Sie liebt ihre Lehrerin...teil 4

von Stephi90


Völlig überrascht davon, dass ihr plötzlich ein Arm in den Rücken gerammt wurde, aber nicht schmerzhaft, drehte sie sich erschrocken um und verwirrt sah sie erst Sarah an, die Amy angrinste und dann drehte sie sich weiter rum, um zu sehen, wer sie angerempelt hatte.
Sie sah Frau B. und starrte ihr perplex in die Augen.
´Hallo, na ich dachte da DU mich schon zweimal angerempelt hast, bin beim dritten Mal ich dran! Und da es gerade so gut gepasst hat…´ Frau B. zwinkerte Amy lächelnd zu und ging dann in Richtung ihres Raumes, Sarah folgte ihr nachdem sie Amy noch mal angegrinst hatte.
In Amy brannte noch Minuten später, nachdem die beiden bereits im Raum verschwunden waren ein Feuer, doch mittlerweile war ihr diese wohlige Wärme schon sehr vertraut und wenigstens wurde sie nicht mehr ganz so rot im Gesicht.
Schließlich machte sie sich auf den Weg zu ihren Raum. Den restlichen Tag versuchte Amy so normal wie möglich zu wirken, wenigstens vor den anderen, denn zu Sarah konnte sie ja ehrlich sein. In den Hofpausen entfernten die beiden sich immer von den anderen, denn diese sollten nichts von der ganzen Sache mitbekommen.
Dann war auch dieser Tag vorbei und das Wochenende war da. Amy wusste gar nicht was sie machen sollte, sie wollte sich irgendwie ablenken, doch das war gar nicht so einfach wie gedacht. Ständig kreisten ihre Gedanken nur um Frau B. Die meiste Zeit verbrachte sie meistens damit, in ihrem Zimmer im Ethikbuch herum zu blättern. Das Thema was sie am meisten interessierte hatte sie schon längst ausgesucht. Interessiert blätterte sie durch das Buch. Immer wieder wanderte ihr Blick zur Uhr, doch die Zeit schien still zu stehen.
An den beiden Nachmittagen ging sie wie immer mit ihren Hund spazieren um ihren Kopf frei zu kriegen und etwas abzuschalten. Doch auch dies funktionierte nicht so recht, wie sie es sich vorgestellt hatte, immer wieder dachte sie an die Ethikstunde, an die Begegnungen. Mittlerweile gestand sie sich ein, dass sie sich Hals über Kopf verliebt hatte, auch wenn sie nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte. Außer mit Sarah, konnte sie mit niemanden darüber reden. Ihre Freunde waren immer noch total versessen darauf, sie mit irgendwelchen Typen verkuppeln zu wollen. Diese würden sie nicht verstehen.
Und ihre Familie- na ja ihr Vater würde erstmal mit ihr zum Arzt gehen und diesen fragen welche Therapie und Behandlungsmethoden es gäbe. Er war halt so ein verkappter, der dachte Homosexualität wäre eine Krankheit, auch mit ihren zwei älteren Brüdern konnte sie nicht darüber reden, die würden sie auch bloß nicht verstehen und nur blöde Kommentare ablassen und sich drüber lustig machen.
Blieb noch ihre Mutter, mit der konnte sie immer über alles reden, wahrscheinlich auch darüber, aber das wollte Amy nicht. Sie traute sich einfach nicht, sie hatte einfach Angst wie ihre Mutter reagieren würde, was sie sagen, was sie davon halten würde. Würde sie sich von Amy abwenden?
Amy hatte Angst ihre Mutter zu enttäuschen und somit beschloss sie ihre Gefühle und sonstige Empfindungen zu verdrängen und niemanden etwas davon zu erzählen. Vielleicht war es ja doch nur eine blöde Schwärmerei, die wieder schnell vergehen würde. Sie hoffte es. Das diese Gefühle für die Lehrerin noch etwas über 5 Jahre halten sollte, konnte sie ja zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen.

