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Träume werden wahr!

von brasi_89


- Was machst du denn für ein Gesicht? Wir haben es geschafft und es geht für uns alle gut weiter. Komm‘ wieder mit rein.
Die Jana war schon immer ein Sonnenschein gewesen und konnte alle super aufmuntern, nur heute bin ich nicht so in Stimmung für gute Laune.
Ich drücke meine Zigarette aus, die ich nur rauche, weil ich frustriert bin und gehe mit ihr wieder in den Club. Drinnen erwarten mich feierwütige Mädls, die stolz und glücklich über ihre fertige und abgegebene Masterarbeit sind. Auch ich spüre kurz einen Hauch von Euphorie, die in mir aufsteigt, aber wie gesagt nur kurz. Da stehen sie nun die wichtigsten Personen, die mich in den letzten sechs Jahren begleitet haben. Jana, der kleine Zwerg, kam erst vor fünf Jahren dazu, wirbelte aber die ganze Clique ordentlich auf. Sie ist mittlerweile 25 Jahre alt und somit die Jüngste in der Gruppe. Wir alle studieren auf Lehramt aber in unterschiedlichen Fächerkombinationen und für unterschiedliche Schulformen. Jana will auf dem Gymnasium Englisch und Biologie unterrichten. Katrin ist mit ihren 28 Jahren die Älteste von uns und hat gerade die Arbeit abgegeben, um dann an der Realschule zu unterrichten. Verena ist mit ihren 27 Jahren die dritte im Bunde und studiert wie Katrin für die Realschule. Ich möchte dagegen mit meinen 26 Jahren an beruflichen Schule unterrichten. Ich blicke sie alle nacheinander an und verharre bei der Verena. Da steht sie und tanzt zu ‚Just Dance‘ so sexy, dass ich es fast nicht aushalte zusammen mit ihr in einem Raum zu sein ohne sie berühren zu dürfen. Sie ist einfach wunderschön und elegant. So groß und hübsch. Einfach zum Verlieben schön und die hübscheste Frau, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Ihr Blick traf mich vom ersten Augenblick an und seitdem ist es um mich geschehen.
Ich gehe langsam zur Tanzfläche zurück, obwohl mir gar nicht zum Tanzen zu Mute ist. Plötzlich dreht sich die Verena um und sieht mich an mit diesem Blick, der mich seit ihrem ersten Auftreten in ihren Bann gezogen hat. Ich kann diesen Blick nicht genau interpretieren, denn sieht sie nur mich so an oder schaut sie mich extra so an? Sie legt dabei immer ihren Kopf zur rechten Seite, lächelte mich dabei verzaubernd an und hat diesen Ausdruck in den Augen, der mich verführt. Dieser Blick wirkt immer fordernd und ich bin fest davon überzeugt, dass sie mir damit etwas sagen will, aber was genau weiß ich noch nicht. Solange ich das aber nicht weiß, heißt es „cool“ bleiben.
Ich zwinge mich zu lächeln und tanze gefühlte zwei Sekunden, um wieder nach draußen zu verschwinden. Ich zünde mir wieder eine Zigarette an, die ich nun zur Beruhigung brauche. Als überzeugter Nichtraucher werfe ich heute all meine Prinzipien über Bord, was meine fünfte Zigarette am heutigen Abend beweist.
Die Jana hat Recht mit dem was sie sagt, aber was soll ich machen, wenn diese verschissene Masterarbeit nicht mein größtes Problem ist. Sicherlich bin ich froh, dass es vorbei ist, denn fast ein Jahr für eine kleine Arbeit zu brauchen, ist einfach zu lange. Wobei ich noch Glück hatte, denn im Grunde war es für mich mehr ein Vergnügen als eine Qual, da mein Labor sehr hilfsbereit und freundlich war. Ich studiere für die Berufsschule in der Richtung der Metalltechnik und spezialisiere mich für chemische Berufe.
