Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

Symbiose

von dani_muffin


Anmerkung: Diese Geschichte ist alles andere als Ernstzunehmen. Alles Just for Fun!

"Nie und nimmer!“
"Wow, ist das nicht ein bisschen hart? Du könntest sagen: Denise, die Chancen stehen schlecht. Oder: Dabei hab ich kein gutes Gefühl. Aber du kannst mich doch nicht gleich nie-und-nimmern.“
Denise hatte sich lässig auf den Plastikstuhl zurückgelehnt und blinzelte mich über den Rand ihrer Sonnenbrille an. An ihren Lippen war noch ein kleiner Rest Smoothie.
Ich fuhr mir automatisch mit der Zunge über den Mund. Die Hälfte der Zeit wusste Denise nicht wie sexy sie wirkte. Die andere Zeit wusste sie es und nutzte es schamlos aus.
Sie war meine beste Freundin seit der achten Klasse und manchmal würde ich sie am liebsten erwürgen.
"Du hast nie und nimmer Chancen bei meiner Chefin!“
"Warum nicht?“
sie verdrehte die Augen und machte eine komische kleine Handbewegung, mit der sie ausdrückte wieviel sie von meiner Meinung hielt.
"Sie sieht toll aus, ist sexy, klug und ich bin mir sicher sie mag mich.“
"Die ersten drei Sachen stehen im direkten Widerspruch zum Letzten. Aber mal ganz im Ernst, das wird nie was mit euch beiden."
"Und warum?"
"Na weil, weil..."
Ich fuchtelte ein bisschen mit den Händen hin und her um ihr zu zeigen dass das was ich jetzt sagen würde, sagen musste, mir wirklich schwer fiel.
"Weil du ein Mädchen bist. Und sie eine Frau."
"Und?"
"Und?! Du bist ein Mädchen. Du gehst mit Mädchen aus. Studentinnen die experimentieren wollen. Landlesben auf ihrem ersten Trip in die City. Deine Vorstellung von einem romantischen Abend ist chinesisches Fast-Food aus Kartons zu futtern und ein L-Word-Marathon.
Sie ist eine Frau. In ihrer Mittagspause isst sie Sojasprossen und liest Proust. In ihrem Auto läuft bestimmt Mozart oder Jazz und nicht, wie heißt diese Band die den ganzen Tag aus deinem Zimmer dröhnt?"
"Elton Mortello. Sie isst Sojasprossen? Das ist ja toll."
"Nein, nein das ist es nicht. Denise, denk doch mal nach. Du trägst immer noch dieselben Klamotten wie mit 17. Was sagt dir das?"
"Dass sich meine Figur echt gut gehalten hat?"
"Dass du das Erwachsenwerden verpasst hast."
Jetzt hatte sie ihre Sonnenbrille abgenommen und sah mich mit großen, verwirrten Augen an. Ich kannte sie jetzt seit über 10 Jahren aber bei manchen Themen redete man bei ihr gegen eine Wand.
"Du bist eben ein Mädchen-Typ. Und es ist nichts schlechtes daran. Wirklich. Versprich mir einfach dass du mit ihr nichts anfängst."


Am nächsten Tag stand Denise um 12 in meinem Büro.
Sie trug eine Jeans die sie sich soweit abgeschnitten hatte dass sie ohne Problem als eine von Charlies Engeln durchgehen könnte. Selbst die brütende Hitze draußen rechtfertigte nicht diesen Aufzug.
"Mittagessen."
"Das nehme ich. Die Stripperin verschwindet wieder."
"Och, sei doch nicht so. Ist die werte Frau Mühlbacher vielleicht in der Gegend?"
"Hast du nicht einen Job?"
"Vorgestern gekündigt."
Denise wechselte ihre Jobs wie ihre Unterwäsche. Sie hatte schon Friseuse (sie vertrug das Haarspray nicht), Kassiererin bei Aldi (laaaangweilig), Backwarenverkäuferin (bis sie herausgefunden hatte dass sie nicht die ganze Zeit essen durfte), Surflehrerin in ihrem Jahr in Amerika und bis gerade eben war sie im Krankenhaus.
"Von dem Geruch ist mir schlecht geworden."
"Und jetzt?"
Sie zuckte mit den Achseln.
Denise machte sich nie um etwas Sorgen. Ich fragte mich ob sie einfach annahm dass sich das Universum um sie drehte und ihr schon wieder etwas vor die Füße werfen würde, wie immer.
"Frau Ebersberger, würden sie bitte... Oh, hallo Frau Licht, sind sie auch schon wieder da?"
Frau Mühlbacher sah wie immer aus wie direkt aus einem Business-Katalog, die schwarzen Haare perfekt frisiert und mit einem Kostüm das bestimmt um die 500 Euro gekostet haben musste. Und sie lächelte Denise freundlich an, als wäre nichts merkwürdig daran, dass meine Freundin mir in meiner Mittagspause halbnackt Essen bringt. Ich stellte mir zum hundertsten Mal vor Frau Mühlbacher die Brille abzunehmen und ihr einfach in die Augen zu schauen. Nur einmal ihre blauen Augen ohne den Schutz ihrer Brille zu sehen. Das würde mir schon reichen. Nur einmal...
"Denise, das wissen sie doch, Frau Mühlbacher."
Es war die Art wie Denise es sagte. Frau Mühlbacher. Sexy.
Ich würde alles darum geben nur einmal so sexy wie sie sein zu können.
"Ich hab hier Zeug von McDonalds für Sarah."
sie winkte in meine Richtung.
"Ich steh ja nicht auf Fast Food. Ich mag gesundes Zeug, wie Sojasprossen und so."
Ich musste mich zusammenreißen um nicht meinen Kopf auf die Tischplatte zu schlagen.
"Ach wirklich?"
Frau Mühlbacher lächelte immer noch. Sie lächelte und legte den Kopf schief. Und spielte mit einer Hand an einer Haarsträhne.
Oh, oh...

