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Stories » Detail

Trottel sind zum lieben da... Teil 5

von SaharaBlend


Kapitel 9

Mit tränengefüllten Augen lief ich einfach davon. Ich wusste nicht wohin mich meine Füße trugen doch das war mir gerade auch ziemlich egal. Ich wollte einfach nur weg. Weg von ihr und dem was gerade passiert war. In meinem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander und ich wusste nicht wohin mit mir. Die Verzweiflung nahm überhand und ich versuchte nun nicht mal mehr die Tränen zurück zu halten.
So lief ich tränenüberströmt durch die Nacht und versuchte das gerade passierte zu begreifen. Doch der Sinn dahinter wollte sich mir einfach nicht erschließen. Es ging nicht in meinen Kopf hinein warum sie das gemacht hat oder was es zu bedeuten hatte. Ich wusste nur dass ich mit meiner Reaktion das Ganze nur noch schlimmer gemacht hatte doch was hätte ich sonst machen sollen. Da stehen bleiben und ihr seelenruhig dabei zuhören wie sie mir erklärt das es ein Fehler war? Ganz sicher nicht. Meine Schritte verlangsamten sich und ich blieb schließlich stehen. Langsam kam ich wieder zur Ruhe und blickte zu den Sternen hinauf. Vielleicht würden sie mir ja eine Antwort liefern können auf meine zahlreichen Fragen.
Ich setzte mich auf eine nahegelegene Bank und atmete tief durch. In Gedanken ließ ich die letzten Worte von ihr noch einmal Revue passieren. Was wollte sie mir damit nur sagen? Hatte sie vielleicht eine Freundin? War das der Grund warum sie so reagiert hat? Fragen über Fragen die in meinem Kopf hin und her schossen und mich doch nicht weiter brachten. Alles grübeln würde die Situation auch nicht mehr ändern können. Ich stand auf, blickte mich um und als ich endlich wusste wo ich überhaupt war machte ich mich auf den Heimweg. Keine Ahnung wie ich nach Hause kam denn meine Gedanken hingen immer noch an ihren Worten fest. Zuhause angekommen ließ ich mich einfach nur aufs Bett fallen und starrte die Decke an. Es herrschte totales Chaos in meinem Kopf weil ich mit der ganzen Situation einfach total überfordert war. Immer wieder sah ich sie vor meinem inneren Auge wie sie so da stand. Ich konnte sie sogar noch spüren so als ob sie jetzt gerade bei mir wäre. Doch das war sie nicht. Sie stand vielleicht immer noch dort im Park. Mein Blick wanderte hinab zu meinen Händen und ich hatte das Gefühl sie würden immer noch auf ihrer Hüfte liegen oder über ihre Wange streichen. Verzweifelt versuchte ich die Erinnerungen abzuschütteln doch es gelang mir nicht wirklich. Vielleicht half ja eine kalte Dusche.
Als ich nach über einer Stunde endlich wieder aus dem Bad kam ging es mir nicht wirklich besser. Ich schlurfte zurück ins Schlafzimmer und krabbelte unter meine Decke. Wie ein Embryo zusammengerollt lag ich nun hier und versuchte zu schlafen. Doch bei einem Versuch blieb es letztendlich auch.

Die nächsten Tage waren der reinste Horror für mich. Ich konnte kaum schlafen oder mich sonst anderweitig auf irgendwas konzentrieren ohne ständig an sie denken zu müssen. Es war schrecklich. Diese Frau beherrschte meine Gedanken so sehr dass ich fast schon depressiv wurde weil sie sich nicht meldete. Sie hatte doch meine Adresse. Warum meldet sie sich also nicht?
So verging fast ein Monat bis ich mich langsam mit dem Gedanken abgefunden hatte dass sie sich nicht mehr melden würde. Ich konnte mittlerweile besser mit dieser Tatsache umgehen und mein Leben normalisierte sich wieder. Mit stetig ansteigendem Erfolg schaffte ich es immer öfter die Gedanken an sie beiseite zu schieben und mich auf das hier und jetzt zu konzentrieren. Es fiel mir nicht leicht doch ich musste mich mit den Tatsachen abfinden dass sie wohl doch kein Interesse an mir hatte. Mein Leben lief mittlerweile wieder in normalen Bahnen und ich dachte nur noch selten an Carmen. Doch das sollte sich schlagartig ändern.