Nie kann man seine Ruhe haben, denke ich als ich Jana an der Tür nach drinnen entdecke. In der Hoffnung, dass mich Jana nicht sieht, die vermutlich schon wieder auf der Suche nach mir ist, drehe ich mich genervt weg. Leider entdeckt sie mich doch und kommt wütend auf mich zu. Wenn jetzt wieder irgendetwas kommt von wegen ‚Mach nicht so ein Gesicht!‘, dann gehe ich endgültig heim. Ich bin eh schon kurz davor abzuhauen ohne Bescheid zu geben, aber das wäre unhöflich und so bin ich eben nicht. Im Gegenzug wäre ich lieber die Person, die stehen gelassen werden würde, als selbst jemanden stehen zu lassen.
Ich kann mich heute überhaupt nicht freuen und bin total unglücklich. Jana ist am anderen Ende des Innenhofs, aber binnen kürzester Zeit und in einem Tempo bei mir, dass ich mich ernsthaft frage wie das eben geschafft hat. Ihr Blick ist vorwurfsmäßig und für eine so kleine Person sehr Angst einflößend. Sie holt tief Luft und seufzt.
- Oh oh jetzt geht’s los., antworte ich auf ihre Geste.
- Vanny, erzähl‘ mal was los ist. Du ziehst ein Gesicht wie damals als du aus dem Urlaub aus Mallorca kamst und es bei uns wieder kälter wurde.
Ich überlege kurz und erinnere mich an meine Tief-Phase was das deutsche Wetter vor 2 Jahren betrifft. Wenn man auch zwei Stunden vor Ankunft noch mit kurzer Hose im Café sitzt und dann bei Ankunft alle möglichen Körperteile nicht mehr spürt, darf ich ja wohl etwas frustriert sein. Ich muss noch dazu sagen, es war damals Ende August!
- Keine Ahnung, ich bin heute nicht so in Stimmung.
- Red' kein Schmarn. Die ganze Woche hast du dich gefreut und plötzlich hast du keine Lust mehr? Was ist los?
Sie sieht mich mit diesem Blick an, der jeden Verbrecher zum Geständnis zwingt. Dies schafft sie mit einer erhobenen Augenbraue und einem durchlöchernden Blick, der einem direkt in die Seele blickt.
Ich seufze und fange an: - Du weißt ja, ich hänge so an euch und wer weiß wann wir uns wieder sehen. Jeder geht seinen Weg. Das ist ja auch gut, aber irgendwie habe ich Schiss alleine zu sein.
Als ich das ausgesprochen habe, was mir wirklich schon länger im Kopf herumschwirrt, bemerke ich erst wie kindisch und peinlich das klingt, wenn man es laut ausspricht.
- Also 1. sind wir nicht aus der Welt und 2. heiratet die Katrin in 2 Monaten. Da sehen wir uns doch alle wieder. Das kann unmöglich der einzige Grund für deine Unlust sein. Du warst ein halbes Jahr im Ausland und da hast du auch nicht so rumgeheult.
Schon wieder hat sie recht, aber ich schaue sie trotzdem beleidigt an und sage: - Du weißt, dass ich dich hasse, oder?
-Ja so sehr, dass du mich wieder liebst. Sie grinst frech und nimmt mich in den Arm.
- Los, erzähl schon, was ist los?
Sie weiß einfach immer wenn etwas nicht stimmt und bohrt solange nach bis sie mir das Geheimnis entlockt hat. Oft versuche ich standhaft zu bleiben, aber irgendwann packt mich dann so sehr das schlechte Gewissen, dass ich es ihr doch erzähle. Es hat sowieso keinen Zweck. Sie findet es so oder so heraus.
- Ich bin verknallt Jana, ziemlich heftig sogar. Am Anfang habe ich das ignoriert, weil ich noch mit Tanja zusammen war, aber seit es vorbei ist, wird es immer schlimmer. Es ist so ein Blödsinn, weil es keine Zeichen bzw. einen Grund dafür gibt.
- Als gäbe es für so etwas immer eine Erklärung. Sage es ihr einfach, dann geht’s dir besser und du bist frei.
Während sie frei sagt, wirbelt sie ihre Arme in der Luft herum, um es mir zu verdeutlichen.
