von DieOstseetaschi
... Es war einfach nur wunderschön! Sophia und ich führten uns gegenseitig die ausgewählten Favoriten vor, machten unsere Späße miteinander und gaben uns Tipps. Ich hatte fast das Gefühl, als ob wir beide uns schon ewig kennen und mindestens jeden zweiten Tag so eine Shopping Tour machen würden. Und noch dazu kam, dass die Auswahl in dem Laden wirklich klasse war. Schon nachdem ich vier Teile anprobiert hatte, hatte ich zwei Kleider zur Seite gelegt, weil ich sie unbedingt kaufen mußte. Das eine war ein leichtes, schwarzes Strandkleid von Versace, das super auf Figur geschnitten war und durch die Art des Materials den Körper einfach nur so umschmeichelte. Als Zweites hatte ich ein helles leid von Ralph Lauren mir ausgesucht. Es war aus einer ganz weichen, sanft fließenden Viskosemischung und herrlich zu tragen. Es hatte einen asymetrische Ausschnitt und nur auf der rechten Schulter einen Träger. Vom Schnitt her war es wie das Strandkleid schmal und tailliert. Genau der passende Ersatz für mein ehemaliges Lieblingskleid... Ich zog meinen BH aus, da er unter dem Kleid wirklich nicht aussah und streiffte es über. Es saß perfekt, fast wie eine zweite Haut. Die Blicke von Sophia gaben mir bei meiner Auswahl Recht. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich genauso umschmeichelten wie das Kleid. „Das steht Dir wirklich mehr als genial! Du hast auch eine super Figur für das Kleid!“, und während sie es sagte strichen ihre Blicke weiterhin fast ein wenig bewundernd über mich. In mir fingen sofort alle Nervenbahnen an zu vibrieren, den dieser Blick ging mir durch und durch. „Danke, aber Du hast genauso die Figur dafür, wenn nicht sogar noch mehr! Schau doch einfach mal in den Spiegel. Das Sommerkleidchen steht Dir richtig klasse!“. Auch das stimmte, denn es passte von der Farbe her wunderbar zu ihren dunklen Haaren und Augen. Auch der Tiefe Ausschnitt, der ihr süßes Dekolleté richtig zur Geltung bracht, war nicht dazu geeignet meine Nerven und meinen kräftig schlagenden Puls zu beruhigen. Zudem fiel mir auf, wie sich meine sich inzwischen durchaus deutlich abzeichnenden Brustwarzen, durch den Stoff erahnen ließen. Etwas beschämt und verlegen wandte ich dem Blick von Sophia ab und drehte mich ein wenig weg. Ich griff nach hinten um den Reißverschluß zu öffnen, sah jedoch im Spiegel, wie Sophia auf mich zu kam und mit einer kaum spürbaren Bewegung mich aus dem Kleid befreite. Ein kräftiger Schauer lief über meine Haut und meine Stimme zitterte deutlich hörbar bei meinem Danke. Ich war völlig verwirrt! Natürlich hatte ich schon gestern festgestellt, dass mir Sophia mehr gefiel, als ich es normalerweise bei einer Freundin kannte. Auch solche Gefühle wie Eifersucht Ihrem Bruder gegenüber, bevor ich wußte wie er zu ihr steht, waren mir bisher gänzlich unbekannt. Was passierte hier eigentlich? Und wieso zog mich diese Frau so unglaublich magisch an? Ich hätte vor Wut und Frust über diese Gefühle schreien können, aber auf der anderen Seite war genauso zum Jubeln und Freuen zu Mute. Aber was sollte Sophia bloß von mir denken! Sie hatte bestimmt schon längst gemerkt, dass ich auf sie irgendwie anders reagierte, als sie es wohl von ihren Freundinnen und Bekannten gewohnt war. Ein Blick in Ihre Augen zeigte mir aber, dass dem entweder nicht so war, oder es sie überhaupt nicht störte. Ich wandte mich also einfach schnell wieder meiner Kleiderauswahl zu, denn es lag noch einiges zum anprobieren bereit. So kam zu den beiden Kleidern noch ein Oberteil von D&G und ein weiteres Top. Das würde sicherlich kein biliger Spaß werden! Nach einer guten Weile hatten wir uns beide durch den Klamottenstapel gewühlt und wir hatten beide wohl mehr gefunden als wir vor hatten. „Das wird ein teurer Urlaubstag!“, sagte ich mit einem Zwinkern zu Sophia. Ich hatte jedoch shoppen von Anfang an mit in meine Urlaubskasse eingeplan. Denn wenn ich schon einmal in Barcelona bin, dann wäre ich ja schön dumm, wenn ich nicht zumindest mit der Möglichkeit, das mir irgendwo etwas gefällt, gerechnet hätte. „Das geht! Wir müssen hier ja nicht die ausgezeichneten Preise bezahlen.“, meinte Sophia nur als Antwort. „Du würdest Dich wundern, wenn Du wüsstest, wie preiswert die Sachen teilweise im Einkauf sind.“ Als wir aus dem Geschäft herauskamen war ich wirklich mehr als überrascht. Ich hätte in Deutschland sicherlich mehr als das doppelte für die selben Sachen gezahlt. Nach diesem Erfolgserlebnis lud ich Sophia auch erstmal zu einem Kaffee ein. Ich merkte auch ein wenig mein Knie und war daher ganz froh, als wir uns in einer Seitenstraße in ein kleines gemütliches Cafe setzten.
In aller Ruhe besprachen wir dann die weiteren Pläne für den Tag. Ich wollte auf jeden Fall noch irgendwo eine neue Jeans suchen, aber Sophia hatte wohl irgendwie mitbekommen, dass mir mein Knie wieder leichte Probleme bereitete und weigerte sich schlichtweg mit mir irgendwo anders hin als zum Auto zu gehen.
„Morgen ist auch noch ein Tag. Und Du bekommst auch nicht den Ärger mit Pedro und mußt Dir das noch ewig anhören, wenn Dein Knie nicht besser wird.“ Damit schien jede weitere Diskussion hinfällig zu sein. „Statt weiter zu bummeln machen wir uns einen richtig schönen Nachmittag am Pool und auf der Terrasse!“ Dieser Vorschlag von Sophia war allerdings dann auch so verlockend, dass selbst ich plötzlich die Lust auf weitere Einkäufe verlor und mich schnell fügte. „Okay, morgen ist ja auch noch ein Tag. Aber an welchen Pool denn? Ich habe gar keinen gesehen.“, fragte ich. „Hinter der Hecke rechts vom Haus ist ein Pool, der zur Anlage gehört. Und da wird um die Zeit auch keiner sein. Außerdem können wir uns ja auch zum sonnen auf unsere Terrasse legen. Dort kann eh keiner hinschauen.“ Wir tranken in Ruhe unseren Kaffee und gingen dann zurück zum Auto. Während der Fahrt unterhielten Sophia und ich uns über Gott und die Welt. Wir verstanden uns immer besser und stellten fest, dass wir unglaublich viele Gemeinsamkeiten und übereinstimmende Ansichten von Dingen hatten. Es stellte sich bei mir ein angenehmes Wohlgefühl und eine tiefe Zufriedenheit ein. Ich war einfach nur glücklich! Das nenne ich Urlaub und Erholung... So hatte ich mir alles vorgestellt. Nein, nicht ganz so schön!
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DieOstseetaschi. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.