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Stories » Detail

Trottel sind zum lieben da... Teil 3

von SaharaBlend


Kapitel 4

„W.. Wa.. Was machst du hier?“ stotterte ich und konnte immer noch nicht glauben wer da neben mir in meinem Bett lag. Ich blickte mich verwirrt um und stellte zu meinem Erstaunen fest das ich mich wirklich in meinem Bett, in meiner Wohnung und in meinem Schlafzimmer befand. „Erinnerst du dich noch an gestern Abend?“ fragte Carmen und ein grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „An irgendwas davon?“ setzte sie nach und ich musste feststellen, dass ich nur schemenhafte Erinnerungen daran hatte. „Nein nicht wirklich“ musste ich ihr gestehen und rutschte etwas von ihr weg da es mir irgendwie unangenehm war sie so nah bei mir zu wissen. „Was ist den passiert? Warum liegst du hier in meinem Bett?“ fragte ich sie und blinzelte dabei immer wieder weil ich fest davon überzeugt war das ich träumte. „Nun ja ich hatte auch nicht erwartet, dass mein Abend so enden würde aber es war doch ganz lustig finde ich. Ich war zusammen mit meinen Mädels in der neuen Bar und wollte eigentlich nur kurz Luft schnappen als ich dich da auf dem Fenstersims sitzen sah. Du hast ehrlich gesagt ziemlich fertig ausgesehen und scheinbar auch geschlafen also dachte ich mir ich seh lieber nach dir.“ Kam als Antwort von ihr und jetzt war es kaum zu übersehen, dass sie das ganze sehr belustigend fand. „Ich hab dann versucht mit dir zu reden aber du warst regelrecht weggetreten also beschloss ich dich lieber nach Hause zu bringen so konnte ich dich ja nicht da sitzen lassen. Kaum im Taxi warst du auch schon auf meiner Schulter eingeschlafen und hast dabei richtig süß ausgesehen. Der Weg hier hoch war ein kleines Abenteuer da du nicht sehr gut auf den Beinen warst aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft. Das ausziehen hab ich dann lieber gelassen obwohl du dich unbedingt deiner Klamotten entledigen wolltest doch ich glaube dann wäre es ein noch überraschenderes erwachen gewesen. Oder?“ sagte Carmen und musste nun lauthals zum lachen anfangen.
Ich konnte nicht glauben was sie mir da erzählte und verzog mich mit einem „Oh mein Gott“ wieder unter die Decke. Das war nicht wahr. Das konnte einfach nicht wahr sein. Die Gedanken in meinem Kopf schossen nur so hin und her und ich hoffte inständig, dass das alles nur ein böser Traum war. Ich blinzelte unter der Decke hervor doch zu meiner Schande lag sie immer noch neben mir und lachte. Sie sah umwerfend aus und sogar ihre Augen strahlten. „Bitte sag mir dass das nicht wahr ist“ flehte ich sie an doch vergaß ich, dass ich immer noch unter der Decke steckte und dadurch verstand sie mich so gut wie garnicht. „Was hast du gesagt!?“ fragte sie mich prustend und versuchte ihr lachen zu unterdrücken. „Bitte sag mir dass das nicht wahr ist was du gerade erzählt hast“ wiederholte ich meine Frage nachdem ich die Decke aus meinem Gesicht gezogen hatte. „Ich muss dich leider enttäuschen Lara aber das ist wirklich passiert!“ sagte sie, schüttelte ihren Kopf und schmunzelte dabei immer noch. Eine Strähne löste sich dabei aus ihrem Zopf und fiel ihr ins Gesicht. Ehe ich mich versah setze sich meine Hand in Bewegung und ich strich ihr die Strähne wieder hinters Ohr. Dabei berührte ich ihre zarte Haut und hielt in meiner Bewegung inne. In ihren Augen machte sich ein überraschter Ausdruck breit und auch ich war über mein Handeln sehr erstaunt. Ich hatte meine Finger nicht mehr unter Kontrolle und wie von alleine legten sie sich auf ihre Wange und streichelten