- Das habe ich schon einmal probiert und frei war ich danach wirklich nicht. Der jenige, der dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat 'man würde sich nach der Offenbarung der Gefühle besser fühlen', hat es selbst noch nicht getestet. Denn diese Person wüsste, dass man dadurch nur noch schlimmer getroffen wird.
- Weißt du wie oft es mir schon so ging?, fragt mich Jana
- Ja gar nicht, denn du hast bisher nur Körbe vergeben, du blöde Kuh. Trotzig und beleidigt sehe ich sie an.
- Ja glaubst du mir macht das Spaß? Das ist für mich genauso scheiße wie für die Anderen. Ich werde nur schneller damit fertig. Aber immerhin wissen die dann Bescheid und können sich von mir lösen.
- Du bist so eingebildet, Jana echt. Das ist nicht lustig. Ich kann es ihr nicht sagen, das wäre Selbstmord und würde nur Probleme herauf beschwören. Abgesehen davon hat sie kein Interesse.
- Woher weißt du das?
-1. ist sie liiert und 2. gibt es keine direkten Andeutungen.
- Ja scheiß auf 1. und 2. riskiere es einfach. Ich weiß beim letzten Mal ist es nicht unbedingt gut für dich ausgegangen, aber jedes Mal besteht eine neue Chance und diese sollte man nutzen. Man ist doch eh immer nur vernünftig. Aus meiner Position redet es sich leicht, denn meinen Prinzen habe ich ja schon gefunden. Aber ähm… zögernd und leicht errötend fragt sie mich… ähm du meinst nicht mich oder?
Ich lächele sie an und stelle mir Jana mit ihrem Tom vor, der wirklich perfekt zu ihr passt und sie zusammen jedes andere Paar in den Schatten stellen. Ich verdrehe meine Augen und schüttele den Kopf. Sie ist es wirklich nicht, aber dafür eine andere aus der unserer Clique. Es wäre zu riskant und bevor ich ganz alleine und ausgeschlossen bin, bin ich lieber unglücklich verliebt. Das legt sich nämlich irgendwann wieder. Ich bin hin und wieder eine Masochistin, die gerne leidet.
- Ist es eine andere aus unserer Clique? Ich nicht und Katrin auch nicht?
Ich bemerke ihre besorgte Stimme, die insgeheim hoffte, dass ich diese Frage verneine.
- Nein natürlich nicht. Selbst wenn würde ich dem jungen Glück nicht im Wege stehen wollen.
Ich denke an Verena und muss etwas lächeln, weil ich so eine bezaubernde Person in meinem Leben noch nie gesehen habe. Wenn das Liebe auf den ersten Blick war, dann war es das. Ich finde sie wirklich umwerfend. Bei ihr stimmt einfach alles. Die kurzen blonden Haare, die ihr Gesicht perfekt formen und diese Augen, die mich zum dahin schmelzen bringen. Um ihre Pupille kreisen sich zwei Farben, blau und grün. So etwas habe ich bis dahin noch nie gesehen, daher muss sie etwas besonderes sein, rede ich mir ein. Ihre Lippen, die ich so anziehend finde wie der – Pol den + Pol. Ihre Figur, die perfekter nicht sein könnte.
Plötzlich schrecke ich auf, weil Sie auf uns zu kommt. Ich höre auf zu träumen und Jana versteht sofort was los ist. Jana schaut mich an, dann Sie, dann wieder mich und ich zucke nur verliebt mit den Schultern. Was soll ich machen? Ich finde sie einfach perfekt. Alles an ihr passt und sie ist zu allem Übel auch noch sehr nett, so dass ich gar nicht anders kann als sie anziehend zu finden. Jetzt weiß Jana alles und ich befürchte, dass es sie überrascht.
- Was ist los mit euch? Wieso seid ihr nicht drinnen?, fragt uns die schönste Frau auf diesem Planeten.
- Mir geht es nicht gut, antworte ich und fahre mit, ‚Ich glaube ich gehe jetzt nach Hause!‘, fort.
- Ach komm schon, du musst noch bleiben. Wer weiß wann wir uns wieder sehen.
