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Straßenbahnliebe

von BeastsWife


Wiedermal saßen Anna und Mareike in ihrer Lieblingsbar und tranken ein paar Cocktails. Mareike war wiedermal dabei Anna den „Mr. Right“ zu suchen. Seit dem sie mit Jonas glücklich zusammen ist, versucht sie auch Anna zu verkuppeln. Doch wie immer hatte Anna etwas an den Typen auszusetzen. Sei es die Nase, die Augenfarbe oder der Ansatz eines Bauches. Anna stand auf und umarmte ihre beste Freundin „Ich geh nach Hause, Süße, sei mir bitte nicht böse.“ „Okay, soll ich dich schnell nach Hause fahren?“ „Nein danke, ich nehme die Straßenbahn“ und mit keinem kurzen „bye“ hat Anna auch schon die Bar verlasen. Sie lief die Straßen hinunter zur nächsten Haltestelle. Sie atmete die klare Nachtluft ein und träumte von ihrer großen Liebe. Warum konnte nicht einfach der Traumprinz in ihr Leben schreiten und ihr Herz erobern? Anna hatte es einfach satt Dauersingle zu sein. Sie rauchte noch eine Zigarette an der Haltestelle und stieg dann in die Straßenbahn ein. Die Bahn war sehr leer, Anna konnte nur einen alten Mann und eine junge Frau in dem Wagon entdecken, beide saßen mit dem Rücken zu ihr gedreht. Sie setzte sich auf einen Sitzplatz und starrte aus dem Fenster. Nach 4 Haltestellen stand die Frau auf, um auszusteigen. Sie ging auf Anna zu, da diese genau neben den Türen saß. Anna schaute die Frau an und war fasziniert Noch nie hatte sie solch eine schöne Frau gesehen. Ihre mittelblonden Haare, die zu einem kleinen Irokesen geformt waren, dieses dunkelblaue enganliegende T-Shirt, das keinerlei Ausschnitt hatte, aber ungemeint ihre Brüste hervorhob. Dazu noch ihr bezauberndes Lächeln. Es kam Anna so vor als wäre die Frau in Zeitlupe an ihr vorbei gegangen. Als die Frau ausgestiegen war, zwang Anna sich zur Besinnung ‚du warst gerade angezogen von einer Frau, was zum Teufel ist mit mir los?’ Und in den nächsten 3 Haltestellen die Anna noch fahren musste, war sie noch verwirrter als vorher.
Sie war so verwirrt, dass sie nichtmal mehr wusste, wie sie von der Haltestelle nach Hause kam, als sie im Bett lag. Sie hatte nur noch das Bild dieser Frau im Kop und verstand die Welt nicht mehr. Vor Gedanken schlief sie schließlich ein. Am nächsten Morgen wurde sie vom Klingeln ihres Handys wach. Am anderen Ende der Leitung war Mareike „Anna, stell dir vor, Jonas ist ja so süß! Er hat mich heute Morgen mit einem Strauß Rosen und Frühstück am Bett überrascht! Ist das nicht süß?“ „Mareike, Süße, Es ist halb zehn Uhr morgens. Freundschaft hin oder her, das ist zu früh für mich, so viele Informationen aufzunehmen!!!“ „Tut mir leid, habe ich dich geweckt?“ „JA! Aber egal, habe eh ziemlich bescheiden geschlafen.“ „Wieso das? Normalerweise schläfst du doch wie ein Stein“ „Ja, aber gestern ist noch was passiert. Komm nachher doch einfach auf einen Kaffee vorbei, dann erzähle ich es dir.“ „Okay, ich bin um 14 Uhr da, bis dann süße, Hab dich lieb“
Anna dreht sich zur Seite und versuchte noch einmal einzuschlafen, aber irgendwie war sie jetzt hellwach. Sofort erschien wieder das Bild von der Frau letzten Abend in ihr geistiges Auge. So langsam wurde es Anna klar, wenn auch nur unter Protest, dass sie sich in diese Frau verguckt hat. ‚Verdammt, jetzt hab ich mich auch noch in eine Frau verliebt, obwohl ich doch eigentlich nie lesbische Anwandlungen hatte. Kann mein Leben doch komplizierter werden?’ Genervt stand sie auf und ging in die Küche um sich einen Kaffee zu machen.

