Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

Trottel sind zum lieben da... Teil 6

von SaharaBlend


Kapitel 11

Ich lief mit Carmen im Schlepptau durch die halbe Stadt. Immer wieder blickte ich nach hinten ob sie auch wirklich noch da war und das obwohl ich immer noch ihre Hand hielt. Der Anblick erschien mir einfach so unwirklich, dass ich nicht anders konnte. Ihre Hand in meiner liegend durchquerten wir also die Stadt und kamen unserem Ziel immer näher.
Der Ort an den ich sie entführte hatte eine ganz besondere Bedeutung für mich. Es war meine kleine Burg in der ich mich vollkommen frei und zugleich geborgen fühlte. Wenn es mir schlecht ging dann suchte ich hier Zuflucht und nahm mir die Zeit wieder zu mir selbst zu finden. Der Ausblick hatte eine beruhigende Wirkung auf mich und wenn ich wieder nach Hause ging dann hatte ich das Gefühl alles schaffen zu können. Es war sozusagen meine Tankstelle der Kraft.
Wir brauchten lange da heute sehr viele Menschen unterwegs waren. Doch als wir meinem Ort immer näher kamen nahm auch die Zahl der Menschen ab die sich um uns herum tummelten. Es wurden immer weniger bis nur noch vereinzelte Personen unseren Weg kreuzten. Ich verlangsamte meinen Schritt und blieb schließlich stehen. Drehte mich zu Carmen um und fragte sie: „Vertraust du mir!?“ Sie blickte mich mit einem überraschten Ausdruck in den Augen an doch schließlich schlich sich ein zaghaftes lächeln auf ihre sagenumwogenden Lippen. „Ja!“ hauchte sie mir fast schon entgegen. „Dann schließ jetzt deine Augen und lass dich von mir führen!“ wisperte ich ihr zu und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. Als ich einen Schritt zurück machte sah ich das sie mich immer noch anblickte. Das Lächeln wurde breitet und sie schloss langsam ihre Augen als Beweis ihres Vertrauens.
Es fiel mir verdammt schwer jetzt nicht einfach so stehen zu bleiben und sie zu betrachten. Also beeilte ich mich schnell hinter sie zu kommen. Sachte glitten meine Hände über ihre Arme nach unten und schlossen sich um ihre Finger. Sie waren so zart und zerbrechlich das ich sie nur ganz vorsichtig in meinen Händen hielt um ihr auch nicht weh zu tun. Ich zog sie gegen meine Brust und machte langsam einen Schritt nach vorne. Sie bemerkte meine Bewegungen und passte sich sehr schnell meinem Körper an. Es war als ob wir zu einer Person verschmolzen. Die geschmeidigen Bewegungen wirkten wie eins und es schien als ob wir schon seit Jahren ein eingespieltes Team wären. Schritt für Schritt näherten wir uns unserem Ziel bis ich schließlich stehen blieb und sie weiter festhielt. Ich sog den Duft ihrer Haut und ihrer Haare ein. Schloss kurz die Augen und versuchte dieses Gefühl für immer in meinem Herzen zu verankern. Ich wollte immer wieder an diesen Augenblick zurückkehren können wenn ich es wollte. „Ich möchte dir etwas zeigen… Etwas das ich bisher mit noch niemandem geteilt habe… Dieser Ort hat eine ganz besondere Bedeutung für mich… Genauso wie du… Schau ihn dir an!“ flüsterte ich ihr zu und blickte nach vorne.
Langsam öffneten sich ihre Augen und ich konnte dabei zusehen wie sie die Sonne in ihnen spiegelte. Es war einfach atemberaubend schön. Sie war atemberaubend schön. Ihr Blick wanderte über die Landschaft und ich konnte erkennen wie sie versuchte jede Kleinigkeit in sich aufzusaugen. Ich musste leicht schmunzeln denn aus eigener Erfahrung weiß ich das das nicht möglich ist. Selbst jetzt nach über einem Jahr entdecke ich immer noch neue Dinge die mir vorher nie so aufgefallen sind. Genau deswegen liebe ich dieses Fleckchen Erde so sehr. Es erschließt sich immer wieder etwas Neues genau wie im Leben selbst. Manche Dinge verschwinden während dafür andere auftauchen und einem Freude bereiten.
Ich richtete meinen Blick nach vorne und genoss die Aussicht. Wir befanden uns im Norden von München an der Isar. Hier hatte ich meinen ganz besonderen Platz gefunden. Die Sonne schien abends kurz bevor sie unterging in einem faszinierendem Winkel auf das fließende Wasser und erweckte es somit zum Leben. Ein Farbenspiel bot sich uns dar das wohl einmal war. Die Ruhe war fast greifbar und schaffte es die Hektik des Großstadtdschungels einfach so weg zu wischen. Von einem Moment zum anderen schien es als ob man in einer fernen Welt erwacht wäre und das vorangegangen Leben keinerlei Bedeutung mehr hat.
Auch ich wollte hier mit ihr ein neues Leben beginnen. Die Vergangenheit nicht vergessen aber ihr nicht so viel Bedeutung zusprechen wie es sonst vielleicht der Fall gewesen wäre. Ich legte meinen Kopf auf ihre Schulter und musste lächeln. Sie sah genauso aus wie ich als ich zum ersten Mal durch Zufall hier her gekommen war. Fasziniert, überwältigt und auch ein bisschen gefangen.
„Worte könnten nicht beschreiben wie schön dieser Ort hier ist…. Genauso wenig wie sie beschreiben könnten wie viel ich für dich empfinde… Mir ist vieles klar geworden in der letzten Zeit aber auch viele neue Fragen sind aufgekommen… Ich weiß nicht mehr was ich denken soll… ich weiß nicht was in dir vorgeht… ich weiß nicht einmal viel über dich selbst… doch eines weiß ich ganz genau… das ich es zu tiefst bereuen würde wenn ich dich einfach so gehen lasse ohne um dich zu kämpfen… und darum kämpfe ich jetzt um dich!“
Ich hauchte ihr einen zärtlichen Kuss in den Nacken und zog sie fest an mich. Keine Ahnung wie es weiter geht mit uns beiden doch ich will es herausfinden. Ich bin bereit zu kämpfen! Für sie. Für mich. Und für die Liebe!




copyright © by SaharaBlend. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Schön...
gut geschrieben!
TrishaTodd - 19.05.2013 19:50
ein fan
Traumwoman21 - 17.05.2013 22:33
Endlich
Susi-Sonnenschein36 - 14.05.2013 21:52
Großartig
poisa3 - 14.05.2013 18:47
Dankeschön!
SaharaBlend - 13.05.2013 21:54

mehr Kommentare


>>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<