Mit einem kurzen Blick zu Jana, versuche ich ihr ‚Ich habe es dir doch gesagt.‘ zu sagen. Ich versuche ab zuwinken und rede nun nicht mehr gegen Verena an, sondern gegen Verena UND Jana. Was soll denn das?, denke ich, Jana weiß doch jetzt alles und müsste doch verstehen, dass es nicht gut für mich ist zu bleiben. Aber Verenas Blick ist zu schön, um diesen zu ignorieren, sodass ich kurzzeitig an eine gemeinsame Zukunft mit ihr träume.
Verena schubst mich an und fragt: Also was ist? Ich zögere zwei Sekunden und entscheide noch zu bleiben. Tja, Masochistin bin ich wohl wirklich. Das würde sich in meinem Lebenslauf gut machen, dann könnte man mir als Lehrer bestimmt die schlimmsten und faulsten Schüler vorsetzen. Es würde mir ja rein theoretisch nichts ausmachen, denn ich hätte es mir ja so ausgesucht.
- Warte,…sie zieht mich an sich heran, sodass ich ihr Parfum riechen kann, sie riecht so gut, schießt es mir durch den Kopf, der Markus ist über das Wochenende mit der Arbeit nach Köln gefahren. Ich weiß ja, dass du etwas weiter weg wohnst und ich wohne gleich ums Eck. Ich kann dir die linke Seite des Bettes anbieten. Dann musst du nicht schon so früh gehen und ich habe eine nette Begleitung auf dem Heimweg.
Wie kann man diesem Lächeln nur entkommen? Ich beneide Markus richtig und bin unglücklich über die Tatsache, dass Verena liiert ist. Ich suche Janas Blick, um mir bei ihr einen Rat zu holen, aber wie es das Schicksal so will, sieht sie zufällig ganz woanders hin, sodass ich mit meiner Entscheidung ganz alleine da stehe. Eigentlich ist ja nichts dabei, rede ich mir ein und willige ein.
Ich gehe mit den zwei Hübschen wieder rein und die Nacht wird noch ganz lustig. Ich lasse mich auf die Tatsache ein, dass wir die Abgabe der Arbeit feiern und es uns gut gehen wird. Ein kleines Fünkchen Hoffnung habe ich, dass heute beim Übernachten etwas passieren wird, zwischen mir und Verena. Es reicht schon eine kleine Berührung ihrerseits, dass sie mir ihre Liebe gesteht und Markus verlässt. Träumen werde ich ja wohl noch dürfen und im Kopf ist alles erlaubt., versuche ich mich wieder von meinen Gedanken zu befreien. Eigentlich war das nie Thema, aber gewisse Andeutungen gab es schon hin und wieder, aber nie etwas spezifisches mir gegenüber. Meinem Gefühl zu urteilen, könnte es die große Liebe sein, obwohl ich nicht an die große und ewige Liebe glaube. Allerdings glaube ich, dass man jemanden finden kann mit dem alles toll ist und es funktionieren kann, auch auf eine lange sogar auch eine sehr lange Zeit hinweg. Aber die Ehe als solches finde ich in der heutigen Zeit nicht mehr repräsentativ. Da waren Verena und ich uns immer einig, als das Thema aufkam, dass Katrin heiratet. Einerseits ist es schon romantisch, aber das kann ich auch anders kreieren, wenn ich will. Dazu muss ich nicht heiraten. Vielleicht hatte ich schon zu viele Paare gesehen bei denen eine Ehe nicht funktionierte aber selbst wenn es anders wäre, würde ich mich nicht binden wollen. Das klingt sehr egoistisch, aber ehrlich. Ich hatte fünf Jahre eine Beziehung mit einer Frau, die ich zwar liebte aber nicht heiraten wollte. Tanja hätte alles für mich getan. Sie wäre für mich bis ans Ende der Welt gefahren auch wenn sie es nicht gewollt hätte. Das störte mich irgendwann, sogar dass sie wegen mir den Traum einer Familie aufgab, nur um bei mir zu sein. Ich fand das sehr rührend, aber ich fühlte mich nicht wohl dabei. Die Verbindung der Anfangsjahre verflog und ich spürte es nicht mehr so intensiv. Daher ging es mit Tanja und mir zu Ende. Ich war aus unserer Wohnung ausgezogen und kam eine Weile bei Jana und Tom unter. Zwei Monate später bezog ich eine traumhafte Wohnung, die ich mir eigentlich nicht leisten konnte, aber die Eigentümer der Dachgeschoss-Wohnung waren sehr nette Menschen, sodass sie nach etwas Verhandeln 50€ mit der Miete herunter gingen. Sie ist mit 900€ warm eigentlich noch zu teuer, aber bei so netten Vermietern und relativ zentraler Wohnung muss man in München eben zuschlagen. Ich wohne nun ein halbes Jahr in dieser Wohnung mit kleiner Dachterrasse und einer schönen Galerie.