Mit ihrem Kaffee und einer Zigarette bewaffnet ging sie hinaus um ihre Post zu holen. ‚Schon wieder nur Rechnungen, scheint ja ein super Tag zu werden..’ Sie überlegte, was sie mit dem Samstag anfangen sollte, also schlüpfte sie in ihre bequemsten Klamotten und machte sich auf zum Einkaufen. Aus Ironie des Schicksals ließ sie dafür ihr Auto stehen und nahm die Straßenbahn. War es wirklich Ironie oder lag vielleicht doch ein bisschen Hoffnung in ihr, dass sie die Frau vom vergangenen Abend erneut trifft?
Die Straßenbahn fuhr in die Haltestelle ein und Anna konnte schon sehen, dass die Bahn gerammelt voll war von Müttern mit ihren Kindern, die unterwegs in die Hannoversche Innenstadt waren. Anna verfluchte sich selber dafür, dass sie nicht das Auto nahm, stieg aber schließlich in die Bahn ein. Sie schaute sich um, in der Hoffnung vielleicht doch die Frau zu sehen, sie saß aber nicht in der Bahn, also setzte Anna sich auf einen der freien Sitzplätze und starrte wie immer aus dem Fenster. An der Haltestelle angekommen stieg sie aus und lief in Richtung Supermarkt und nach einer Dreiviertelstunde wieder aus dem Markt hinaus Richtung Haltestelle. Sie lief an den verschiedenen Läden vorbei und in jedem Gesicht dass sie sah, sah sie die Frau von gestern abend. ‚Anna spinn jetzt nicht rum, du wirst sie nicht wiedersehen, und wenn, wer sagt überhaupt, dass du zu einer lesbischen Beziehung fähig bist? Du stehst auf Männer, basta’ An der Haltestelle angekommen rauchte sie eine Zigarette. Irgendwie schmeckten die Zigaretten am Besten an Orten an denen sie verboten sind. Und schon kam auch die Bahn angefahren, dieses mal auch nicht so voll. Als die Bahn einfuhr konnte Anna ihren Augen nicht trauen, im Vorbeifahren der Bahn hat sie in einem Wagon tatsächlich die Frau gesehen! Sie ging schnellen Schrittes zu dem Wagon und stieg ein. Sie erblickte die Frau auch, aber was jetzt tun? Anna setzte sich so hin, dass sie die Frau genau im Blick hatte. ‚Was mache ich jetzt? Ich kann sie doch nicht einfach so ansprechen. Wer sagt eigentlich dass sie lesbisch ist. Wer sagt eigentlich, dass ich es bin??’ Anna schaute die Frau die ganze Zeit über an, was nicht unbemerkt blieb. An der nächsten Haltestelle stand die Frau auf und ging in Richtung der Tür. Wiedermal musste sie dafür an Anna vorbei, doch dieses mal lief es ein bisschen anders. Sie blieb kurz vor Anna stehen „Hier hast du ein Passfoto, dann kannst du mich auch anschauen, wenn ich mal nicht in der Bahn sitze“ Sie grinste und stieg aus. Anna rutschte in ihrem Sitz ein Stück tiefer, sie war purpurrot angelaufen, so peinlich war ihr das Ganze. Dennoch schaute sie den Rest der Fahrt permanent auf das Passfoto. Als sie es drehte, sah sie, dass auf der Rückseite etwas stand. Es war der Name und die Telefonnummer der Frau! ‚Sandra heisst sie also’. Als Anna sah, dass die Bahn in ihre Haltestelle einfuhr steckte sie das Foto schnell in ihre Brieftasche und stieg aus. Auf dem Weg von der Haltestelle nach Hause war alles anders. Sie schaute in die Schaufenster und schien richtig glücklich. Sie blieb gerade vor einem Schaufenster eines Modeladens stehen, als sie einen heftigen Schlag fühlt. Sie stürzt zu Boden und als sie aufschaute, sah sie nur noch einen Mann davon rennen. Sie schaute an sich hinunter und merkte, dass dieser Mann ihre Handtasche geklaut hatte! Alles schreien und hinterher laufen brachte nichts, da der Mann bereits über alle Berge war. Annas Mine verfinsterte sich ‚Toll, was für ein beschissener Tag, jetzt hab ich kein Geld mehr, keine Bankkarte, kein Handy, kein gar nichts mehr’ Gottseidank hatte Anna die Angewohnheit ihren Wohnungsschlüssel immer in die Hosentasche zu stecken, somit konnte sie wenigstens noch in ihre Wohnung hinein. Dort angekommen griff sie sich erst mal das Haustelefon und rief die Polizei an. Danach folgten Kartesperrungen und Neubeantragungen.
Es war mittlerweile 13 Uhr, in einer Stunde würde Mareike kommen, also machte sie sich noch etwas zu essen. Beim Essen wurde ihr klar, dass sie das Passfoto in die Brieftasche gesteckt hat. Das heisst, das Foto ist auch geklaut. Langsam stieg Hass in Anna auf. Doch ihr Hass wurde von der Türklingel gestört. ‚Typisch Mareike, kaum gibt es Neuigkeiten kommt sie sogar überpünktlich’ Anna öffnete die Tür und Mareike brauste in die Tür hinein „Hey Süße, was ist denn passiert?“ Mareike schenkte sich einen Kaffee ein und wartete darauf, dass Anna anfing zu erzählen.
