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Überraschungen. Fortsetzungsroman,Teil 1
von atayari
>> Was ist der passende Anfang für eine Geschichte, von der ich hoffe, dass sie von vielen Menschen geschrieben werden wird?? Was ist der passende Anfang, der euch dazu bringt, das nächste Kapitel zu schreiben? Herzschmerz? Drama? Liebe? Ein ganz offener Anfang? Irgendwie fällt mir das ein bisschen schwer gerade. Aber vielleicht können wir ja mehrere probieren? Erstmal einen, und wenn das nicht so gut funktioniert, einfach einen anderen?
Ich fände dieses Projekt jedenfalls cool. Jeder, der die Story liest und Lust hat, schreibt einfach das nächste Kapitel (Nummerierung nicht vergessen!). Und die nächste in der Reihe schreibt dann eine Fortsetzung zu diesem Kapitel, und so weiter. Oder ihr erfindet parallele Handlungsstränge, auch kein Problem.
Ich bin total gespannt auf das Ergebnis!!!
Danke an stayinthelife für die fast gleiche Idee zur fast gleichen Zeit! Ich freu mich auf dein Kapitel!!
>> And here we go:
Überraschungen (Kapitel 1, © atayari)
Überrascht entdecke ich eine Mail in meinem Postfach. Ich bekomme sonst eigentlich nie Post hier, außer, ich mache selber den Anfang und schreibe Mails, aber das habe ich in den letzten Wochen überhaupt nicht getan.
Neugierig öffne ich die Mail. Sie ist schon fast zwei Wochen alt, stelle ich fest. Ich war wohl länger nicht online.
„Hallo Du!“, fängt sie an.
„Ich habe dich neulich an der Waschstrasse gesehen. Du bist mir gleich aufgefallen, aber ich denke nicht, dass du mich auch nur wahrgenommen hast. Du warst völlig damit beschäftigt, deinen Wagen zu staubsaugen…“ Dahinter ist ein sich am Boden kugelnder Smiley eingefügt. Ich grinse mit, denke, wie sehr das doch typisch für mich ist. Wenn ich mit etwas beschäftigt bin, sehe und höre ich nichts mehr um mich rum. Schade eigentlich. Denn sonst wüsste ich jetzt vielleicht, wer mir schreibt. Ich kann mich an den Tag in der Waschstrasse erinnern, war vor etwa zweieinhalb Wochen. Aber wer da sonst noch war? Keinen Schimmer.
Gespannt lese ich weiter, ob das Geheimnis sich lüftet.
„Ich habe dich eine ganze Weile beobachtet und sogar extra noch meine Fußmatten ausgeklopft in der Hoffnung, wenigstens die Farbe deiner Augen rausfinden zu können, aber es war nichts zu machen.“ Vergeblich grabe ich in meinem Kopf nach einer entsprechenden Erinnerung und ärgere mich ein bisschen über meine ständige Gedankenversunkenheit. Wer war das bloß??
„So hatte ich jedoch nur Gelegenheit, dein Auto zu bewundern. Und dann habe ich ein bisschen rumrecherchiert und dich schließlich doch gefunden. Ich hoffe, das stört dich jetzt nicht…“ Wieder ein Smiley. Ich fange an zu grübeln, über welche „Recherchen“ sie mich wohl gefunden hat.
„Jedenfalls hoffe ich jetzt, dass du mich hier irgendwie zur Kenntnis nimmst, und vielleicht bekomme ich ja doch noch eine Chance, die Farbe deiner Augen herauszufinden?? Liebe Grüße, Tatjana.“
Überrumpelt sitze ich vor meinem Rechner. Jetzt erst fällt mir auf, dass diese Mail eigentlich gar nicht existieren dürfte. Wie hat sie mich gefunden??? Ich habe keine Fotos von mir in meinem Profil. Mein Nick hat nichts mit meinem Namen zu tun. Und meinen Namen kennt sie ja höchstwahrscheinlich auch nicht. Wie hat sie das gemacht?
Nachdenklich schaue ich aus dem Fenster. Mein Blick fällt auf mein Auto, das draußen an der Straße steht. Mein Baby. Mein Traum in blau metallic und schwarz. Über der Windschutzscheibe im fetten Prollo-Look der Name meines Tuningclubs. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen. Probeweise stürze ich mich bei Google in die Suche nach mir selbst. Es kostet mich über eine Stunde, die Wege nachzuvollziehen, über die sie mich gefunden hat. Interessant…
„Hut ab, Sherlock Holmes!“, schreibe ich und schicke die Mail ab.
Dann lege ich mich schlafen. Verwundert bemerke ich, wie sehr mein Herz klopft.
>> Und jetzt ihr!!! :-)
copyright © by
atayari. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
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