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von Eiraith
Meine ganze Aufmerksamkeit, mein ganzes Sein war auf sie ausgerichtet.
Bewegungslos lag ich in meinem Schlafsack und lauschte ihrem Atem. Ich starrte an die Dachschraege, fast direkt ueber mir, trotz der Dunkelheit, wegen der meine Augen kaum etwas erkennen konnten.
Hier lagen wir also, nah, zu nah, und doch zu fern.
Ich wuerde sie nicht beruehren, mich ihr nicht naehern.
Ich akzeptierte ihre Entscheidung, auch wenn es weh tat.
Ihr Atem wurde unruhiger, sie wuehlte sich in ihrem Schlafsack herum – und landete halb auf meiner Matratze. Nah, so verdammt nah.
Wie gern haette ich sie beruehrt, umarmt – aber ich konnte nicht. Ich wandte meinen Blick von der Schraege ab und wandte ihn ihr zu, sah ihr im dunkeln immer noch leicht schimmerndes Haar, den zusammengerollten Koerper, bis ich es nicht mehr aushielt. Ich stand auf, ging zum Fenster und lehnte mich hinaus, atmete die Nachtluft tief ein, genoss die Lichter der weiter entfernten Haeuser.
Einfach fallen lassen – es waere eine schoene Nacht zum sterben – und waehlte doch das Fensterbrett.
Langsam wurde ich wieder etwas ruhiger, meine Gedanken klarer. Ich ging zurueck zu meinem Schlafplatz und betrachtete sie noch eine Weile, fuhr ihr mit der Hand ueber ihr Haar, strich leicht ihren Gesichtskonturen entlang.
Schliesslich nahm ich meine Sachen und suchte mir einen anderen Platz.
copyright © by
Eiraith. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
SIE-Story
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Wunderschön geschrieben, aber traurig! Du hast deine Gedanken und Gefühle sehr schön ausgedrückt, hoffe, ich lese öfter was von dir.*g*
LG; Flo (Susi)
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