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So wie es kam (4)

von MauzzeBagge


„Ich möchte nicht, dass du gehst…!“, sagte Eileen. Es war schon Mittag geworden und wir lagen noch immer gemeinsam im Bett. „Ja, bis mein Chef anruft…!“, antwortete ich ihr. „Dann sag ich halt, dass du leider heute nicht kommen kannst.“, erwiderte sie mir frech entgegen. Ich musste grinsen und legte mich auf sie. „Und warum?“, fragte ich. Bevor sie antworten konnte gab ich ihr einen Kuss. „Na weil du grade bei mir bist, ich dich nicht loslasse, du nackt bist und wir gerade Sex hatten.“, sprach sie. „Da wird er mich bestimmt auch vom Dienst befreien.“, sagte ich.
Mittlerweile war ich auf der Arbeit angekommen. Es war nicht viel los, eigentlich war am Wochenende nie viel zu tun. Ich saß auf der Station im Schwesternzimmer und trank einen Kaffee und hörte Radio. Die Tür hatte ich geschlossen, damit die Patienten sich nicht über das Dudeln der Musik beschweren konnten. Ich nippte gerade an meiner Tasse, als die Tür aufgemacht wurde. Beinahe hätte ich vor Schreck den Kaffee wieder ausgespuckt. Ich drehte mich um, damit ich sehen konnte, wer mir diesen Schrecken eingejagt hatte. „Oh Entschuldigung, ich wollte sie nicht erschrecken.“, sagte die Person im hineinkommen. Mich traf es wie ein Blitz… in solch schöne Augen hatte ich noch nie gesehen. Vor mir stand eine junge Frau, vielleicht Anfang zwanzig mit langen braunen Haaren, zurückgebunden zu einem Schwanz. Sie hatte wunderschöne braune Augen und ein bezauberndes Lächeln. Von mir aus hätte sie mich noch hundertmal erschrecken können. Plötzlich merkte ich, wie ich sie anstarrte, was mir dann ziemlich peinlich war. Schnell versuchte ich ein Gespräch anzufangen. „Macht ja nichts, ich hätte dir Tür ja auf lassen können. Kann ich ihnen vielleicht irgendwie helfen?“, fragte ich. Ich merkte nun, dass die junge Frau zum Krankenhaus gehören musste, zwar hatte sie keine weißen Sachen an und kein Namensschild, aber sie schien sich auf der Station auszukennen. „Ja, vielleicht können sie das, ich suche eine Schwester Maren!“, sprach sie. „Na dann können sie ihre Suche beenden, ich bin Maren. Was kann ich denn für sie tun?“, fragte ich. „Oh, das ist ja schön. Ich bin ihre neue Auszubildende, mein Name ist Meike.“, antwortete sie mir. Was? Meine Auszubildende? Wieso? Ich musste noch nie jemanden ausbilden, schon gar nicht solch hübsche junge Damen. „Äh, ja also das ist ja schön.“ So ein Mist, was stammelte ich denn da? „Mir hat leider keiner bescheid gegeben! Von daher weiß ich leider auch nicht, was ich jetzt mit ihnen machen soll.“ Was für eine dämliche Antwort. „Ich gebe ihnen wohl erstmal den Schlüssel für die Umkleide. Sie müssten erstmal in die Wäscherei gehen und sich ihre Arbeitsklamotten holen.“ Ich gab ihr den Schlüssel und sie tat was ich gesagt hatte. Ich setzte mich derweil an den Computer und ging die Tageslisten der vergangenen Tage durch. Derweil hatte sie sich umgezogen und stand wedelnd mit dem Schlüssel vor mir. Ich sah sie an. Sie hatte eine enge weiße Hose an, ein weißes Shirt und drüber einen Kittel. Wow, dachte ich nur und im selben Gedanken, shit, was machst du hier eigentlich Maren? War das ein Test oder so was? Versteckte Kamera? Wenn ja, ich fand das überhaupt nicht komisch. „Tja, ehrlich gesagt haben sie sich einen bescheidenen ersten Arbeitstag ausgesucht. Es ich nicht wirklich etwas los am Wochenende. Wie alt sind sie denn wenn ich fragen darf und im welchem Lehrjahr sind sie?“. „Ich bin 23 und bereits im dritten Lehrjahr, ich komme aus dem MLK, sie haben mich hierher versetzt. Bei uns war auch nie viel los am Wochenende.“, sagte sie lächelnd. Konnte sie nicht einfach mal aufhören zu lächeln? Konnte sie einfach mal wieder verschwinden, dahin wo sie hergekommen war?! Sie war genau der Typ Frau auf den ich stand. Mittelgroß, schlank, lange braune Haare, braune Augen. So hatte ich immer meine Traumfrau beschrieben und nun stand sie vor mir. Was war nur los mit mir? Eigentlich dürfte sie mich nicht interessieren, sie war meine Auszubildende und außerdem liebte ich meinen Schatz Eileen. Man, was war nur los mit mir? Ich wollte, dass sie wieder verschwand. Vielleicht war das ja auch alles nur ein Traum. Zwar ein sehr netter Traum aber trotzdem er soll beendet werden, jetzt.