„Gestern als ich die Straßenbahn nahm, ist mir etwas total verrücktes passiert, Süße“ „Was denn??“ Mareikes Neugierde stieg ins Unermessliche. „Ich habe da diese Frau gesehen...“ „Ja und? Ich sehe am Tag auch jede Menge Frauen, doch empfinde ich das nicht als etwas besonderes“ „Stimmt, ich ja auch normalerweise nicht, aber dieses mal...“ Anna stockte, sie hatte Angst vor der Reaktion ihrer besten Freundin, doch diese bohrte immer weiter „Jetzt sag schon, Anna!“ „Diese Frau war so wunderschön, ihre Figur, ihr Haar und diese strahlenden Augen, ich glaube es ist Liebe auf den ersten Blick!“ Anna war sichtlich erleichtert es ausgesprochen zu haben. Mareike stockte, sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. „Anna, du weißt ich habe nichts gegen Homosexualität. Aber nur weil wir noch nicht den Richtigen für dich gefunden haben, brauchst du doch nicht dem Lesbentum rüberzulaufen“ „Das ist es ja, ich bin ja nicht zum Lesbentum übergelaufen, es passierte einfach. Ich sah diese Frau und es war um mich geschehen. Aber warte erst mal, ich bin mit meinen News noch nicht fertig“ Anna erzählte von dem Passfoto und von dem Taschendieb und dass sie die Frau jetzt vielleicht nie wieder sehen würde. Mareike war sichtlich geschockt von dem Überfall, war aber auch verwundert, dass Anna das so leicht wegsteckte. Sie wäre wohl eher in Panik verfallen, aber Anna saß da so cool auf dem Sofa, als wäre nichts gewesen. Das einzigste, was Anna wohl etwas ausmachte war, dass das Passfoto mit der Nummer weg war. „Also, lass mal überlegen. Du kennst nur ihren Vornamen?“ „Ja, leider“ „Hmm, und sie kann nicht weit weg wohnen. Ich habe eine Idee, wir rufen einfach alle Sandras in der Umgebung an, die im Telefonbuch stehen!“ Das war vielleicht nicht Mareikes beste Idee, aber da Anna keine bessere Idee einfiel und sie auch nicht solange Bahnfahren wollte, bis sie die Frau wieder trifft, willigte sie also in den Plan ihrer besten Freundin ein. Und schon bewaffneten die Beiden sich mit dem Telefon und Telefonbuch und fingen an zu telefonieren. „Hier ist eine“ diktierte Mareike „Müller, Sandra, 9856....“
Nach der 17. Sandra im Telefonbuch machten die beiden eine Raucherpause. Annas Hoffnung Sandra im Telefonbuch zu finden war gleich null und langsam stieg die Angst in ihr hoch. „Was ist, wenn sie gar nicht unter Sandra eingetragen ist. Vielleicht ist sie ja auch verheiratet und steht unter dem Namen ihres Mannes im Telefonbuch?“ Mareike zog eine skeptische Mine „Wenn sie verheiratet ist, und das auch noch mit einem Mann, hätte sie dir wohl kaum ihre Nummer gegeben, oder?“ Mit dieser Logik ließ sich Anna vorerst beruhigen. Aber auch die restlichen 23 Sandras im Telefonbuch waren nicht die richtigen. Anna ließ sich in das Sofa hineinfallen und seufzte. „Wir werden sie nie finden, es ist aussichtslos“ „Ach quatsch, jetzt kommt Plan B!“ Mareike lief zu Hochmotivation an. Sie war fest entschlossen Mrs. Right zu finden. Annas Motivation war hingegen gleich Null „Aus was besteht denn dein Plan B? „ „Ganz einfach, so lange Bahn fahren, bis sie uns begegnet, wofür habe ich denn eine Monatskarte für die Bahn?“ Mareikes Grinsen wurde immer breiter, also lief sie mit ihrer Freundin im Schlepptau zur Haltestelle. Die beiden sind den ganzen Tag die Stationen auf und ab gefahren, haben eine Menge interessante und merkwürdige Leute gesehen, doch Sandra war nicht dabei. Am Abend gingen sie wieder in Annas Wohnung. „Ich habe dir doch gesagt, dass es aussichtslos ist. Ich werde sie nie wieder sehen, damit muss ich mich eben abfinden. Würde es dir was ausmachen, mich jetzt alleine zu lassen? Ich will jetzt erst mal in Ruhe in Badewanne gehen“ Mareike versuchte ihre Freundin zu trösten, doch jede Tröstmethode war zum Scheitern verurteilt also folgte sie der Bitte Annas und ging nach Hause....




copyright © by BeastsWife. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


weiter so
ich bin gespannt wie es weiter geht !! also lass uns nicht so lange warten !!
Estelle86 - 21.03.2007 15:53
[b] [i] Fortsetzung??? [b] [i]
Nina-1 - 19.03.2007 21:28
das is ja der hammer
Babycat20 - 16.03.2007 17:46
klasseeeeeeeee
wildcat31les - 14.03.2007 18:48
fazinierend
ladyPCD - 14.03.2007 17:49

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