Ich habe dadurch meine Traumwohnung gefunden und fühle mich richtig wohl. Ich habe einen Aufzug was den Umzug um einiges erleichterte, da das Schleppen in den 4. Stock sonst sehr anstrengend geworden wäre. Außerdem konnte ich mir die Küche selber aussuchen, musste aber aufgrund meiner Extrawünsche etwas drauf zahlen, aber Schönheit hat eben seinen Preis, auch bei einer Küche. Dafür habe ich jetzt eine bordeaux rote Küche mit einem separaten Kühlschrank in genau derselben Farbe und einen Ofen in Rumpfhöhe, den ich bequem bedienen kann. Ebenso habe ich eine Mikrowelle einbauen lassen und verlangte nach einer beigen Keramikspüle. Es gibt nämlich nichts Schlimmeres als eine verkalkte Spüle mit Wasserflecken, die in diesem Leben nicht mehr zu entfernen sind. Die beige Spüle gestaltet die Küche gemütlich und zudem sind die Fliesen mit Tattoos bestückt, die mich selber zum Chefkoch machen, auch wenn ich nicht oft koche, aber das weiß zum Glück außer mir keiner. Ich glaube, dass ich zu viel Zeit vor dem Fernseher verbringe, um mir blöde Wohnungsgestaltungsserien anzusehen, aber alleine abends unter der Woche bleibt meistens nur das oder Wer wird Millionär.
Arm in Arm und betrunken gehe ich mit Verena zu ihrer Wohnung, um uns endlich von dem Abend zu erholen. Es ist bereits fünf Uhr morgens und wir sind müde. Zudem hat uns der Alkohol nicht mehr geschmeckt und das bedeutet dass es Zeit ist aufzubrechen. Ich nehme meine Gefühle nicht mehr wahr, da ich zu müde und zu erschöpft zum Nachdenken bin. Verena ist betrunken total niedlich. Sie erzählt nüchtern nicht annähernd so viel wie betrunken, aber nichts Blödes sondern wahre Geschichten und oft Gemütszustände, die sie sonst nicht offenbart. So erfahre ich heute auf dem Heimweg, dass sie froh ist, dass der Markus einmal außer Haus ist und sie die Wohnung für sich hat. Betrunkene Menschen finde ich eigentlich nicht sehr amüsant, aber bei ihr war es anders. Sie ist noch bezaubernder als nüchtern, einfach wundervoll. Stop, nicht nachdenken, zwinge ich mich. Der Weg zu ihrer Wohnung ist heute länger als sonst. Wir gehen sehr gemütlich und taumeln ziemlich hin und her. In der Wohnung angekommen, macht sie eine kleine Führung, obwohl sie vor einem Monat ein Einweihungsfeier gab, aber das scheint sie in diesem Moment vergessen zu haben. Ich lasse mich auf die Besichtigung ein und füge hin und da ein 'Oh' oder 'sehr schön' ein. Eine halbe Stunde später liege mit dem Gesicht zur Wand nun auf der linken Seite des Bettes. Ich höre sie atmen und wünsche ich würde ihren Atem auch spüren. Wie oft lag ich schon in meinem Bett und habe mir beim Einschlafen einfach nur ihr Gesicht vorgestellt. Ich würde gerne die Nacht wach bleiben und sie einfach beim Schlafen beobachten. Einfach nur anschauen, ihre natürliche Schönheit ohne Mimik oder Gestik. Ich finde es unheimlich spannend, wie jemand beim Schlafen aussieht. So ruhig und ohne Sorgen.