Kapitel 10

Es war ein sonniger warmer Herbstabend und ich schlenderte mal wieder nach Hause. Mein Weg führte mich erneut durch den Park wo ich Carmen zum ersten mal begegnete. Gelegentlich suchte ich diesen Ort auf und setzte mich auf die Bank auf der wir gemeinsam nach meinem Zusammenstoß mit der Laterne saßen. Ehrlich gesagt konnte ich sie einfach noch nicht ganz aufgeben. Wie mir die Parkbank jedoch dabei helfen sollte sie zurück zu gewinnen war mir selbst ein Rätsel.
Das ich mir nicht wenigstens ihre Nummer aufgeschrieben hatte oder sonst etwas von ihr wusste außer ihren Vornamen dafür könnte ich mich heute noch selbst in den Arsch treten. Was mir jedoch am meisten zu schaffen machte, auch jetzt noch, war die Tatsache dass sie sowohl meine Adresse kannte als auch meinen Namen und sich trotzdem nicht meldete. Darüber zerbrach ich mir immer noch den Kopf. Vielleicht war ich ihr ja doch zu forsch gewesen wer weiß das schon.
Ein leiser Seufzer entwich meinen Lippen und ich stand gemächlich auf. Mit den Händen tief in meinen Hosentaschen vergraben schlenderte ich den Weg entlang. Mein Blick war auf den Weg gerichtet und ich passte mal wieder nicht auf wo ich hinlief. In Gedanken versunken lief ich zielstrebig auf einen Mülleimer zu was ich jedoch nicht bemerkte. Ich kam meinem Ziel immer näher und war mal wieder kurz davor mich total zum Affen zu machen. Auf einmal hörte ich einen unglaublich lauten Pfiff hinter mir und fuhr erschrocken herum. Mein Blick schoss durch den Park und ich suchte vergebens nach dem Übeltäter. Ich bildete es mir wohl nur ein aber in dem Moment hatte ich das Gefühl das mich jemand beobachtet. Mein Blick schweifte über den Waldrand doch ich konnte niemanden entdecken. Verwirrt drehte ich mich um und lief prompt gegen den Mülleimer. Wie kam der denn auf einmal da hin fragte ich mich. Ich schüttelte den Kopf, drehte mich noch einmal um und ging schließlich in großem Bogen um den Mülleimer herum.
Die ganze Situation kam mir verdammt merkwürdig vor und es dauerte etwas bis ich begriff, dass der Pfiff tatsächlich mir galt und mich scheinbar jemand davor bewahren wollte mit vollem Karacho gegen den Mülleimer zu laufen. Meine Schritte verlangsamten sich und ich schnellte herum. Wer zum Teufel hat mir da gepfiffen? Ich blickte erneut hinüber zum Waldrand und erspähte eine Person die aus den Bäumen heraus Richtung Weg ging. Sie hatte mir den Rücken zugedreht also bemerkte sie nicht dass ich sie sah. Meine Neugier war geweckt und ich stiefelte fest entschlossen hinter ihr her. Mit Bedacht hielt ich ungefähr den selben Abstand um nicht entdeckt zu werden denn mittlerweile hatte ich einen leisen Verdacht wer das sein könnte. Mein Herz schlug langsam aber stetig immer schneller und ich entschloss mich dazu den Abstand zu verringern. Ich musste einfach wissen ob sie es wirklich war. Trotz allem versuchte ich leise zu sein denn ich wollte keinenfalls das sie sich umdrehte. Ich konnte nun erkennen das es eine Frau in einem langen schwarzen Mantel war der mir verdammt bekannt vorkam. Mir schossen so viele Fragen durch den Kopf auf die ich unbedingt eine Antwort haben wollte. Der Weg führte aus dem Park hinaus und sie gelangte an eine Ampel. Zu meinem Glück war gerade rot so dass ich die letzten Meter zu ihr aufschließen konnte. Mein Herz schlug immer schneller und mein Mund war staubtrocken. Ich wusste nicht genau was ich jetzt machen sollte denn mein Plan ihr zu folgen ging leider nur so weit bis ich bei ihr war. Also stellte ich mich einfach kurz entschlossen ganz dicht hinter sie und sagte kein Wort. Oh Gott ich hatte das Gefühl gleich vor lauter Nervosität zu sterben. Was wenn sie es doch nicht ist? Dann steh ich wieder wie ein Volltrottel da. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und erst recht zu keiner Entscheidung kommen. Doch die wurde mir Gott sei Dank abgenommen. Die Ampel schaltete auf grün um doch sie bewegte sich nicht. Sie blieb einfach stehen. Mein Blick wanderte an ihr hinab und ich bemerkte dass sie ihre Hände zu Fäusten geballt hatte und leicht zitterte. War es Wut oder vielleicht doch Nervosität die dies mit ihrem Körper machte? Ich musste es einfach wissen also ging ich ganz langsam noch einen kleinen Schritt nach vorne so dass ich ihren Rücken an meiner Brust spüren konnte. Mein Atem bebte und in meinem Kopf drehte sich alles. Das ganze hier schien so unwirklich doch mit jeder Sekunde die wir hier länger standen wurde mein Verdacht nur noch stärker. Ich schloss meine Augen und sog den Duft ihres Parfüms ein. Alles schien so vertraut und Erinnerungen die ich die letzten Wochen verzweifelt versucht hatte zu verdrängen sprudelten nur so hervor. Bilder über Bilder die meinen Kopf beherrschten. Ich öffnete langsam meine Augen doch sie stand immer noch vor mir. Es war keiner dieser unzähligen quälenden Träume die mich seit unserem letzten Treffen immer wieder heimsuchten. Die Tränen stiegen mir in die Augen als mir klar wurde das sie es wirklich war. Sachte legte ich meine Hände um ihren Bauch und zog sie fester an mich. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Nacken und genoss das Gefühl sie endlich wieder in den Armen halten zu können. Ich spürte wie sich ihre Hände auf meine legten und ein Schauer lief mir über den Rücken. Die Zeit schien still zu stehen als wir dort eng umschlungen standen und die Nähe des anderen genossen. Carmen legte ihren Kopf sachte an meinen und fragte mit leiser aber bebender Stimme „Lara!?“. Es tat so gut ihre Stimme zu hören und ich wollte so gerne noch viel mehr davon hören. „Ja!?“ erwiderte ich nur und war gespannt was jetzt kommen würde. Ehrlich gesagt hatte ich große Angst dass sie nicht das sagen würde was ich jetzt gerne hören würde. Doch da musste ich jetzt durch. Entweder das Glück ist mit mir oder ich kriege gleich den größten und wohl auch schmerzlichsten Arschtritt meines Lebens. Mein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr was ich eigentlich nicht für möglich hielt. Ich klammerte mich regelrecht an Carmen und haderte der Dinge die da noch kommen würden. Vor lauter Aufregung wurde mir leicht schwindelig und ich schloss wieder meine Augen. Ich spürte wie sie tief ein und wieder ausatmete und dann hörte ich sie leise sagen „Du hast mir gefehlt…“. Als ich diese Worte vernahm konnte ich nicht mehr an mich halten und eine einzelne einsame Träne bahnte sich den Weg über meine Wange. Gott wie sehr habe ich mich nach diesen Worten gesehen. Wie sehr habe ich gehofft sie noch einmal sehen zu können. Wie sehr hab auch ich sie vermisst. All das wurde mir schlagartig klar als sie diese vier Worte zu mir sagte…