diese zärtlich. Sie schloss ihre Augen und auch ich versank regelrecht in diesem Moment. Zu meiner Überraschung schien sie meine Berührungen zu genießen was mich ermutigte nicht damit aufzuhören. Ich weiß nicht wie lange wir so da lagen aber irgendwann öffnete sie ihre Augen, schaute mich an und legte ihre Hand auf meine. Ich musste lächeln und erst nach und nach wurde mir klar was ich da eigentlich tat. „Was zum Teufel denkst du dir dabei“ schoss mir durch den Kopf und ich zog meine Hand zurück. Wie von der Tarantel gestochen setzte ich mich auf und versuchte aus meinem Bett zu kommen doch irgendwie hatte sich das Glück mal wieder gegen mich verschworen. Ich verhedderte mich in der Decke und fiel mit einem lauten Knall rücklinks vom Bett. Vom Bett her hörte ich einen erschrockenen Aufschrei und Carmens Gesicht erschien über der Bettkante. „Alles okay?“ fragte sie mich mit aufgerissenen Augen.
„Jaaa…“ brachte ich gerade noch quälend heraus und versuchte mich aufzusetzen. „Warte ich helf dir“ sagte sie und sprang vom Bett. Oder sollte ich sagen sie versuchte vom Bett zu springen? Auch sie verhedderte sich und es kam was kommen musste. Ich sah nur noch wie sie ihre Augen aufriss und auf mich zuflog. Mit einem Mal spürte ich ihren Körper mit voller Wucht auf meinen treffen und sie riss mich wieder nach hinten um. Die Luft wurde mit einem Schlag aus meinen Lungen gepresst und ich knallte mit meinem Kopf auf den Boden. „Oh mist“ hörte ich eine entfernte Stimme sagen doch ich konzentrierte mich darauf erst mal wieder Luft zu bekommen. Ich musste husten und hatte das Gefühl fast zu ersticken als mich Carmen fragte ob es mir gut gehe. Ich fuchtelte wild mit den Händen umher und versuchte ihr verständlich zu machen, dass sie von mir runter gehen solle doch es klappte nicht so ganz. Langsam bekam ich wieder Luft und auch die Schmerzen im Kopf ließen nach. „Kriegst du wieder Luft?“ fragte Carmen und ich drehte langsam meinen Kopf zu ihr. Ich blickte sie an und sagte mit einem grinsen im Gesicht „Es wäre vielleicht schneller gegangen wenn du von mir runter gegangen wärst aber ja es geht schon wieder. Danke!“ „Oh Gott Lara tut mir leid“ stammelte sie und versuchte sich aufzurappeln. Wir hatten uns jedoch ziemlich in den Decken verheddert und somit scheiterte ihr Versuch kläglich. „Halt. Warte doch mal“ sagte ich und versuchte sie zu beruhigen. „Ich lebe noch keine Angst.“ Schelmisch blickte ich sie an und musste bei ihrem verdutzten Gesichtsausdruck laut lachen. „Das ist nicht lustig“ schimpfte Carmen und schlug mir auf die Schulter. „Aua. Womit hab ich das denn jetzt verdient?“ fragte ich sie verdutzt. „Ich dachte du hast dir ernsthaft weh getan“ sagte sie schmollend und schlug mich nochmal. „Hey. Du solltest doch langsam wissen, dass mich nichts so schnell klein kriegt“ protestierte ich. „Stimmt auch wieder“ erwiderte Carmen und fing zum grinsen an. „Außerdem wiegst du fast garnichts also wars nicht so schlimm“ sagte ich und zwinkerte ihr zu. „Ach wirklich!?“ fragte mich Carmen und der Ausdruck der sich auf ihrem Gesicht breit machte ließ mich stutzen. Was dann kam hatte ich überhaupt nicht erwartet.