In Gedanken versunken, werde ich von hinten aus diesen Gedanken gerissen. Spüre ich etwa eine Hand auf meinem Rücken? Ich bleibe ganz starr, denn ich fürchte nur zu träumen, doch plötzlich spüre ich Finger, die mir den Rücken entlang streicheln. Ich lasse es über mich ergehen, denn Verena beruhigt mich somit innerlich und zudem finde ich es auch noch sehr schön. Sie streichelt mich ganz sanft und vorsichtig. Sie beginnt am Nacken und fährt mit den Fingerspitzen meine Wirbelsäule bis runter zum Becken nach. Sie wiederholt dies ein paarmal und ich traue mich nicht mich zu bewegen. Plötzlich spüre ich wie sie näher kommt und sich an mich heran schmiegt. Sie beginnt nun meine linke Gesichtshälfte zu streicheln, fährt über meiner linke Schulter und meinen Arm und beendet es an meiner Hüfte. Mein Herz pocht wie verrückt und ich kann mich vor Aufregung nicht rühren. Was macht sie da? Vielleicht träumt sie ja., versuche ich mir diesen Vorfall zu erklären. Ich bekomme richtig Gänsehaut vor Aufregung und sie macht mit ihrem Streicheln jede Pore meines Körpers zu einer erogenen Zone. Sie scheint dies zu bemerken, denn plötzlich spüre ich einen kleinen Atemstoß an meinem Ohr und höre sie fragen: - Gefällt dir das? Ich drehe mich zu ihr um und blicke ihr direkt in die Augen. Ihr Blick scheint anders zu sein als sonst, aber ich kann es nicht genau definieren. Nicht mehr dieser verzaubernde Blick, der mich zum dahinschmelzen bringt, sondern mehr fordernd und erwartungsvoll. Ich kann es nicht fassen, aber ich muss sie küssen. Ich kann es nicht mehr kontrollieren und küsse sie ganz vorsichtig und einfühlsam auf die Lippen. Als sich unsere Lippen berühren, spüre ich wie mein ganzer Körper voller Strom steht. Ihre Lippen sind so weich, dass ich Angst habe, sie kaputt zu machen und werde beim Küssen sanfter und vorsichtiger. Dabei drückt mich Verena wieder auf den Rücken, so dass sie nun über mir liegt. - Passiert das hier wirklich? Wenn das ein Traum sein sollte, dann soll der bitte niemals enden und wenn das alles echt ist, dann soll es bitte auch nicht enden. Während ihre Küsse stärker und intensiver werden, fühle ich mich wie im siebten Himmel. Sie küsst noch besser als ich mir vorgestellt habe und ich kann ihren Körper spüren. Ich berühre jede Phase ihres Köpers, um ja keine Stelle auszulassen. Wer weiß, wann sich diese Situation wiederholen wird, also versuche ich so viel wie möglich heute und jetzt zu bekommen. Ihr Körper fühlt sich so schön an, dass ich gar nicht verstehen kann, wie jemand wie sie mit sich nicht zufrieden sein kann. Jedes Gramm ist genau richtig und es wäre eher komisch, wenn es nicht da wäre. Sie löst sich von meinen Küssen und lässt sich neben mir fallen.
- Ich habe mir das immer vorgestellt und es war viel besser als ich gedacht hätte. Als ich dich da so neben mir liegen sah, konnte ich nicht anders.
Ich stütze mich auf meinen Ellbogen und lege meinen Kopf in meine Hand. Ich sehe sie an dieses Geschöpf der Schönheit. Wieder küsse ich sie und es ist immer noch der Wahnsinn. Ich kann nicht aufhören, so dass sicherlich zehn Minuten unsere Zungen miteinander spielen. Ich setze mich im Bett auf und sehe sie nur an. Dabei muss ich so sehr lächeln, dass ich anfangen muss zu lachen.
