von BeastsWife
Sie setzte sich auf einen Stuhl im Gang und begriff erstmal was da gerade geschah. Sie begriff, dass sie Hilfe von Mareike braucht, sonst könne sie Anna nicht mehr besuchen. Sie verließ das Krankenhaus und griff sofort zu ihrem Handy in dem mittlerweile Mareikes Handynummer gespeichert war. „Hey Sandra“ meldete sich Mareike am Telefon. „Mareike, wir müssen uns sofort treffen, es ist etwas furchtbares passiert“ Gesagt getan, sofort fuhr Sandra zu ihrer Wohnung wo Mareike auf sie warten würde. Kaum in ihrer Wohnung angekommen stürmte sie ins Wohnzimmer zu Mareike. Gottseidank war diese noch nicht nach Hause gegangen. „Was ist denn los, Sandra? Ist etwas mit Anna passiert?“ „Sie ist aufgewacht!“ für einen kleinen Moment konnte man ein Lächeln in Sandras Gesicht verzeichnen. „Das ist doch super, aber warum bist du dann so aufgebracht?“ Sandra erzählte Mareike von Annas Eltern, was sie sagten und was für Konsequenzen das für Sandra hat. „Oh mein Gott, wie kann man nur so verklemmt sein?“ begann Mareike „Aber so wie ich Annas Eltern kenne werde auch ich an der Tatsache nichts ändern können. Klaus und Heidemarie, also Annas Eltern sind so dermaßen altmodisch und stur, die würden sich auch von mir nicht da nichts sagen lassen oder sogar umstimmen lassen. Aber ich habe da eine Idee, Süße“ „Welche denn?“ „Wenn Anna jetzt schon wieder wach geworden ist, glaube ich nicht, dass sie noch sehr lange auf der Intensivstation bleiben wird. Du wirst sie zwar nicht sehen können, das kann ich leider nicht veranlassen, aber du sollst dennoch mit ihr Kontakt haben sollen..“ Mareike erzählte Sandra von ihrem Plan und diese war den Umständen entsprechen auch begeistert von dieser Idee und setzte sie gleich in die Tat um...
Langsam öffnete Anna die Augen, sie hatte lange geschlafen, war fertig von dem Stress den sie zwischen Sandra und ihren Eltern mitbekam. Sie wollte schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Sie schaute nach links und rechts und sah ihre Eltern. Sie wusste nicht wie sie auf ihre Eltern reagieren sollte, ob sie glücklich sein sollte sie zu sehen oder wütend sein sollte, weil sie Sandra das Besuchsrecht untersagten. „Na mein Sonnenschein“ begann ihre Mutter „Wir sind so froh, dass du wieder wach bist. Wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht. Aber keine Angst, diese fremde Frau wird dich nie wieder belästigen.“ Anna lief eine Träne über die Wange. Diesesmal war es ihr Vater, der das Wort ergraf „Was hat diese Frau nur mit dir gemacht, dass du weinen musst? Sie wird damit nicht durchkommen, Anna, du brauchst keine Angst haben.“
In diesem Moment betrat Mareike das Zimmer. „Oh Mareike, gut das du hier bist, ich muss mal kurz mit dir reden“ Annas Mutter strich ihrer Tochter kurz über die Wange und verließ dann zusammen mit Mareike das Zimmer. „Mareike, sag mal, wer war diese Frau gestern?“ Mareike schluckte, sie wusste nicht was sie sagen sollte, sie wollte nicht auch noch das Besucherrecht verlieren, sonst würde Sandras und Ihrer gemeinsame Plan nicht aufgehen. „Ich kenne sie auch erst seit kurzem“, sagte sie schließlich. „Mareike, du weißt dass wir dich schon wie unsere eigene Tochter ansehen und du musst doch verstehen und auch wissen, dass Anna nicht im Leben lesbisch ist. Wir haben unsere Tochter richtig erzogen, sie hatte eine schöne Kindheit, warum also sollte sie lesbisch werden?“ Durch diese Worte von Heidemarie, Annas Mutter, stieg in Mareike die Wut hinauf. Am Liebsten hätte sie Heidemarie angeschrien, hätte ihr richtig die Meinung gegeigt, doch das wäre fatal geendet, daher versuchte sie sich zusammen zu reissen. „Wir sollten erst einmal abwarten und uns um Anna kümmern“. Sie versuchte es so ruhig wie möglich zu sagen, drehte sich um und ging in Annas Zimmer. Annas Mutter blieb in der Tür stehen „Komm Klaus, wir lassen die beiden alleine“ Sie warfen ihrer Tochter einen Luftkuss zu, winkten zum Abschied noch und verließen dann erst das Zimmer, dann das Krankenhaus. Mareike schaute Anna an, sie sah genau an Annas Augen, was in Anna vorging. „Keine Angst, Süße, wir kriegen das hin. Ich konnte deiner Mutter leider nicht die Meinung geigen, so wie du es gerade gerne tätest, sonst würde sie mir auch das Besuchsrecht streichen. Solange du hier auf der Intensivstation liegen wirst, wird dich Sandra wohl nicht besuchen können, aber bald wirst du auf die normale Station kommen und dann kann deine Mutter gar nichts mehr sagen. Aber bis es soweit ist, haben Sandra und ich eine andere Lösung gefunden.“ Mareike zog einen Brief aus ihrer Tasche. „Ich stehe euch beiden ab heute als privater Postbote zur Verfügung.“ Anna musste grinsen. Sie deutete an dass Mareike den Brief vorlesen soll, diese verstand sofort und fing an zu lesen. Sie las ihn so gefühlvoll vor wie sie nur konnte und sah aus dem Augenwinkel heraus, dass Anna die Tränen die Wangen runterliefen. „Ich liebe sie so sehr“ kam es flüsternd aus Anna heraus. Mareike schaute Anna an „Du kannst wieder sprechen. Also langsam glaube ich dass du ein medizinisches Wunder bist!“ „Ich will zu Sandra, ich brauche sie!“ Mareike musste sich anstrengen Annas Worte zu verstehen, weil diese nur leise flüstern konnte. „Das wirst du sehr bald, das verspreche ich dir!“
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BeastsWife. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.