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So wie es kam..

von MauzzeBagge


„Ich geh da nicht hin, Sabrina vergiss es!“, rief ich Sabrina zu. Wir waren auf der Bowlingbahn und gerade hatte ich einen Strike hingelegt. „Warum denn nicht? Bitte Maren, es wird schon nicht so schlimm!“. „Warum sollte ich in eine Homo Disco gehen?“, fragte ich Sabrina, die sich gerade neben mich gesetzt hatte. „Man, wir gehen da alle hin.. nur mal so zum Gucken!“, sagte sie zu mir. „Ich komm auch mit, ich kenne das von meiner Schwester, ist eigentlich ganz cool da. Man muss sich eben nur an die Leute gewöhnen!“, mischte sich Jennifer in das Gespräch ein. „Ja toll und ich mitten drin oder was?“, ich war schon ein bisschen sauer. Ich wollte nicht in diese Disco. Ich hasste Diskotheken sowieso. Ich war noch nie ein Discogänger und ich würde schon gar nicht in eine Schwulen-Lesben Disco gehen. „Ach jetzt komm schon, Maren. Janet und Chris kommen auch mit. Wir sind doch dann alle zusammen, da kann uns doch gar nichts passieren. Notfalls muss sich halt jemand an dich ranwerfen.“, versuchte es Sabrina erneut und sah mich bittend an. Ich atmete tief aus. „Also gut, aber nur einmal und nicht lange. Wenn mich da jemand betatscht bin ich draußen, klar!“, ich sah einmal in die Runde und vernahm ein allseitiges nicken. Sabrina fiel mir um den Hals: „Das wird bestimmt lustig, danke Maren. Ich freue mich schon drauf.“
Sabrina entdecke gerade ihre homosexuelle Seite. Sie erzählte mir ständig von irgendwelchen Frauen, die sie toll fand. Wir gingen alle in eine Klasse und kannten uns nun schon knapp drei Jahre. Wir unternahmen jedes Wochenende etwas gemeinsam. Jennifer hatte eine lesbische Schwester, seit dem gab Sabrina keine Ruhe mehr. Sie fragte Jennifer ständig aus. Irgendwann gab Jenny dann zum Besten, dass sie immer in eine Schwulen-Lesben Disco gehen würde. Wäre ganz cool da, nette Musik…! Natürlich wollte Sabrina dort hin. In die Busche. Wir verabredeten uns also alle 5 vor der Busche. Da ich auch noch so klug war und sagte, dass ich mit dem Auto dort hin kommen würde, wollten natürlich gleich alle mit mir mit fahren. Bis auf Jennifer. Sie wohnte in einem ganz anderen Teil von Berlin. Deshalb fuhr sie mit ihrem eigenen Auto. Wir verabredeten uns also um 23.30 Uhr vor der Busche. Ich hatte alle gut dort hin gefahren. Es war genau halb als wir aus dem Auto stiegen. Sabrina schob Panik. Nun hatte sie Angst, denn auch für sie war es das erste Mal in einer solchen Disco. Wir alle hatten mehr damit zu tun sie zu beruhigen. Wir warteten und warteten, aber Jennifer war noch immer nicht da und Sabrina wurde nervöser…! Als ihr Handy klingelte erschrak sie. „Maren, bitte geh du es ist Jennifer.. ich kann das jetzt nicht.“. Total genervt nahm ich schließlich ihr Handy. „Hi, Jenny! Was los, wo bist du?!“. „Na, Kleine! Du, wir haben jetzt geparkt und kommen gleich zu euch.“ Ich verzog das Gesicht. Wieso Wir? Die Rede war von ihr allein. Ich hasste es, wenn da Leute mitkommen die ich nicht kannte, deshalb war meine nächste Frage: „Wer wir?! Jennifer! Raus mit der Sprache!“, doch von ihr kam nur: „Wirst du dann schon sehen. Bis gleich!“. Ich hatte schon wieder keine Lust mehr, ich war drauf und dran nach Hause zu fahren. Es war sowieso eine Scheiß-Idee.. was sollte ich hier?! „Und?“, fragte Sabrina? „Sie kommt gleich. Und sie bringt jemanden mit!“. „Wie sie bringt jemanden mit?! Ach vielleicht bringt sie ja ihre Schwester mit!“, sagte Sabrina. Na toll. Auch das noch. Ich hatte echt keine Lust mehr, es war mir zu blöd. Ich machte das alles nur wegen meinen Leuten.
Jennifer bog um die Ecke. Ich konnte noch kein bekanntes Gesicht lokalisieren.