Carmen ließ sich mit einem Ruck auf mich fallen und mir blieb erneut die Luft weg. Ein überraschtes Uff entwich meinen Lippen und sie fing erneut zum lachen an. „Na immer noch der selben Meinung!?“ fragte sie mich lachend. Ich sog langsam etwas Luft ein, schaute sie an und sagte mit einem breiten grinsen „Ja“. Verdutzt blickte sie mich an und wollte sich nochmal auf mich fallen lassen doch ich kam ihr zuvor, packte sie an den Armen und rollte mich auf sie. Das ganze ging so schnell, dass sie nichts dagegen tun konnte und nun die rollen umgekehrt waren. Ich hatte jedoch vorher nicht genau darüber nachgedacht was ich da eigentlich tue und jetzt lag ich auf ihr und hielt ihre Arme fest. Sie schaute mich überrascht an und fragte mich mit einem breiten grinsen „Und jetzt?“ „Ähm… Ich weiß nicht.“ Brachte ich nur hervor und ließ ihre Arme los. Als ich anstalten machte aufzustehen legte sie jedoch ihre Hände auf meine Hüfte und hielt mich fest. Ich stockte und schaute sie verdutzt an. Sie neigte leicht ihren Kopf und grinste mich an. Ich war verwirrt und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen da ich nicht genau verstand warum sie mich festhielt. Sie musste gemerkt haben, dass mich das ganze hier überfordert und fragte mich „Alles okay bei dir?“ Immer noch abwesend mit den Gedanken konnte ich sie nur ansehen und wieder einmal wurde mir klar wie wunderschön sie doch war. Mein Blick wanderte über ihr Gesicht und ich prägte mir jede Kleinigkeit ein. Ihre Augen hatten eine unglaubliche Faszination auf mich und ich konnte einfach nicht wegsehen. Alles schien so sinnlich, so aufreizend und so perfekt. Langsam wurde mir bewusst, dass ich immer noch auf ihr lag und rappelte mich auf. „Tut mir leid“ stotterte ich und reichte ihr meine Hand um ihr aufzuhelfen. Sie blickte mich von unten herauf an und zögerte einen Moment bevor sie meine Hand ergriff. Ich half ihr auf und sah zu das ich ihre Hand gleich wieder los ließ bevor ich sonst noch welche Dummheiten anstellen würde. „Kein Problem. Ich fand es eigentlich ganz schön.“ erwiderte Carmen und zuckte dabei mit den Schultern. „Geht es dir wirklich gut?“ fragte sie mich erneut und ich nickte. „Ja alles okay!“ „Gut. Ich glaube ich sollte dann besser mal gehen. Du hast sicherlich noch einiges vor und ich will nicht stören“ sagte sie mit einem mal und ich war so überrumpelt das ich nichts dazu sagen konnte.
Sie ging an mir vorbei und striff dabei mit ihrer Hand meine. Ein Schauer lief über meinen Rücken und ich musste nach Luft schnappen. Mir war nicht klar ob es Absicht oder ein Versehen war doch bevor ich sie fragen konnte war sie schon aus dem Zimmer und zog sich im Gang ihre Schuhe an. „Ähm… du… du störst nicht.“ Versuchte ich mich zu erklären doch sie hielt nur kurz inne und schlüpfte dann in ihre Jacke. „Schon gut. Es ist glaub ich besser wenn ich jetzt gehe.“ sagte sie und drehte sich zur Tür um. Ich bekam Panik, machte einen Schritt auf sie zu und schrie „Warte.“ Sie hielt inne und drehte sich zu mir um. Ich wusste nicht warum ich sie aufhielt und was ich nun zu ihr sagen sollte. Verlegen trat ich von einem Bein auf das andere und versuchte die passenden Worte zu finden doch mir fiel nichts ein also sagte ich schließlich nur eines. „Danke für deine Hilfe gestern.“ Carmen schaute mich an, lächelte und sagte schließlich „Kein Problem. Gern geschehen.“ Sie öffnete die Tür, trat hinaus und schloss sie leise hinter sich. Total überrumpelt von der Situation stand ich einfach nur da und starrte die Tür, durch die sie gerade gegangen war, an. Ich konnte immer noch nicht fassen was gerade geschehen war. Sie war weg. Einfach so ohne große Worte. Langsam ging ich zur Tür und legte eine Hand auf sie. Ich schloss meine Augen und atmete tief durch. Der Zauber der vergangenen Minuten war vorbei und ich hatte nichts getan um sie aufzuhalten als sie gehen wollte. Hätte ich gewusst, dass Carmen auf der anderen Seite stand und ihre Hand ebenfalls auf der Tür lag wäre das ganze vielleicht anders verlaufen…



