“
Ihre Hände glitten über Ellens flachen Bauch und streichelten ihren Po. Kim pfiff anerkennend. „Ich glaube, du hast bei deinem Selbstbildnis schwer untertrieben.”
Ellen sog hart die Luft ein als Kims rechte Hand über ihren Schenkel fuhr und zwischen ihren Beinen landete. Als die zweite Hand auch nach vorne glitt und ihre Hose öffnen wollte, hielt Ellen ihre Hände fest. Ihre Stimme zitterte.
„Ich habe nichts dagegen, wenn du den Rest von mir auch noch überprüfst, aber das muß ja nicht hier sein. Wie wär’s, wenn du mich morgen auf ‘nen Kaffee besuchst... Oder so?“
„Okay“ sagte Kim etwas enttäuscht und wollte ihre Hände wegziehen, aber Ellen hielt sie fest. „Du bist ganz schön frech“, sagte sie. „Ich glaube du siehst alles, obwohl du blind bist.“
„Stimmt“ grinste Kim.
„Meine Hände sind meine Augen. Und morgen werde ich dich in aller Ruhe ansehen.“
Sie knöpfte Ellens BH und die Jacke zu und zog sie am Revers dicht an sich heran.
„Aber jetzt will ich noch ‘n Vorschuß, damit ich es bis morgen aushalte.“ Sie küßte Ellen leidenschaftlich, drückte sie eng an sich und umklammerte mit den Händen ihren Po. Als sie sich lösten, sagte Ellen schwer atmend:
„Himmel, daß dieser Abend so enden würde, hätte ich nicht gedacht.“
„Tja,“ erwiderte Kim „Das Beste passiert einem immer dann,wenn man nicht damit rechnet.“
„Da hast du wohl recht“, grinste Ellen, gab’ ihr noch einen kurzen Kuß auf die Nasenspitze und sie gingen wieder hinaus zu den anderen.




copyright © by Basha. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


einfach WOW
Ich komme einfach nich über diese bezauberne geschichte weg!

die beste die ich je mit gelesen habe... so toll *-*
Malinou - 01.11.2012 12:32
Du hast recht
Basha - 29.05.2007 17:37
kenn ich schon .. *gähn* :-)
LaraJay - 05.05.2007 21:25
nicht schlecht, nicht schlecht
Laney387 - 05.05.2007 18:41
großen respekt!
satou - 04.05.2007 23:09

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