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Straßenbahnliebe (7)

von BeastsWife


Nun betrat auch Mareike das Zimmer. Sie setzte sich an die andere Seite Annas, nahm ihre Hand und sank den Kopf. So saßen Mareike und Sandra noch mehrere Stunden, beide schweigend und weinen an Annas Seite, bis die Schwester ihnen mittteilte, dass die Besucherzeit nun zu Ende sei und die beiden jetzt nun das Krankenhaus verlassen müssen. Nur wiederwillig konnte Sandra sich von ihrer Liebsten trennen. „Ich komme wieder sobald ich kann, mein Schatz, ich lasse dich nicht im Stich, egal was auch passiert!“. Mareike nahm Sandra an der Hand und führte sie aus dem Zimmer. „Ich weiss, es ist jetzt nicht der passenste Augenblick, aber was sagst du eigentlich eurem Chef?“ Sandra schaute Mareike mit großen Augen an. Daran hatte sie gar nicht gedacht. Was sollte sie machen? Sie konnte unmöglich in dem Zustand arbeiten gehen, allerdings sollte doch vorerst keiner von der Beziehung erfahren. „Ich werde mich und Anna morgen abmelden. Ich werde Timo alles genau schildern und hoffen dass er Verständnis hat. Kann ich dich um einen Gefallen bitten, Mareike?“ „Welchen?“ „Könntest du heute bei mir übernachten? Ich packe das nicht, die Nacht alleine zu verbringen“ „Ich habe morgen frei, daher wäre das kein Problem“ Die beiden fuhren schweigend zu Sandras Wohnung. Dort angekommen griff Sandra zu ihrer Jim Beam Flasche, schenkte sich und Mareike einen doppelten ein und trank ihren in einem Zug. Sie setzte sich auf das Sofa und fing einfach an zu erzählen. „Vor ein paar Tagen war ich noch der glücklichste Mensch dieser Welt. Ich war so überglücklich, als ich Anna in der Firma traf, ich war so überglücklich als sie noch am gleichen Abend meinen Kuss erwiderte. Sie ist einfach perfekt, und dann passiert sowas. Ich hätte es ahnen müssen, so viel Glück hatte ich eben noch nie in meinem Leben, warum dann auch gerade jetzt“ Weinend vergrub Sandra sich in ihre Hände. Mareike versuchte ihre Tränen zu unterdrücken und nahm Sandra in den Arm. In dem Moment klingelte es an der Tür. Mareike ging zur Haustür um sie zu öffnen. Vor ihr standen 2 Polizisten „Ist Frau Bachmann zu sprechen?“ Wortlos trat Mareike einen Schritt zur Seite und deutete den Polizisten den Weg in das Wohnzimmer. Die beiden Polizisten blieben vor Sandra stehen „Frau Bachmann? Ich weiss dass es jetzt sehr schwer für sie ist, aber wir hätten noch einige Fragen zum Unfallhergang. Können Sie z.B. das Auto beschreiben, was ihre Verlobte anfuhr?“ Wieder schossen Sandra die Bilder in den Kopf und nur unter großen Schluchzen konnte sie die Fragen der Polizisten beantworten. Über eine Stunde hatte die Befragung gedauert, als Sandra total am Ende war, gaben die Polizisten nach und machten sich auf zur Haustür. „Das reicht fürs Erste, den Rest können wir erledigen, wenn es Ihnen wieder etwas besser geht. Wir wünschen Ihnen trotz allem noch einen schönen Abend!“ Sandra schüttelte den Kopf und sagte kein Wort mehr. Erschöpft schlief sie schließlich nach einigen Minuten des Weinens ein.
Am nächsten Morgen öffnete Sandra nur langsam die Augen. Ihr taten die Augen unheimlich weh vom vielen weinen. Sie spürte neben sich einen Menschenkörper und überlegte ob das ganze nur ein schlimmer Traum war. Sie traute sich nicht den Körper neben sich näher zu betrachten, aus Angst enttäuscht zu werden. Schließlich schaute sie doch auf den rechts liegenden Körper und war umso mehr enttäuscht als sie sah, dass es „nur“ Mareike war. Sofort stand sie auf, griff zum Telefon und rief Timo an. „Consult AG, Peters, Guten Morgen!“ „Sandra hier, guten Morgen Timo.“ „Sandra, was kann ich schönes für dich tun an diesem sonnigen Morgen?