“Tach Mädels! Warum seid ihr denn noch nicht reingegangen?!“, fragte sie uns. Schließlich machten wir uns alle auf. Wir bezahlten den Eintritt und machten den Schritt in die Busche. Sabrina war total begeistert, schon jetzt. Obwohl sie gar nichts richtig gesehen hatte. Die Anderen machten sich auf den Weg zu den Toiletten. Sabrina und ich setzten uns an einen kleinen Tisch. „Wen hat sie denn nun mitgebracht?“, fragte ich Sabrina. „Na ihre Schwester, das sieht man doch!“. Ich sah mich um und sah zwei Frauen neben uns stehen, die ebenfalls warteten. „Ihre Schwester? Und wen noch? Wer ist denn ihre Schwester? Die mit der Brille oder was?!“. „Man Maren, nein. Die mit der Brille ist die Freundin von Jennifers Schwester. Ich hab die doch schon mal gesehen!“. Na toll. Ich war sogar zu blöd zu erkennen wer die Schwester war. „Ich find’ die gar nicht so unattraktiv!“, rief mir Sabrina zu. Gott sei Dank kamen endlich die anderen vom Klo zurück. Wir nahmen an einem Tisch Platz wo auch eine Couch stand. Ich konnte von dort alles aus sicherer Entfernung beobachten. Es war schon merkwürdig. Nun konnte ich auch endlich sehen, wer Jennifers Schwester war. Sie sah fast so aus wie Jennifer, nur hatte sie kurze Haare und war ein wenig männlicher angezogen. Ich fand sie sehr nett und höflich. Wir unterhielten uns gut und lachten zusammen. Der Abend verging ohne größere Ereignisse. Auf dem Weg nach Hause gab Sabrina zum Besten, dass sie Jennifers Schwester total cool fand. Sie stand auf sie. Aber ein Hindernis war die Freundin. Okay, für Sabrina war das kein Hindernis. Wir verabredeten uns erneut ein paar Tage später in der Busche. Diesmal ohne Jennifer. Ich hatte Jennifer bereits gesteckt, dass Sabrina auf ihre Schwester stand. Und sie hatte es ihrer Schwester erzählt. Sie zog sich weiter von Sabrina zurück und war mehr bei mir. Ich fand sie von Minute zu Minute netter und irgendwie war sie auch süß. „Hey, wenn ihr das nächste Mal geht, dann kannst du mir ja mal bescheid sagen, oder?“, fragte sie mich.. „Ich will nicht, dass Sabrina noch denkt ich würde auch auf sie stehen, ich liebe meine Freundin“. „Das verstehe ich. Ich gebe dir mal meine Handynummer, wenn was ist kannst du dich ja melden.“, sagte ich ihr. Sie kramte ihr Handy hervor und tippte die Nummer ein, die ich ihr nannte. Diese Frau war irgendwie süß. Sie hatte eine ziemlich coole Art, die ich auch ein wenig anziehend fand. Sie war höflich und lustig und sah auch noch nett aus. Sie hatte schöne grüne Augen und sie hatte ein bezauberndes Lächeln. Was war nur los mit mir? Warum dachte ich so?
Einige Tage vergingen. Wir waren lange nicht mehr in der Busche. „Hey Maren, du sag mal mein Schwesterherz ist total traurig, dass du ihr nicht zurück simst!“, erzählte mir Jennifer in der Pause in der Schule. „Wie? Ich hab doch gar keine SMS von ihr bekommen!“, antwortete ich. „Also sie meinte sie hätte dir geschrieben.“ „Hm, ist ja komisch! Naja, haste ihre Nummer? Dann schreib ich ihr gleich mal.“. Jenny suchte ihr Handy und ich schrieb mir gleich die Nummer ab. Es klingelte zur Stunde und auch unsere Lehrerin kam mit dem klingeln in die Klasse.
Dennoch beschloss ich eine SMS zu verfassen.
Hallo Jennifers-Schwester,habe gehört du hast mir geschrieben? Habe leider nichts bekommen? Wie geht es dir denn und was gibt es?
Nach ein paar Minuten bekam ich auch schon die Antwort.
Du bist ja ne Maus, hast mir ne falsche Nummer gegeben, die letzten beiden Zahlen waren vertauscht. Außerdem habe ich auch einen Namen! Eileen ;-) Wollte nur mal hören wie es dir geht!
