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Urlaub mit Hindernissen (Part II)

von DieOstseetaschi


Urlaub mit Hindernissen (Part II)

Während meine Begleiterin dem Taxifahrer ein paar Sätze auf spanisch zuwarf kam ich dazu ein wenig durchzuatmen. Was war eigentlich in den letzten Minuten, die mir inzwischen fast wie Stunden vorkamen, passiert?! Ein toller Urlaub ist das... Dann wand sich Sophia wieder mir zu. Sie schaute mich mit einem ein wenig besorgten Blick an und sagte mir: „ Ich bringe Dich zu unserem Familienarzt. Den kenne ich schon seit klein auf und ich wüßte keinen Arzt für Dich!“ Ich nickte ihr nur dankbar zu und schluckte. Irgendwie hatte ich mit ihr zusammen im Fond des Taxis plötzlich einen dicken Kloß im Hals. Langsam stiegen mir die Tränen in die Augen. Warum hatte ich was diesen Urlaub an ging bloß so ein Pech? Sophia merkte wohl sofort wie mir zumute war und legte zärtlich ihren Arm um meine Schulter. „Keine Sorge! Das wird schon alles wieder...“ Dann erzählte sie einfach drauf los! Im nach hinein glaube ich, dass sie mich einfach ein wenig ablenken wollte und außerdem vielleicht auch ein wenig mehr über mich zu erfahren hoffte. Sie erzählte mir von ihren Eltern, die im Regierungsdienst arbeiteten und der Zeit, die sie dadurch in Deutschland verbracht hatte. Sophia erzählte von ihrer Schulzeit und dem Studium in Deutschland. Dann ist sie jedoch wieder nach Spanien zurückgekehrt und inzwischen lebten auch ihre Eltern wieder dort. Nach wenigen Minuten hatte ich schon das Gefühl sie ewig zu kennen und ich fühle mich bis auf die Schmerzen richtig wohl durch ihre Gegenwart. Das Taxi fuhr mitten im dichten Berufsverkehr quer durch Barcelona in Richtung der südlichen Vororte. Im Laufe des Gespräches erzählte ich dann auch von mir.
Ich berichtete was ich so in Deutschland machte und warum ich ganz allein durch Barcelona stolperte. Ich war gerade dabei von meinen weitern Urlaubsplänen in den nächsten Tagen zu sprechen, als das Taxi hielt. „Wir sind da!“ sagte Sophia. „Dort ist die Praxis von Onkel Pedro. Du läßt mich am besten mit der Schwester und zuerst mit Pedro reden. Mit englisch und deutsch kommst Du hier nicht wirklich weit. Aber ich übersetze einfach für Dich.“

Wir gingen in ein Haus, welches man hier wohl eine Altbauvilla nennen würde. Im Erdgeschoß waren die Praxisräume von Onkel Pedro. Wie ich später von Sophia erfuhr war Pedro nicht wirklich ihr Onkel, sie nannte ihn lediglich so, weil sie ihn schon von klein auf kannte. Er war ihr Arzt vor der Zeit in Deutschland und eben auch wieder hinterher. Die Praxisräume waren altmodisch eingerichtet.
Sie passten dadurch aber wunderbar zum Haus. Es gab nicht wie in der Praxis meines Hausarztes in jeder Ecke moderne Geräte, dafür aber stilvolle Möbel und hübsche Bilder. Sophia sprach kurz mit der Arzthelferin und führte mich dann in ein kleines Wartezimmer. Auf meinen fragenden Blick erklärte sie mir, dass dieses hier nicht das öffentliche Wartezimmer sei. Wir würden gleich zwischen die zur Behandlung wartenden Patienten geschoben werden. Als wir uns in dem kleinen, sehr gemütlich eingerichteten Raum gesetzt hatten schaute ich aus den Augenwinkeln Sophia an und konnte mein Glück kaum fassen. In dieser Situation wäre ich allein in der fremden großen Stadt mir sicherlich verloren vorgekommen und hätte meine liebe Mühe und Not gehabt dem Arzt alles zu erklären. So jedoch saß ich an der Seite dieser jungen Spanierin, die mir fast wie ein Schutzengel erschienen ist und mir all meine Sorgen abnahm.