“Hey, wie war dein Tag, Süße?“, sagte Eileen und fiel mir in die Arme. Ich spürte die Liebe, die sie mir entgegenbrachte. Und dann war ich mir wieder sicher, dass sie die Frau war, die ich am Meisten liebte. Ich entschied mich ihr nichts von meiner Begegnung zu erzählen. Eileen war ein sehr eifersüchtiger Mensch und regte sich schnell über so was auf, daher hielt ich die Variante zu schweigen für sinnvoller. Ich saß auf dem Sofa und hielt meine Freundin im Arm, sie was eingeschlagen und hatte sich an mich gekuschelt, während ich im Fernsehen nach einem interessante Programm suchte. Als ich schließlich nichts fand entschloss ich mich zu Bett zu gehen. Ich löste mich vorsichtig von ihr und legte ein Kissen unter ihren Kopf. Ich lief ins Schlafzimmer und nahm ihre Decke, die ich schließlich vorsichtig über sie legte. Eileen riss mir die Decke weg und kuschelte sich ein, ohne dabei wach zu werden. Ich setzte mich neben sie und strich ihr ein Haar aus dem Gesicht. Ich lächelte, sie sah so süß aus… ich liebte diese Frau. Dann ging ich ins Bad und machte mich bettfertig. Den Wecker stellte ich auf sieben Uhr, obwohl ich erst um 14.00 Uhr auf der Arbeit sein musste. Da Eileen bereits eingeschlafen war und keinen Wecker hatte, wollte ich sie am Morgen wecken.
“Guten Morgen mein Schatz!“, flüsterte ich ihr ins Ohr. Eileen öffnete vorsichtig die Augen. Draußen war es bereits hell geworden. Sie erschrak: “Wie spät ist es, wo bin ich?“, fragte sie. „Hey, ganz ruhig, du bist gestern hier eingeschlafen. Ich wollte dich nicht wecken. Es ist jetzt sieben, du hast also noch genug Zeit dich fertig zu machen.“, erwiderte ich lächelnd.
Eileen fiel mir um den Hals. „Danke! Du? Ich liebe Dich!“. Wieder musste ich lächeln. Die Zeit mit ihr war so wunderschön. Ich wollte sie nie wieder missen.
Eileen kam heim und wieder verbrachten wir unwahrscheinlich schöne Stunden miteinander. Es war für mich an der zeit zu gehen, denn ich musste den Spätdienst tätigen. Während ich mich anzog, sah mir Eileen zu. „Du? Wenn du nachher kommst, kuschelst du dich dann an mich? Ich wache sonst mitten in der Nacht auf weil ich denke, dass du nicht bei mir bist.“, sagte sie schließlich. Ich ging auf sie zu und küsste sie, dabei antwortete ich: “Klar, werde ich machen.“. Dann verschwand ich aus der Tür.
Im Krankenhaus begann derweil die Teamsitzung, es wurde sich über Patienten ausgetauscht und was man zu beachten hatte. Ich sah in den Raum, es war noch genau ein freier Platz, gegenüber von Meike. Ich nahm platz und ein komisches Gefühl stieg in mir auf. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich die ganze Zeit anstarrte. Als ich sie ansah, sah sie schnell von mir weg. Wahrscheinlich war es ihr peinlich oder sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie mich anstarrte. Es war ruhig geworden am Tisch, niemand sagte mehr etwas. Das war die Gelegenheit für mich. „Also ich hab in der letzten Zeit vermehrt festgestellt, dass einige Behandlungszimmer ziemlich unsteril und dreckig sind. Ich schlage vor, dass sich diese Zimmer mal unser Azubi vornimmt.“, dabei schaute ich Meike direkt in die Augen und bereute es schon wieder diesen Satz angefangen zu haben aber ich beendete ihn, auch wenn ich ausgesehen haben muss wie hypnotisiert, denn meine Augen weichten keinen Millimeter von ihren. „Ich möchte, dass du alles blitze blank putzt, ich möchte da keine unsterile Stelle mehr sehen!“, sprach ich aus. Meike antwortete prompt darauf: „Sicher doch, Schwester Maren! Ich werde das alles gründlich sauber machen!“ und sie begann zu Lächeln. Es schien ihr überhaupt nichts auszumachen. Andere Azubis hätten mich verflucht…
Diese Frau faszinierte mich, ich musste mich irgendwie von ihr lösen. Möglichst wenig mit ihr zu tun haben. Ich wurde aus den Gedanken gerissen. Der Alarm ging an. Es war ein Autounfall, der in den OP geliefert wurde. Schnell machte ich mich auf und zog mich für den OP um. Der Chefarzt kam auch schon angelaufen und begann sofort die Blutungen des Patienten zu stoppen. „Ich brauche mehr Kompressen!“, sagte er. Ich wollte gerade zum Schrank, als mir eine Hand die Kompressen entgegenhielt. Ich schaute die Frau an. Hinter der Maske konnte ich Meike erkennen. Ich konnte mich an ein Gespräch zwischen ihr und Sabrina erinnern. Sabrina sagte zu ihr, dass sie ihre Arbeit liegen lassen sollte und immer mit in den OP gehen sollte, von daher war es vollkommen in Ordnung, dass sie hier war. Ich merkte, dass meine Knie anfingen sich anzufühlen, als wären sie aus Butter. Ich konnte mich nicht mehr wirklich auf meine Arbeit konzentrieren. Was machte sie nur mit mir?!



copyright © by MauzzeBagge. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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