von Noctra
Stadionbesuch
Endlich Wochenende, endlich wieder Bundesliga, endlich wieder Stadion, so verabschiedete ich mich Freitags von meinen Kollegen im Büro mit voller Vorfreude auf den morigen Samstag. Ich fuhr so schnell wie es ging nach Hause. Vorher noch schnell im Supermarkt reingesprungen um für das leibliche Wohl morgen zu rüsten. Was gehört zu einen gelungen Stadionbesuch? Natürlich. Bier. Mit Bier und Semmeln bewaffnet fuhr ich nun endgültig nach Hause und stellte das Bier in den Kühlschrank. Ich kramte schon mal mein neues Trikot aus dem Schrank, was ich mir schon Wochenvorher im Internet bestellt habe. Toll sieht es aus, ich liebe einfach diese Farben. Noch schnell die Hosen zurecht gelegt, nadann kann es morgen ja losgehen. Noch schnell alles mit der Mitfahrgelegenheit telefoniert und dann ins Bett.
Endlich. Samstag. Ich kam viel schneller als sonst aus dem Bett und hüpfte unter die Dusche, machte mich fertig und zog voller Vorfreude auf das Spiel mein Trikot an. Dieses Gefühl, das Wappen wieder an der Brust zu tragen, Wahnsinn. Ich nahm das Bier und die Semmeln und packte sie die Kühlbox und wartete hibbelig draußen auf meine Fahrgelegenheit. Mit Hupen und schreie kamen sie um die Ecke gedüst. Wir begrüßten uns und nun ging es endlich los . Die Autofahrt ist wie immer grandios, wir geben Tipps ab, trinken Bier und lachten viel. Je näher man der schönsten Stadt Deutschlands näher kommt desto mehr schlägt das Herzie. Am Parkplatz angekommen wird das Outfit noch einmal geprüft. Trikot. Check. Schal. Check. Ticket. Check. Also immer der Menschenmasse hinterher zum Stadion.
Immer wieder trifft man alte Freunde aus der vergangen Sasion, man begrüßt sich, tauscht sich aus, trinkt ein Bierchen zusammen. Leider gab es heute nur ein Problem das wir aufgrund der Kartenbestellung alle getrennt saßen und ich heute alleine sitzen musste. Was ja nichts ausmacht da man ja so gesagt 80.000 Freunde ein Verein ;) hat.
Der Einlass, wie immer ein gedränge, Mann an Mann, Schweiß an Schweiß aber genau das macht aus, genau das habe ich vermisst über die Woche. Bei jeder genommene Treppenstufe schlägt der Pulsschlag höher, noch schnell das Stadionbier und Wurst geholt und ab zum Platz. Aus den Boxen im Stadion ertönen Fanlieder. Ich suchte also meine Reihe und mein Platz, noch saß ich alleine in der Reihe, aber es war ja noch früh. Langsam machte sich die Mannschaft warm und wurde mit tobenden Applaus empfangen. Plötzlich merkte ich wie sich jemand neben mich gesetzt hat und sich, was mich sehr verblüfft hat vorstellte. „Hallo, ich bin Lara und wer bist du?“, fragte sie mich. Ich schaute verdutzt rüber: „Ähm, Conny“. Ich blickte Lara in die wunderschönen braunen Augen, sie waren warm, ihr lächeln bohrte sich durch mein ganzen Körper. Ich trank erst mal ein Schluck Bier. „Ich bin jedes Mal hier, und freue mich immer auf meinen Sitznachbar, vor allem wenn es um weibliche Sitznachbarinnen geht“ sagte Lara. Wir unterhielten bis zum Spiel beginn über Fussball, schließlich sind wir ja auch hier. Während der Vereinshymne, „You never walk alone“, die sowieso schon emotional ist, spürte ich eine Hand, die meine umfasste. Ich schaute sie und schloss meine Augen und genießte einfach diesen wahnsinnigen Moment.
(Fortsetzung folgt)
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Noctra. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.