von bloodynatou
Mary stand auf und ging zum Zelt. Kerstin blieb sitzen. Sie überlegte. Ihre Freundin war wirklich nicht die Richtige, das wusste sie, aber doch wollte sie sie nicht so hintergehen. Doch sie musste sich schließlich entscheiden. Sie überlegte kurz hin und her, ging alle Möglichkeiten durch.
„Mary?“ Kerstin stand auf und schrie ihr hinterher.
„Was denn jetzt?“ Mary war sichtlich genervt.
„Emilie.“ Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Mary ging zu ihr und musterte sie argwöhnisch.
„Und du bist dir ganz sicher? Ich will nicht, dass du ihr wieder weh tust, hast du verstanden?“ Mary fühlte sich dieses Mal eher als Leiterin, Kerstin schien nicht mehr die Respektperson zu sein, die sie sein sollte.
„Ganz sicher.“
„Dann lauf und sag ihr das gefälligst. Aber bitte pass auf, sie ist verletzt.“
„Mach ich, vielen Dank, Mary. Danke.“ Kerstin umarmte Mary und lief dann direkt zum Zelt. Dort saß Sven neben Emilie und wusch ihre Wunden.
„Lass mich das machen.“ Sie nahm Sven die Sachen ab und er schaute sie verwundert an.
„Ist schon gut, alles o.k.“
„Na gut, dann geh ich mal.“
„Ja, danke.“ Sven verließ das Zelt und Kerstin verband die ersten Wunden.
Als Emilie aufwachte, sah sie, wie Kerstin an ihren Armen herumfuchtelte und zog sie direkt weg.
„Was willst du?“
„Emilie, bitte, hör mir zu.“
„Wieso denn? Es ist doch alles gesagt worden.“
„Es tut mir so unendlich leid, ich wollte dir nicht weh tun, wirklich nicht.“
„Das hast du aber, verdammt noch mal. Ich will nichts mehr davon hören, die Geschichte ist abgehakt, ich fahre morgen nach Hause, ich habe ja eine gute Entschuldigung und damit ist alles gegessen!“
„Ich denke, das wird nicht gehen.“
„Wieso?“
„Deshalb.“ Kerstin beugte sich zu ihr runter und gab ihr einen langen, innigen Kuss. Es schien, als wolle sie sie nie mehr loslassen. Emilie packte sich Kerstin und zog sie näher zu sich.
„Wieso?“ Kerstin hatte nun endlich von Emilie gelassen und diese schaute sie verwundert an.
„Weil ich DICH liebe und mit DIR zusammen sein möchte.“
Emilie stockte.
„Ich liebe dich auch.“ Sie zog Kerstin wieder runter und diese ließ endlich das Verbandszeug fallen. Emilie streichelte leicht über Kerstins Rücken und merkte, welche Auswirkungen dies mit sich brachte.
„Ähm ... also ich will euch wirklich nicht stören, aber so langsam sollten wir zurück, oder? Die anderen erwarten uns bestimmt.“ Mary stand im Zelt und schaute die beiden fragend an.
„Na und? Erzähl ihnen einfach, ich wäre wieder umgeklinkt und Kerstin würde mich verarzten, bitte. Ist ja auch irgendwie nicht gelogen.“
„Und was ist, wenn jemand nach euch schauen will?“
„Du sagst einfach, wir kämen jetzt direkt, o.k.?“
„Auf eure Verantwortung.“ Sie marschierte raus und Kerstin fiel wieder über Emilie her.
„Sag mal, was machen wir jetzt eigentlich? Ich meine, du sagtest ja selber, dass ihr rausfliegen würdet, wenn ihr etwas mit einem von uns anfangen würdet. Aber wie soll ich das bitte verheimlichen, das schaff ich nicht.“
Emilie hielt Kerstin am Arm fest, als diese aufstehen und zum Lagerfeuer gehen wollte.
„Ich denke, das werden wir leider müssen. Ich könnte vor Gericht kommen.“
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bloodynatou. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.