Kapitel 5

Ich weiß nicht wie lange ich dort stand und die letzten Minuten immer und immer wieder vor meinen Augen vorbeizogen. Die Erinnerung daran wie Carmen auf mir lag ließ ein kribbelndes Gefühl in meinem Magen aufsteigen. Ihren Körper so intensiv zu spüren war für mich etwas neues denn eine Frau hat das noch nie in mir ausgelöst. Umso mehr bedauerte ich es jetzt, dass die Zeit mit ihr so schnell vorbei war. Ich drehte mich um, ging langsam ins Schlafzimmer und blieb in der Tür stehen. Mein Blick wanderte über den Schauplatz dieser so kuriosen und doch intimen Begegnung und blieb schließlich auf dem Deckenknäul am Boden haften. Die Bilder schossen in meinen Kopf wie sie dort unten auf mir lag und sich alles so vertraut anfühlte als würde ich sie schon seit Jahren kennen. „Schwachsinn“ dachte ich und schüttelte meinen Kopf dabei. „Du kennst sie nicht und wirst sie auch nicht mehr wiedersehen!“ Und mit einem Mal stieg Panik in mir auf. „Verdammt du wirst sie nie mehr wiedersehen. Wie auch?“ Ich kannte weder ihren Nachnamen noch wusste ich wo sie wohnt oder hatte ihre Telefonnummer. Es bestand also garnicht die Möglichkeit sie noch einmal zu sehen und es dann besser zu machen. Meine Beine fingen an zu zittern und ich sackte zusammen. Irgendwie konnte ich es nicht so wirklich glauben, dass dies das letzte Treffen gewesen sein sollte.

Erst das klopfen an der Haustür riss mich aus meiner Trance und ich rappelte mich auf. Immer noch in Gedanken etwas abwesend öffnete ich die Tür und fand mich meiner besten Freundin Eva gegenüber. „Was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus als ob jemand gestorben ist!“ hörte ich Eva fast schon schreien und wurde von ihr halb überrannt als sie mich umarmte. „Es tut mir so leid wegen gestern Abend. Ich hab mich so amüsiert und ganz die Zeit vergessen. Als ich nach dir sehen wollte warst du schon weg und auf meine Anrufe hast du auch nicht mehr reagiert. Ich dachte du bist sicherlich heim gegangen und Gott sei Dank geht es dir gut!“ „Eva es ist alles okay. Ich wurde heim gebracht also keine Sorge.“ Eva ließ mich los, packte mich an den Schultern und riss die Augen auf. „Du wurdest heim gebracht!? Von wem!? Warum? Was ist passiert? Erzähl.“ sprudelte es nur so aus ihr heraus während sie mich ins Wohnzimmer zog und sich auf die Couch setzte. „Ähm… Ihr Name ist Carmen und ich hab sie schon vorher kennen gelernt. Sie hat mich gesehen, gemerkt das es mir nicht gut geht und mich dann nach Hause gebracht.“ Fing ich an zu erzählen und musste dabei wieder an sie denken. Eva blickte mich immer noch mit weit aufgerissenen Augen an und sagte schließlich „Ja? Und weiter!? Da ist doch noch mehr Lara. Erzähl schon. Ich will alles wissen.“ Ich blickte sie an und wusste nicht was ich ihr noch erzählen sollte.
„Da ist nicht viel mehr passiert… Sie ist über Nacht geblieben und vor kurzem dann gegangen!“ sagte ich und damit begann die ganze Sache erst richtig. Eva quetschte alles aus mir heraus was seit gestern Abend passiert war und als ich endlich fertig war saß sie mit offenem Mund vor mir. „Oh man Eva! Du hast keine Nummer von ihr!? Nichts?“ fragte sie mich ungläubig. Ich schüttelte meinen Kopf und konnte nur „Nichts“ sagen.
Wir redeten noch stundenlang über Gott und die Welt bis es schließlich Nachmittag war und Eva gehen musste. Das war mir jedoch ganz recht denn ich wollte erst mal alleine sein und meine Wohnung wieder in Ordnung bringen. Wir verabschiedeten uns und ich begann mit meiner Putzaktion im Wohnzimmer. Es dauerte nicht lange da war ich mit allem fast fertig nur noch das Schlafzimmer sah immer noch so aus wie vorhin. Schweren Herzens hob ich die Decken vom Boden auf und schmiss sie aufs Bett. Dabei muss irgendetwas vom Bett gefallen sein denn es gab auf einmal einen Knall und ich erstarrte. „Was war das?“ fragte ich mich und ging ums Bett herum. Auf dem Boden lag ein kleines silbernes Kästchen und erst bei genauerem hinschauen sah ich, dass es ein Handy war aber nicht meins. Ich hob es auf, drehte es um und fragte mich warum ein Handy auf meinem Bett lag. Beim Aufheben musste ich den Bildschirm berührt haben denn der Bildschirmschoner ging an und was ich dann sah riss mir förmlich den Boden unter den Füßen weg. Es war ein Bild von Carmen am Strand.




copyright © by SaharaBlend. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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