Nun standen wir beide da eng umschlungen, ihr Kopf an meine Schulter gelehnt und genossen einfach nur den anderen zu spüren. Ich öffnete langsam meine Augen, sog ihren Duft ein und nahm allen Mut zusammen. Langsam löste ich meine Hände von ihrem Bauch und drehte sie zu mir herum. Tränen schimmerten auch in ihren Augen doch ich sah noch etwas anderes in diesem grün schimmernden See was erneut Fragen aufwarf. Sachte strich ich ihr das zerzauste Haar aus dem Gesicht und strich ihr langsam über die Wange. Ich spürte wie sie ihr Gesicht an meine Hand drückte und kurz die Augen schloss. „Was ist los Carmen!?“ fragte ich zögerlich und machte mich bereit vielleicht erneut enttäuscht zu werden. Sie öffnet ihre Augen, blickt mich mit Tränen darin an und sucht nach den passenden Worten. Vielleicht die passenden Worte um mir einen Korb zu geben!? schoss es mir durch den Kopf doch ich versuchte ruhig zu bleiben. Leichter gesagt als getan.
Ihre Lippen öffneten sich und ich vernahm Worte die ich niemals erwartet hätte. „Es tut mir Leid! Es tut mir so Leid Lara!“ mit zittriger Stimme kamen diese Worte über ihre Lippen doch es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis ich sie wirklich wahr nahm. „Oh Carmen… Wenn dann muss es mir weh tun!“ erwiderte ich und nahm sie erneut in meine Arme. Die Tränen liefen nun nur so über meine Wangen und ich versuchte nicht mehr mich zu beherrschen. Sie sollte sehen und spüren wie viel sie mir bedeutet und wie sehr ich sie vermisst habe. Langsam lösten sich unsere Körper von einander und ich blickte in ihre schimmernden grünen Augen. Das Gefühl darin zu versinken machte sich in mir breit. Meine Hände legten sich auf ihre Wangen, wischten zärtlich die Tränen weg und ich neigte leicht meinen Kopf. Unsere Lippen kamen sich immer näher und trafen schließlich auf einander. Ein wohlig warmes Gefühl machte sich in meinem gesamten Körper bemerkbar und ich sog jede Berührung von ihr förmlich in mich auf. Mein Kopf war leer und ich genoss einfach nur dieses berauschende Erlebnis. Wie oft hab ich genau von diesem Augenblick geträumt. Genau davon. Die Zeit schien still zu stehen und die Welt hörte für einen Moment auf sich zu drehen. Die Berührungen wurden intensiver und sinnlicher. Auf eine besondere Art und Weise sogar vertraut. Es tat einfach so gut sich fallen zu lassen in ihren Armen und das tat ich schließlich auch. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich langsam unsere Münder von einander. Ich atmete tief ein und öffnete die Augen. So schön der Anblick der sich mir da bot. Atemberaubend und markerschütternd. Sie öffnete langsam ihre Augen und es war als ob die Welt genau in diesem einen Moment wieder begann ihren alltäglichen Lauf fortzusetzen. Ein Lächeln umspielte ihre vollen Lippen und ich konnte nicht anders als ebenfalls zum grinsen anzufangen. Ich weiß bis heute nicht woher ich den Mut für folgendes nahm aber ich packte sie an der Hand, strahlte sie an und sagte ihr einfach „Komm. Lass dich von mir entführen…“
Sie was schon hinter mir herziehend setzen sich meine Beine in Bewegung. Ich hatte keine Ahnung wo sie hin wollten doch mein Herz hatte scheinbar bereits einen genauen Plan…




copyright © by SaharaBlend. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Danke Mädels!!!
Danke für die tollen worte von euch!
ich habe leider noch nicht viel aber ich will euch nicht weiter warten lassen also ist Teil 6 jetzt in der freischaltung. ich hoffe es gefällt euch

liebe grüße
melanie
SaharaBlend - 12.05.2013 17:34
weiter
poisa3 - 11.05.2013 19:54
atembraubend
Susi-Sonnenschein36 - 27.04.2013 23:43
woow :)
Tiger16 - 21.04.2013 23:20
Neugierig
AtoC - 20.04.2013 03:27

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