- Machst du dich über mich lustig?, fragt sie mich irritiert.
- Nein, nein auf keinen Fall. Es ist für mich nur so unwirklich, weil ich dich seit Jahren anhimmle.
Sie schaut mich überrascht an und antwortet mir: Weißt du eigentlich, dass ich dich schon immer interessant fand? Du bist eine so tolle Frau mit viel Charisma und das hat mich von Anfang an beeindruckt.
Sie küsst mich wieder intensiv und lässt sich in meine Arme fallen. Während sie das sagt, streichle ich ihr sanft über den Kopf und lächele über beide Ohren. Sie streichelt mir über die Brüste und den Bauch ohne Pause, erst runter und dann wieder herauf.
- Ich habe dich absichtlich zu mir gelockt, denn ich weiß ja, dass du ein sehr verantwortungsbewusster Mensch bist und klare Prinzipien hast. Ich an deiner Stelle hätte es nicht ausgehalten.
- Was nicht ausgehalten?, frage ich verwirrt.
- Ich habe gemerkt, dass du auf mich stehst., sie schmunzelt und küsst mich auf den Hals.
- Was?, mein Blick war sehr verstört, denn plötzlich fängt sie an zu lachen.
- Jetzt lachst du mich aber aus.
Jetzt lachen wir beide und weinen sogar vor Lachen. Ihr Lachen ist total ansteckend und sehr schrill. Als ich sie kennen lernte, habe ich ja nur ihr wunderschönes Gesicht gesehen und war sofort hin und weg. Aber eines Tages machte unser Professor einen Witz und da hörte ich sie zum ersten Mal lachen. Zuerst ein sehr hoher Ton, als würde sie Luft verschlucken und dann normale aneinander reihende dunkle Töne. Wie ich diese Frau von Anfang an vergötterte und nun liegt sie hier keine fünf Zentimeter von mir entfernt und gibt wieder diese schönen normalen aneinander reihende dunkle Töne von sich.
- Anfangs war ich etwas irritiert, da ich nicht wusste wie ich damit umgehen sollte, aber nachdem du dich ziemlich zurück gehalten hast und mich nicht bedrängt hast, habe ich dich öfters einfach nur angesehen.
- Aha. Sehr interessant meine Liebe. Was habe ich denn sonst so verpasst?, frage ich interessiert.
- Das Thema *Will ich mit einer anderen Frau rummachen* kam hin und wieder mal auf und da saßen wir meistens alle zusammen und haben diskutiert. Jana, Katrin und du habt euch sehr ausgiebig darüber unterhalten. Da bin ich dann ins nachdenken gekommen.
- Du hast dich nur ab und zu geäußert, aber wenn du etwas gesagt hast, hatte ich solche Ohren., und demonstriere ihr mit einer Bewegung die Größe der gemeinten Ohren und fahre fort: Ich habe mich gefreut wie ein Schnitzel als ich heraus gehört habe, dass du es dir auf jeden Fall vorstellen kannst mit einer Frau zusammen zu sein, aber noch keine Erfahrungen gesammelt hast. Und und einmal, rede ich aufgeregt weiter, hast du von einer Frau erzählt, die du in der U-Bahn gesehen hast und du total hübsch fandest, erinnerst du dich?
Sie überlegt kurz und lächelt. Ich kneife sie, um sie vom Träumen abzuhalten.
- Ja an diese Frau kann ich mich erinnern., grinste sie mich an. Das Thema hat mich auf jeden Fall dann beschäftigt und du bist mir immer wieder in den Sinn gekommen, so dass ich an gar nichts anderes mehr denken konnte. Hast du nie meine Blicke bemerkt? Ich habe dich versucht besonders hübsch anzulächeln, um dich auf mich aufmerksam zu machen., sagt die schöne Frau.
- Machst du Witze? Diese Blicke haben mich wahnsinnig gemacht. Ich wusste nicht, wie ich sie interpretieren soll und habe innerlich mit dem Verlangen gekämpft dich einfach zu packen und zu küssen.
