Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

Und die Tür schloss sich für immer

von Surfer_Girl86


Ich sitze hier. Auf meinem Bett. Ich nehme das kleine Foto von der Kommode. Es zeigt Dich und mich. Uns beide. Ich fange an, mich wieder zu erinnern. Wir waren auf dem Jahrmarkt. Es war kalt. Schneeflocken wehten durch die Luft. Es wurde Winter. Jene Jahreszeit, die Du so liebtest. Du konntest stundenlang am Fenster stehen und zusehen, wie die Schneeflocken zu Boden fielen. Sie fingen Dich ein mit ihrem Zauber...
So war es auch an jenem Abend, als dieses Foto entstand. Ich sehe es vor mir, als sei es gestern gewesen. Wir standen da, eingehüllt in unsere Jacken, und der Schnee tanzte um uns herum. Ich musste Dich überreden, dieses Foto machen zu lassen. Du hasstest es, fotografiert zu werden. Ich weiß. Doch wenn ich es nicht geschafft hätte, Dich davon zu überzeugen, dann könnte ich es nun nicht in meinen Händen halten. Ich hätte nichts, was mich an Dich erinnert. Nichts, worauf ich dein Gesicht hätte sehen können.Auf dem Foto lächelst Du. Für mich. Auch wenn es dich viel Überwindung gekostet hatte. Du lächelst. Als ob Du noch nie etwas lieber getan hättest und es nichts Leichteres für dich gab. Du hast deinen Arm schützend um meinen Oberkörper geschlungen. Den anderen hieltst du mit einer Rose hinter deinem Rücken versteckt. Ich habe sie heute noch. Getrocknet in einem Karton verstaut. Mit den paar Gegenständen von Dir, die mir geblieben sind. Dein weißes Hemd, welches du an jenem Abend unter deiner Jacke getragen hast. Es riecht noch immer nach Dir. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Vielleicht erinnert es mich ja nur an deinen Duft. Ich lege die CD in meinen Rekorder, welche Du mir damals zu meinem Geburtstag geschenkt hast. Mit den Worten: „Damit du mich niemals vergisst. Egal, was auch immer passiert“. Das erste Lied fängt an zu spielen und mir laufen bereits jetzt die Tränen über mein Gesicht. Ich ziehe einen Brief aus dem Karton. Er ist von Dir. Überzogen mit deiner verspielten Handschrift.

„Meine Liebste,
wie Du weißt, bin ich nicht der große Redner. Da bist Du immer besser als ich. Mir fällt es leichter, mich mit geschriebenen auszudrücken denn mit gesprochenen Worten. Somit hältst Du was Persönliches von mir in der Hand. Und das ist doch auch viel wert. Ich wollte Dir von ganzem Herzen danken, dass ich Dich kenne. Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich genieße die Momente mit Dir so sehr. Wenn ich könnte, würde ich die Zeit anhalten, um für immer in einem unserer gemeinsamen Momente zu verweilen. Aber das geht leider nicht. Dafür läuft die Zeit zu schnell, als dass man Sie einfach anhalten kann wenn man es gerne möchte. Somit bleibt alles nur Erinnerung. Nur noch greifbar in unseren Gedanken. Und wenn wir unser Leben tatsächlich anhalten könnten, wüsste ich nicht, ob ich das auf Dauer möchte. Ich würde nie erfahren, was es noch für UNS bereithält. Allein deshalb bin ich froh, dass die Zeit einfach weiter läuft….“

Ja, du behieltst Recht. Die Zeit IST weitergelaufen. Und nun muss ich ohne Dich leben. Die Zeit rann uns durch die Finger wie Sand. Und wir konnten sie nicht aufhalten. Sie ist nicht langsamer gelaufen. Für uns. Sie ist gnadenlos an uns vorbeigezogen. Und jene Tür, welche für uns beide weit geöffnet stand, schloss sich für immer. Denn Sie war für uns BEIDE bestimmt. Ohne DICH UND MICH ist sie wertlos…




copyright © by Surfer_Girl86. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


GEIL!
Respekt!

Sitz hier gerade in der Schule und las dies hier und mein Lehrer schaut mich schon ganz betroffen an da mit dir Tränen über die Wangen laufen!

Liebe Grüße
Lisa
LizaLaKick - 28.02.2007 13:39

>>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<