Als ich zwei Tage später mit den Einkäufen nach Hause stolperte stand Denise nackt im Flur.
"Oh, hiya Sarah. An deiner Stelle würde ich nicht in dein Zimmer gehen. Tanja ist noch nicht angezogen."
"Tanja."
wiederholte ich langsam.
"Tanja. Du weißt schon,"
sie wechselte zu ihrer Sexy-Stimme.
"Frau Mühlbacher."
"Oh."
Ich fühlte mich merkwürdig taub.
"Und wieso seit ihr in meinem Zimmer?"
"Weil ich eine Frau bin. Und Frauen haben nicht Poster mit einer lebensgroßen Salma Hayek aus From Dusk till Dawn an der Wand hängen. Logisch."
"Logisch."
wiederholte ich wieder. Ich setzte mich in Denises Mädchenzimmer und bewarf Salma Hayek mit Papierkügelchen.

Vier Tage später war es vorbei.
"Wir passen nicht zusammen."
erklärte mir Denise während sie Schoko-Pops verschlang und sich die Buffy-Wiederholungen ansah.
Ich wollte ihr sagen dass ich es gleich gesagt hatte. Dass es jeder auf der Stelle gesehen hätte. Dass sie mal wieder jemandem das Herz gebrochen hatte ohne darüber nachzudenken.
Ich tat es nicht. Ich holte mir einen Löffel aus der Küche und setzte mich zu ihr.

"Frau Mühlbacher?"
Ihre Augen waren gerötet und ihr Make-Up war verwischt.
"Ich hab sie vom Fenster aus gesehn. Warum sind sie denn in unserem Garten?"
"Oh, ich wollte nur... ich dachte... "
"Denise sitzt drinnen und schaut Sarah Michelle Gellar und James Masters bei schlecht choreographierten Sex zu."
Einen Moment herrschte unangenehmes Schweigen.
"Wie lange stehen Sie schon hier draußen?"
"Nur... Lange."
gab sie leise zu.
"Kommen Sie rein. Ich mache ihnen einen Kaffee wenn sie möchten. Oder wir fahren woanders hin."
"Woanders?"
fragte sie mit kleiner Stimme. Sie nahm ihre Brille ab und wischte sich über die Augen. Mein Herz pochte ohrenbetäubend in meiner Brust.
"Ok."
Ich schnappe mir meine Jacke und den Schlüssel.
Vor der offenen Zimmertür von Denise blieb ich stehn.
"Ich geh nochmal raus."
"Bring Klopapier mit."
Und so ging ich nach draußen, eine Vorgesetzte mit Liebeskummer im Schlepptau und mit dem festen Vorsatz, die Situation nicht auszunutzen.

Aber hey, wem mach ich denn etwas vor?




copyright © by dani_muffin. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


dankeschöööön
ja was denn, weiterschreiben oder nicht?
vielen dank ladys, fühle mich sehr geehrt
dani_muffin - 12.10.2010 18:39
toll
coloree - 11.09.2010 14:12
super ;)
Jenny_M - 07.09.2010 22:20
Bloß nicht weiterschreiben!
cNd86 - 06.09.2010 23:57
Bitte weiter schreiben
Mievic - 05.09.2010 21:19

>>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<