Mit einem Unterton von Vorwurf schlägt sie mir vor den Kopf: Hättest du es denn nur getan, dann wäre ich dir schon früher hilflos verfangen gewesen.
Bei dieser Aussage muss ich sie wieder küssen und bekomme gar nicht genug. Ich fange an sie vorsichtig überall zu küssen. Immer Verena im Blick, ob sie es denn auch will und genießt. Nachdem keine Anzeichen einer Hemmung da sind, ziehe ich ihr langsam das Schlafshirt aus. Sie hat eine wunderschön braun gebrannte Haut, die mit zahlreichen Leberflecken bedeckt ist. Ihre Brüste sind natürlich und hängen ein wenig zur rechten und linken Seite herunter. So wie es normale Brüste nun tun. Ihre dunkelbraunen Brustwarzen machen mich so sehr an, dass ich mich nicht mehr halten kann und lecke ihr vorsichtig darüber. Sie stöhnt ganz leise und bewegt sich ganz langsam rauf und runter. Ich wechsle von einer Brust zur Anderen, während sie sich an der Decke festhält und langsam immer lauter wird. Da beginne ich sie weiter mit der Hand zu streicheln. Ich streife an der Innenseite ihres Schenkels, um sie rasender zu machen. Ich küsse sie auf den Mund und merke, wie sie richtig gierig wird und mich vor lauter Leidenschaft fast aufisst. Mir geht es nicht anders. Ich verzehre mich so sehr nach ihr, dass ich nicht will, dass es jemals aufhört. Es ist so viel besser, als ich es mir jemals vorgestellt hatte. Ihre Haut ist so weich und sanft, dass ich darauf achte, dass sich unsere Körper immer berühren. Plötzlich reißt sie mich um und sie liegt auf mir und schaut mich an mit diesem Blick, der mich von Anfang an so fasziniert und gefesselt hat. Sie küsst mich auf den Mund und ich versinke in ihren Armen.
Stunden später saßen wir im Bett und machen diese Nacht kein Auge mehr zu. Wir wechseln uns mit dem Streicheln ab und reden über Gott und die Welt. Ich fahre durch ihre wunderschönen glatten Haare, die nach grünen Äpfeln riechen.
- Was ist denn?, fragt mich meine Angebetete.
Ich seufze und nach ein paar „Los, sag' schon.“ kann ich mich doch durchringen. Was geschehen ist, ist in meinen Augen einfach noch so unglaublich, dass ich ihr Gegenüber immer noch Hemmungen habe. Ich streichele ihren Unterarm, der mit einer Schlange tätowiert ist und genieße weiterhin die Nähe. Sie war heute Abend mit einer frechen zig-zag Frisur zur Party gekommen mit einem Hut aus der 50er Jahren, der ihr hervorragend steht. Trotz der blonden Haare hat sich mich von Anfang an gefesselt und zu meinem Glück haben wir uns angefreundet. Es dauerte zwar fast ein Semester bis wir uns das erste Mal unterhielten, aber seit dem trafen wir uns immer in der Uni und belegten Plätze füreinander in den Hörsälen. Ich träume von der vergangenen Zeit, während sie mich von der Seite anstupst und mich bittet ihr doch zu sagen, was ich denke, atme ich tief ein und aus und sage schließlich:
- Du bist in meinen Augen die schönste Frau, die ich jemals gesehen habe und ich denke stundenlang an dich. Du bist eine so tolle Person, ehrlich. Du weißt gar nicht, wie super du bist.
Vor Scharm verkrieche ich mich unter der Bettdecke und bekomme gleich die Auswirkungen meiner Aussage zu spüren: Einen intensiven Kuss, der mich in den Himmel hinauf katapultiert.
- Wie oft habe ich mir das gewünscht. Oft habe ich mit der Katrin darüber geredet und sie um Rat gefragt.
- Nicht dein Ernst, ehrlich? Die Katrin? Und was hat sie gesagt?
- Sie meinte, ich solle heraus finden, ob du es auch wollen würdest. Ich räuspere ganz verlegen und sie grinst frech und fährt fort: Das wäre ja jetzt geklärt.



copyright © by brasi_89. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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