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Urlaub mit Hindernissen (Part IX)

von DieOstseetaschi


Einige Minuten später saß ich im Taxi und war auf dem Weg in mein ehemaliges Hotel, wo ich ja immer noch ein Zimmer hatte. In meinem Kopf drehte sich alles und obwohl ich davon überzeugt war den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, war ich todtraurig und mir kamen nun entgültig die Tränen. Was war eigentlich passiert, dass ich auf einmal so unsicher geworden bin und dann weggelaufen war? Das ist doch sonst überhaupt nicht meine Art! Eigentlich stehe ich in kritischen Situationen eher emotional kühl über den Dingen und musste mir schon mehr als einmal von einem Mann anhören, dass ich herzlos wirke und überhaupt keine Gefühle zulassen würde. Was vorhin mit Sophia am Pool geschehen war, war doch nichts besonderes. Es ist doch eigentlich gar nichts passiert! Ich habe es genossen, wie sie mich mit Sonnenmilch massiert hat und das war’s. Mir war irgendwie aber auch bewußt, dass ich mir selbst etwas vor log. Es war wesentlich mehr passiert. Jedenfalls in mir drin für Sophia nicht sichtbar. Aber ich hatte nun einen Schritt gemacht und egal ob ich ihn im nachhinein für die beste Lösung hielt oder nicht, ich würde diesen Weg weiter gehen. Als wir vor dem Hotel ankamen trocknete ich meine Tränen ab und stieg aus. Der Taxifahrer schaute mich mit einer Mischung aus Besorgnis und Mitleid an. Er sagte etwas auf spanisch, was ich nicht verstand und ging mit einem Kopfnicken in meine Richtung zum Kofferraum.
Dort schnappte er sich meine Habseeligkeiten und trug sie mir ins Hotel hinterher. An der Rezeption drückte ich ihm dankbar ein paar Banknoten in die Hand und er verabschiedete sich mit einem aufmunternden Nicken. Ich war endlos froh, als ich dann endlich in meinem Zimmer angekommen war und ein Page die Tüten neben dem Bett abstellte. Ich öffnete ein Fenster zum Wasser hin, um ein wenig kühlende Luft vom Meer hereinzulassen. Dann schmiss ich mich mit meinen Klamotten auf das Bett und schloß die Augen. Obwohl ich mir ja eigentlich im Taxi schon darüber klar geworden war, dass ich alles richtig gemacht hatte, drehte sich in meinem Kopf noch immer alles. Ich sah mich immer wieder an Sophias Pool auf der Liege und fühlte ihre Hände über meinen Rücken gleiten und die Sonnenmilch verteilen. Fast im selben Augenblick sah ich dann ihr völlig fassungsloses Gesicht und ich sah wie ihr die Tränen kamen. Ich sah wie sie jetzt auf dem Sofa im ihrem Wohnzimmer saß, weinend und ihr Körper beim schluchtzen immer wieder zusammen zuckte. Nun kamen mir auch wieder die Tränen. Ich weiß nicht wie lange es so ging, aber irgendwann wurde es draußen dunkel und ich war dankbar als mich ein tiefer Schlaf überkam. Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Mein Kopf dröhnte, als ob ich eine Nacht mit entsprechendem Alkoholkonsum durchgefeiert hätte. Ich blieb noch einen Moment auf dem Bett liegen und schleppte mich dann aber in Richtung Bad. Ein Blick in den Spiegel bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen. Ich sah einfach nur grauenvoll aus! Meinen Augen waren total geschwollen, rot und verweint, die Haare völlig zerzaust und in meinem Kopf dröhnte ein wahnsinnig lauter Presslufthammer. Ich hielt meinen Kopf unter den Wasserhahn und wusch mein Gesicht. Dann holte ich meine Kulturtasche aus dem Zimmer und nahm eine Kopfschmerztablette. Nein, heute würde ich nirgendshin fahren. Meine Fähre nach Mallorca ist morgen auch noch da!
Da ich keinen Hunger hatte und mich auch nicht fertig machen wollte, putzte ich einfach nur meine Zähne und legte mich dann wieder auf das Bett. Vorher zog ich noch die Vorhänge zu, damit ich zumindest ein wenig halbdunkel hatte. Nach einiger Zeit fiel ich nochmals in einen dämmernden Halbschlaf.