Endlich war es dann soweit, das Wochenende war vorbei und am Montagmorgen klingelte wieder Amy ´s Wecker. Die nächsten Tage nahm sich Amy fest vor, ihre Gedanken und Gefühle zu ignorieren, was ihr dadurch gelang, dass sie weder Frau B. sah und es vermied mit Sarah über diese zu sprechen. Schließlich war es dann auch wieder soweit und sie hatte am Donnerstag wieder Ethik in der dritten Stunde.
Am Morgen war sie wieder sehr, sehr nervös. Die ersten zwei Stunden hatte Amy starke Probleme sich auf den Unterricht zu konzentrieren. In der Hofpause stellte sie sich wie immer mit Sarah von den anderen weg. Langsam wurde es auffällig, immer wieder bemerkte Amy wie Annika misstrauisch zu den beiden hinübersah. Nach außen hin gab sich Amy alle Mühe sich nichts anmerken zu lassen, doch innerlich hatte sie sehr, sehr starkes Herzklopfen und nur mit sehr großer Mühe konnte sie sich einigermaßen zusammen reißen. Dann endlich war die Hofpause auch wieder vorbei. Nachdem es, zum Reingehen geklingelt hatte, ging Amy so schnell wie möglich zu dem Unterrichtsraum. Der Raum war noch abgeschlossen, sodass sie mit den anderen zusammen warten musste. Nicht wenig später stellte sich Anika zu Amy und wollte sie ausfragen warum sie immer nur mit Sarah in der Hofpause redete und warum sie sich so weit weg stellten, ob Sarah wieder mal in Schwierigkeiten, was eigentlich ziemlich oft der Fall war, doch nachdem Amy dies verneinte und Anika klarmachte, dass diese sich nicht einmischen sollte, fing diese wieder mit ihrem Lieblingsthema `Willi´ an. Immer wieder sah Amy an Anika vorbei um zu sehen wann die Lehrerin aus dem Lehrerzimmer kam. Nach ein paar Minuten klingelte es dann schließlich zum Unterricht und nicht viel später öffnete sich dann die Tür und Frau B. verließ das Zimmer.
Als diese an Amy vorbei ging um den Raum aufzuschließen, sahen sich beide kurz in die Augen und beide lächelten leicht. Sekundenlang blieb das Herz von Amy stehen und sie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Dann liefen alle eilig in den Raum, langsam ging Amy auch hinein. Sie war die Letzte und ließ sich Zeit als sie am Lehrertisch vorbei ging. Schließlich packte sie ihren Hefter und ihren Block aus und starrte gebannt nach vorne zum Lehrertisch, wo Frau B. gerade ihre Sachen sortierte. Langsam wurde es dann auch ruhig im Zimmer, selbst die Jungs gaben Ruhe, was in dieser Klasse wirklich sehr selten vorkam und eine echte Sensation war. Der Unterricht verlief ganz ruhig aber leider gab es fast keinen Blickkontakt zwischen Amy und Frau B., aber alleine ihre schöne Stimme zu hören und zwischendurch ihr Lächeln zu sehen, genügte Amy und die wohlbekannte innere Wärme machten sich in ihr breit und sie lächelte in sich hinein. Nachdem jeder in der Klasse gefragt wurde welches Thema er/ sie denn durchgehen wollte und Amy etwas rot wurde, als sie von Frau B. gefragt wurde und die Antwort etwas zögernd hervor brachte, Frau B. ihr aber aufmunternd zugenickt hatte, weil sie sich für das Thema ´der Tod´ entschieden hatte, kam dann heraus dann sich der Großteil der Klasse für das Thema des Todes entschieden hatte, nur die Jungs wollten unbedingt ´Ethische Probleme in Liebe und Sexualität´ besprechen und wenige das Thema ´Freizeitgestaltung´. Zuerst wurde das Thema ´der Tod´ behandelt, was den Jungs natürlich überhaupt nicht gefiel und die sich sogar darüber aufregten, weil sie es nicht behandeln wollten. ´Aber schließlich muss sich früher oder später jeder Mal mit dem Tod beschäftigen, da kommt keiner dran vorbei, also was regen die Idioten sich nur so auf? ´ dachte Amy, sie konnte die Kerle einfach nicht verstehen na ja und wollte es auch gar nicht.
Sie diskutierten und diskutierten, was Amy tierisch auf die Nerven ging, doch Frau B. blieb ganz gelassen, egal was diese Idioten von sich gaben, hörte sich alles in Ruhe an und versuchte ihnen das Thema näher zu bringen. Mit wenig Erfolg. Nicht viel später, nachdem sie den Inhalt und eine Überschrift aufgeschrieben hatten und Frau B. noch etwas zur Einführung in das Thema erzählte, war die Stunde auch schon vorbei. Wie nicht anders zu erwarten waren die Stunde und vor allem das neue Thema das Gesprächsthema der nächsten Stunden und sogar der Pausen. Als sie die letzten beiden Stunden bei ihrer Klassenlehrerin hatten, begannen die Jungs sofort sich bei dieser über das Thema zu beschweren und jammerten sich bei dieser aus. Amy versuchte abzuschalten weil sie das dumme Gerde nicht hören wollte, doch angesichts der Tatsache, dass die Klassenlehrerin noch von der ´alten Schule ´ und nicht besonders angetan von der neuen Lehrerin war, größtenteils weil sie mit einer Frau zusammen war und sehr beliebt an der Schule war und neidisch wurde, horchte Amy doch hin und wieder zu, denn sie wusste ja genau dass die Klassenlehrerin Frau B. nicht leiden konnte und bestimmt irgendwelche dumme Sprüche klopfen würde um sich beliebt zu machen.