Den ganzen Nachmittag über schrieben wir uns Nachrichten. Sie war immer noch total nett. Und mit jeder SMS fand ich sie sympathischer. Am nächsten Tag war ich auf eine Hochzeit eingeladen. Ich hatte keine Lust. Nur widerwillig ging ich dorthin. Ich schrieb noch immer mit Eileen und ich sagte ihr, dass ich so gar keine Lust darauf hatte. Sie meinte nur, ich könnte ja zu ihr kommen, sie wäre allein und würde sich sehr freuen. Ich überlegte es mir sehr gründlich. Ich ging auf die Hochzeit… für drei Stunden. Dann machte ich mich heimlich davon. Eileen hatte mir die Adresse gesimst und ich fuhr dann schließlich doch zu ihr. Sie fragte mich, ob wir nicht etwas trinken gehen wollten. Ich willigte ein. Sie lud mich auf ein Getränk ein. Sie war noch immer total lieb. Was sie erzählte war auch sehr spannend. Sie erzählte ein klein wenig aus ihrem Leben, über ihr Outing und über ihre Beziehungen. Der Abend verging sehr schnell und ich war ein wenig enttäuscht, als ich zurück fuhr. Die Woche begann und am Montag morgen bekam ich erneut eine SMS von Eileen.
Weißt du eigentlich, dass du wunderschöne Augen hast?
Ich wunderte mich über diese Nachricht. Aber sie schmeichelte mir sehr. Ich schrieb ihr genau das. Und wieder bekam ich Antwort:
Damit du heute auch mit einem Grinsen weiter arbeitest.. hätte ich keine Freundin, würde ich bestimmt etwas mit dir anfangen!
Wow, war diese Frau etwa in mich verknallt? War ich in sie verknallt oder warum freute ich mich so darüber?
Wir trafen uns.. heimliche Treffen, von denen ich niemanden etwas erzählte und auch sie nicht. Ihre Freundin sollte davon nichts wissen. Wir verstanden uns sehr gut. Wir hatten vieles gemeinsam und lachten sehr viel. Mir war klar, dass das nicht nur Freundschaft zwischen uns war. Ausgerechnet ich.. der absolute Anti verliebte sich in eine Frau. Es tat mir mehr und mehr weh, zu wissen, dass sie mit ihrer Freundin dennoch zusammen war. Heimliche Treffen, heimliche Nachrichten, dabei hätte ich es gern in die Welt herausgebrüllt.
Wieder ein heimliches Treffen bei mir. Eileen war gekommen. Überraschungsbesuch. Ich freute mich tierisch darüber. Wir saßen auf der Couch und sahen fern. „Du? Danke, dass du aufpasst, dass da nicht mehr zwischen uns läuft.“, sagte sie. „Ist doch klar.. du hast schließlich eine Freundin!“, meinte ich zurück. Ich wollte mich wirklich nicht einmischen, aber ich liebte diese Frau. Wir sahen uns tief in die Augen und ich merkte, dass ich ihr immer näher kam..! Unsere Lippen trafen sich. Ich setzte ab und sah sie verstört an. Sie blickte mir in die Augen und kam wieder näher. Sie öffnete ihren Mund und zwischen uns entflammte ein heißes Zungenspiel. „Schön wie du aufpasst..!“, flüsterte sie mir zu. „Tut mir leid!“, erwiderte ich. „Macht nichts.. habe mir schon lange gewünscht, dass du endlich mal nicht aufpasst.“, sprach Eileen leise.
Einige Wochen später war sie erneut bei mir. Inzwischen, hatten wir einige Nächte zusammen verbracht… natürlich heimlich. „Maren, ich habe mich von Sandra getrennt!“, erklärte sie mir, während wir kuschelnd im Bett lagen. „Wie?“, fragte ich. „Ich will mit dir zusammen sein, Kücken!“, sagte sie. Das war wahrscheinlich der schönste Augenblick in meinem Leben…

Heute sind wir noch immer zusammen, wir leben in einer Wohnung und lieben uns wie am ersten Tag.

Was sagt uns das? Höre nie auf um deine Liebe zu kämpfen und gib sie nicht auf!!!



copyright © by MauzzeBagge. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Jaga Jaga
tolle Geschichte...das Beste von mir aus hier!!!
ex-officio - 17.12.2005 00:24
*grins*
RedDiamond - 08.12.2005 06:10
Tatsächlich gern
PennyPier - 07.12.2005 22:02
super!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!
pierke - 06.12.2005 18:16
!!!
Eierbecher - 05.12.2005 20:04

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