Es war schon später Mittag, als ich erneut aufwachte.
Meine Kopfschmerzen waren dank der Tablette verschwunden und so fühlte ich mich gleich zumindest ein wenig besser, als ich aufstand. Trotzdem hatte ich alles andere als Hunger und auch keine Lust irgendetwas zu unternehmen. Ich würde mir meinen MP 3 Player nehmen, dazu mir mein Buch schnappen, in dem es in Sachen Liebe komischerweise immer irgendwie klappte und es jedesmal ein Happy End gab und meinen Tag hier auf dem Zimmer verbringen. Zunächst jedoch ging ich ins Bad. Meine Körper verlangte nach einer schönen ausgibigen Dusche. Danach machte ich mich dann doch auch komplett fertig, denn auch wenn ich keinen Hunger hatte, so wollte ich mir zumindest eine Kleinigkeit an Obst oder soetwas auf das Zimmer holen. Also dehnte ich den Badezimmeraufenthalt ein wenig aus, machte mir die Haare und trug zumindest ein wenig Schminke auf, bevor ich mich dann auf den Weg in die Hotellobby machte. Dort fragte ich nach dem Speisesaal und nahm mir, nachdem ich es dem Kellner erklärt hatte, einen Teller mit Obst und einem Brötchen mit auf das Zimmer. Wieder oben angekommen stellte ich den Teller auf den Nachttisch und suchte in meinen Tüten nach dem MP 3 Player und meinem Buch. Dann setzte ich mich auf mein Bett und vertiefte mich in das Buch. Dort war immer alles so leicht...

Nach ein bis zwei Stunden schreckte ich plötzlich hoch.
Eine Frau stand vor meinem Bett und schaute mich fragend an. Ich hatte vergessen das Schild an die Tür zu hängen und das Zimmermädchen war von mir unbemerkt hineingekommen, um im Zimmer für Ordnung zu sorgen. In einem Deutsch, Englisch und Spanisch Gemisch machte ich ihr klar, dass sie sich heute nicht um mein Zimmer kümmern müßte. Als sie ging folgte ich ihr zur Tür und hängte das „Bitte nicht stören“ Schild an die Tür. Jedoch saß ich kaum ein paar Minuten wieder auf dem Bett, als es dieses Mal an der Tür klopfte. Mit einem Stöhnen legte ich Buch und MP 3 Player zur Seite und ging zur Tür. Als ich öffnete sah ich einen riesiegen Strauß roter Rosen und dahinter die Umrisse eines Pagen in Hoteluniform. Als der Page die Rosen ein wenig senkte kam zu meiner völligen Überraschung Sophias Gesicht zum Vorschein. „Hallo Natascha! Entschuldige bitte, dass ich Dich so überfalle, aber Du fehlst mir so sehr und ich vermisse Dich einfach unendlich. Und obwohl es nach den paar Tagen eigentlich noch gar nicht sein kann, liebe ich Dich mehr als ich bisher jemals jemanden geliebt habe! Bitte gib uns eine Chance und bleibe zumindest die paar Tage, die Du in Barcelona bist bei mir! Ich weiß, dass Du mich zumindest auch ein wenig magst.“



copyright © by DieOstseetaschi. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Urlaub mit Hindernissen
Hi schöne Geschichte aber ich warte schon lange auf den nächsten Teil.Bitte,Bitte
Knoedel - 06.12.2004 14:57
Barcelona!!!
Pummel-uff - 15.11.2004 16:36
WER IST STEFFI ????
joker1408 - 20.10.2004 16:43
Toll!!
highnoon73 - 19.10.2004 10:53
Story
Trinity1 - 08.10.2004 14:06

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