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Sehnsucht.... ein monologer Dialog.

von revolutionistcypher


- ein innerer Dialog mit mir, der ja dann doch nur ein Monolog ist.


„So, du hast also Sehnsucht?“
„Ja, ich spüre es schon lange, aber es wird nicht schwächer, es wird immer stärker. Es macht mir Angst.“
„Angst?“
„Ich habe Angst, dass es stärker wird als ich, dass es mich überrumpelt, übergeht, überrennt.“
„Du hast also Sehnsucht.“
„So sehr, dass ich es manchmal körperlich zu spüren vermeine.“
„Was spürst du dann?“
„Ein Ziehen, ein Ziehen in eine Richtung, etwas in meinem Inneren zieht so stark, dass ich mich in diese Richtung neigen will, aber es zieht nach so vielen Richtungen, dass ich nicht weiß, in welche ich mich neigen soll, um diesem Ziehen nachzugeben, um ihm zu folgen! Manchmal möchte ich mich nur auf mein Bett werfen, die Augen starr zur Decke gerichtet, und auf dieses Ziehen hören, und vor Qual ächzen, doch ich weiß, es würde mir nicht helfen.“
„Auch nicht, die Richtung dieses Ziehens zu erfühlen?“
„Nein, auch das nicht. Denn wenn es einmal nicht nach außen zieht, dann zieht es in mich hinein, an einen Punkt, den ich nicht kenne, und…“
„…und dann weißt du wieder, dass du Sehnsucht hast.“
„Sehnsucht… ich sehne mich danach wie eine Süchtige. Wie eine Süchtige. Wie ein Junkie, der ohne nicht mehr kann, und mit auch nicht weiß wie lange… Sehnen. Das Sehnen. Die Sehne. Lang, zäh, stark. Wie mein Sehnen.“
„Du klingst verwirrrt.“
„Manchmal ist das Ziehen so stark, dass ich meine, es würde mich schmerzlos auseinanderreißen, und doch spüre ich, dass es so weh tun wird. In Gedanken, unsichtbar, leise, dabei aber so unglaublich laut.“
„Du sehnst dich schon lange.“
„Sehr lange.“
„Seit du es weißt?“
„Seit ich fühle, dass da etwas sein könnte. Ich weiß es erst so kurz, und fühle es doch schon so lang. Wieso war ich mir so lange unsicher? Wieso habe ich mir nicht vertraut? Mir und meinen Gefühlen, und meinem Sehnen?“
„Du musstest dich erst daran gewöhnen, an den Gedanken, an das Gefühl.“
„Aber es kam doch nicht unerwartet, nicht von heute auf morgen, sondern langsam, schleichend,… so wie ein Kind, das einmal so unsichtbar klein war, und ohne es zu merken immer größer wird, bis man es nicht mehr leugnen kann. Bis sich der Bauch zu sehr wölbt, und es auch andere sehen können!“
„Aber die Erkenntnis kam unerwartet, so wie die Erkenntnis, ungewollt ein Kind in sich zu tragen unerwartet kommt, auch wenn man es hätte erwarten können! Können es andere denn sehen?“
„Ich weiß es nicht, vielleicht sehen sie es nicht an meinem Äußeren, vielleicht sehen sie es an meinem Verhalten. Vielleicht sehen sie es gar nicht, aber das glaube ich nicht. Ich verheimliche es nicht, ich rede nur nicht darüber.“
„Und die Sehnsucht bleibt?“
„Sie wird nicht schwächer. Sie wird stärker, in Situationen, Momenten, Stimmungen. Dann bleibt sie gleich, bis sie wieder unvermittelt wie eine Woge über mir bricht und auf mich stürzt. „
„Fühlst du dich erdrückt dadurch?“
„Nein… eher als ob ich in einem Meer waten würde, alles rund um mich herum ist Sehnsucht, Sehnsucht, und getränkt in Sehnsucht. In der Luft schwebt der Geruch der Sehnsucht wie der salzige Geruch eines Meeres, der Wind trägt mir neue Nuancen dieses Geruches zu, und lässt das Sehnsuchtsmeer um meine Knie höher steigen und Wellen um mich schlagen, bis es sich wieder beruhigt, nur um bald erneut zu steigen. Und ich stehe auf Sand, meine Füße graben sich darin ein, und ich habe doch keinen Halt, denn die Sehnsucht spült mich fort und hält mich doch fest, mein Wille springt dagegen, bald tritt er nur noch lahm um sich, bis er schließlich zappelnd wie ein Fisch liegen bleibt, nicht aufgeben will, die Vernunft versucht ihn aufzurichten, die Rücksicht stützt ihn, und doch hilft es nichts, ich fühle, wie mich die Sehnsucht davontreibt, egal wie oft ich an meinen ursprünglichen Platz zurückkehre. Und am sehnsuchtsvoll violettem Himmel schweben sehnsuchtsvoll schreiende Vögel, die freier sind als ich, und trotzdem gefangen und unlösbar verbunden mit dem Sehnsuchtsmeer.“
„Du hast also Sehnsucht.“
„So sehr.“
„Du hast also Sehnsucht, nach…“
„…ihr. Der einen, die ich kenne, und doch nicht, weil sie eine in der Menge ist, eine im Planktonschwarm im Sehnsuchtsmeer, und doch die eine, die ich schon längst kenne, und nach der ich hungere. Nach ihrer Stimme, ihrem Duft, ihren kitzelnden Haaren in meinem Nacken, und den Kuss auf den Wirbel darunter, und die Hände, die mich spüren wollen, und die Haut, die nur an meiner Kühlung findet, obwohl sie sich an ihr erhitzt. Und ihre Augen, die lachen, wenn sie meine mit dem Blick erhaschen, und der Mund, der zu meinem drängt. Nach ihrer Taille, die ich schon gefühlt und immer wieder neu berühren muss, nach ihr, ohne die ich nicht mehr sein kann. Die ich schon längst kenne, und die eine, die nur ein Plankton ist im Schwarm, und ich stehe mittendrin, sie schwimmen alle um mich, nur ich sehe es nicht.“
„Sie.“
„Sie.“
„Nur sie.“
„Nur sie. Sie, die ich kenne, und nicht mehr vergessen kann. Sie, die ich berührt habe, und es nicht mehr missen will. Sie, die mich verrückt macht, und es gar nicht merkt. Sie ist es, zu der es mich hin zieht. Zu ihr, und allen anderen die sind wie sie.
Zu ihr. Zu ihr. Ihr. Nur ihr.“





für mich
und für chrissie
vielleicht hilft es
gegen alpträume am
so hellen tag
und für
sweetsoccerjuli
weil sie mich
so hartnäckig
ermuntert
und zum tippen antreibt.
Und weil sie
wirklich
einfach
drauflos gehofft hat
dass ich wirklich
über diesen langen schatten
mit anlauf drüberspringe
und mehr veröffentliche.



copyright © by revolutionistcypher. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


respekt
...schön,dass es frauen gibt,die die worte finden,die sich mir entziehen,wenn ich dieses gefühl beschreiben möchte.

danke
Herzlos-1 - 29.05.2008 21:34
respekt
Herzlos-1 - 29.05.2008 21:33
wobei...
revolutionistcypher - 07.05.2008 20:42
:)
Lmeanraie - 23.04.2008 22:42

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