Sophia hatte mir nicht zuviel versprochen, denn schon nach wenigen Minuten öffnete sich eine Tür und ein kleiner älterer Mann schaute durch sie zu uns in den Raum. Dieser etwas rundliche Herr sah aus wie man sich einen typischen spanischen Onkel vorstellt und konnte daher nur Pedro sein! Es folgte auch umgehend eine, für meine nicht gerade in dieser Sprache geschulten Ohren, ziemlich laute, freudige Begrüßung mit viel Hallo und Küsschen links und Küsschen rechts. Was mich im ersten Augenblick ein wenig erschrecken und zusammenzucken ließ, war die Tatsache, dass Pedro mich sofort voll in die Begrüßung mit einschloß. Über seine Schulter, er war nämlich einen halben Kopf kleiner als ich, lächelte mich Sophia freudestrahlend an, als hätte sie gerade ihrem Vater ein streunendes Kätzchen gezeigt und er ihr erlaubt es zu behalten. Mit dem Einsammeln eines in dem Moment etwas hilflosen Wesen stimmte es ja auch ein wenig. Was noch viel überraschender war und mir bisher gar nicht so sehr aufgefallen war: Meine Schmerzen waren fast wie weg. Die ganze Situation und die Aufregung hatten mich so sehr abgelenkt, dass mir alles mögliche im Kopf umher schwirrte, aber nichts mehr, was eigentlich der Grund des Besuches hier war.

Pedro führte mich dann jedoch nach der herzlichen Begrüßung und einem ersten Blick über meinen geschundenen Körper in das Behandlungszimmer. Dort dirigierte er mich zu einer Liege. Was er auf spanisch zu mir sagte verstand ich aber nicht wirklich! Dass brauchte ich auch nicht. Denn kaum hatte sich ein Mund geschlossen, da hörte ich wieder die süße Stimme meines Schutzengels aus dem Hintergrund. Wie versprochen war sie mit hineingekommen und übersetzte für mich. „Du möchtest Dich bitte auf die Liege setzen und vorher Deine Hose ausziehen, damit er sich Dein Bein ansehen kann.“ Ich stellte mich wie „befohlen“ vor die Liege und schob meine enge Jeans hinab. Erst jetzt kam mir in den Sinn, dass die Jeans schon das zweite Kleidungsstück von mir war, dass ich bereits am ersten Urlaubstag abschreiben konnte. Bis zum linken Knie kam ich so mit der Hose recht gut voran, ab dort klappte es mit dem Hose ausziehen aber nicht wirklich mehr. Mein Körper tat mir inzwischen wieder fast überall weh und ich war ein wenig steiff. „Warte lass Dir helfen“, sagte Sophia als sie es bemerkte und kam sofort auf mich zu. Bevor ich noch etwas sagen konnte zog sie mir vorsichtig die Hose aus. Als sie dabei mehrfach mit ihrer Hand meine Haut berührte bekam ich eine leichte Gänsehaut und ein schaudern lief durch meinen Körper. „Hab ich Dir weh getan“ fragte sie sofort besorgt und schaute mir in die Augen. Dieser Blick... „Nein! Entschuldige, mir war nur gerade ein wenig kalt.“ Wie glaubwürdig diese kleine Lüge trotz weit über 20 Grad war wußte ich nicht, aber auf die schnelle war mit in meiner Verwirrung einfach nichts besseres eingefallen. Ich wußte gar nicht was hier eigentlich mit mir los war! Ich hatte überall Schrammen und würde sicherlich morgen mehr als einen blauen Fleck mein eigen zählen dürfen und trotzdem spürte ich ab und zu den Schmerz gar nicht. Ganz im Gegenteil! Ich war dem Rollerfahrer schon beinahe dankbar, da er mir zu einer so netten Urlaubsbekanntschaft verholfen hatte, die eventuell einen Teil meiner Zeit hier in Barcelona mit mir verbringen könnte. Sie konnte fabelhaft den Platz einnehmen, an dem eigentlich meine beste Freundin hätte sein sollen und noch mehr! Denn so hatte ich sogar jemanden, der sich in der Stadt auskannte und mich ein wenig herumführen konnte. Zeit mit mir verbringen, mein Stadtführer spielen? Wo waren denn bloß schon wieder meine Gedanken?! Als ob Sophia mir nicht schon genug geholfen und mehr Zeit als nötig an mich verschwendet hätte! Wo war ich denn bloß schon wieder mit meinen Gedanken. Als mich erneut darauf konzentrierte, was um mich herum passierte blickte ich zuerst wieder in diese strahlenden Augen. Augen die ein ausdrucksvolleres Lächeln hatten als so mancher Mund und die vor Lebensfreude und Energie nur so funkelten...



copyright © by DieOstseetaschi. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Weiter bitte!
Dein Schreibstil gefällt mir sehr gut :-) Und die Geschichte ist bislang wirklich süß - deshalb bitte bald mehr davon!
Magicmaus - 11.08.2004 20:57
ohja
bloodyheart - 11.08.2004 18:34
süüüüßßßßßß
san19 - 11.08.2004 18:02

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