“ „Ich rufe an um Anna und mich von der Arbeit abzumelden. Anna hatte gestern einen Verkehrsunfall und liegt auf der Intensivstation“ Sandra unterbrach, ihr fiel es schwer nicht ins Weinen zu verfallen „ich weiss nicht ob du es schon vermutet hast, aber Anna und ich führen eine Beziehung und ich bin keineswegs in der Lage, arbeiten zu gehen“ Timo verstand Sandra sehr gut, gottseidank war er sehr loyal und vor allem menschlich, so willigte er Sandra ein, bis auf weiteres von der Arbeit fern zu bleiben. Kaum hatte Sandra das Telefonat beendet, schon weckte sie Mareike, zog sich an und fuhr ins Krankenhaus zu Anna. Diesesmal kam sie ohne Probleme zu ihr und sah dass auch Annas Eltern noch nicht bei ihr waren. Sie setzte sich an Annas Bett, strich ihr zärtlich über die Haare, vergrub ihren Kopf in Annas Bauch und weinte. Nach einigen Minuten fühlte Sandra eine Hand ihre Haare berühren. Sie schaute auf und sah direkt in Annas Augen, sie ist aufgewacht! In Sandras Gesicht sah man ihre Erleichterung und ihre Freunde über Annas aufwachen sofort. Sofort rief sie eine Schwester in Annas Zimmer. Diese kam auch sofort in das Zimmer gestürmt, gefolgt von einem Arzt. Sandra wurde gebeten das Zimmer zu verlassen und so musste sie durch die Fensterscheiben verfolgen, wie der Arzt mit Anna sprach und die Schwester eine neue Infusion vorbereitete. Nach 15 Minuten kam der Arzt aus dem Zimmer „Ist mir ihr alles in Ordnung?“ fragte Sandra sofort. „Also so etwas habe ich noch nicht erlebt. Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass ihre Freundin so schnell wieder aufwacht, geschweige denn nicht nach einem Tag! So etwas habe ich in meiner bisherigen Laufbahn noch nicht erlebt. Allerdings braucht ihre Freundin noch sehr viel Ruhe, auch wenn sie sich anscheinend sehr schnell der Heilung nähert. Vermeiden sie also bitte große Aufregung.“ Freudestrahlend betrat Sandra wieder das Zimmer und setzte sich neben Anna. Anna versuchte zu Lächeln, verzog durch die ganzen Schürfwunden in ihrem Gesicht dann aber schmerzverzerrt ihre Augen. Jetzt weinte Sandra vor Freude „Ich hatte solche Angst um dich mein Engel, das kannst du dir gar nicht vorstellen!“ Anna versuchte zu sprechen, bekam allerdings noch keinen Ton heraus. Sie strich Sandra schwach über die Wange und diese genoss den Moment. Sie beugte sich vor und gab Anna einen Kuss. In diesem Moment betraten Annas Eltern das Zimmer. „Ich möchte doch stark bitten, Frau Bachmann“ sagte Annas Vater. „Wie sie ihr Leben zu führen haben kann ich ihnen leider nicht vorschreiben, allerdings lassen sie doch bitte unsere Tochter mit ihrer Krankheit zufrieden.“ Sandra schaute entsetzt Annas Eltern an. Sie konnte nicht glauben, was sie da gerade hörte. Gestern noch hatten sie doch noch eingewilligt dass sie zu Anna durfte und nun das? „Aber ich liebe ihre Tochter und sie liebt mich!“ „Bitte verlassen sie dieses Zimmer und ich werde der Schwester sagen dass ab sofort für sie der Zutritt dieses Zimmers verboten ist.“ ,sagte Annas Mutter. Perplex stand Sandra auf, warf noch einen letzten Blick auf Anna und warf ihr einen Luftkuss zu. „Ich liebe dich, daran wird sie nie was ändern“. Sie verließ das Zimmer, schloss die Tür hinter sich und verließ auch die Intensivstation. Sie stand unter einer Art Schock und konnte gar nicht richtig realisieren was da gerade passiert ist.




copyright © by BeastsWife. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


8. teil
carbon - 14.08.2007 22:35
Echt traurig !
choi - 10.08.2007 16:02
Weiter
Schreib bitte schnell weiter. Wenn meiner Partnerin, das passieren würde, würde ihre Eltern genauso reagieren.
Les2807 - 10.08.2007 14:14

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