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von FallenAgel
"Ich werde dir 'nen lieben Freund suchen, wenn wir wieder zuhause sind." sagte
sie als ob es ihr völlig
gleichgültig wäre. <br>
"Nein, das wirst du ganz bestimmt nicht!" ein wütender Unterton hatte sich in
meine Stimme gemischt.<br>
"Wieso nicht?" ein bisschen unsicher schaute sie mich von der Seite an.<br>
"Seh ich etwa so aus, als ob ich's nötig hätte von 'ner Freundin verkuppelt zu
werden?"Dass sie schon wieder
dieses Thema anschnitt,ging mir so auf die Nerven. Sie schien es fast zu
provozieren, dass ich gemein
wurde:"Na gut, dass ich gestern wieder mit dir rumgemacht hab ist schon
erbärmlich, aber.."<br>
Ihr erschrockener Blick lies mich mitten im Satz stocken.
Den Abend zuvor hatten wir gut getrunken gehabt und als wir uns dann nach
draußen verzogen hatten um eine
zu rauchen, da war es dann einfach passiert.. Wir hatten uns auf den kleinen
Hochstand beim Spielplatz
verzogen und uns geküsst und gestreichelt.. genau wie auf 'ner Party 'nen halbes
Jahr zuvor...<br>
Am Morgen war sie wieder wie immer, als wären wir uns nie so nahe gekommen. Und
ich fragte mich die ganze
Zeit warum wir nicht offen darüber reden konnten..
"Hey" jetzt wurde ich auch ernst "war doch nur Spaß."
Ein paar Sekunden blieb sie noch ernst bevor sie in schallendes Gelächter
ausbrach. "Denkst du etwa das wüsste
ich nicht?!"<br>
"Na warte, das wirst du noch bereuen! So 'n billiger Versuch mich zu
verarschen!"schnell kitzelte ich sie am
Bauch. Sie krümmte sich leicht und rannte lachend vor mir weg. <br>
"Du wirst mir nicht entkommen!" schrie ich, während ich ihr in die Knie-hohe
Wiese nachrannte. Bald hatte ich
sie eingeholt und stürzte mich auf sie. Lachend fielen wir in die Wiese und
versanken zwischen Gras und
blühendem Hahnenfuß.<br>
Damit ich sie nicht weiter kitzeln konnte hatte sie sich blitzschnell auf mich
gesetzt und drückte meine Arme
zur Seite auf den Boden.<br>
"Es ist also erbärmlich mit mir rumzumachen?"
Diesmal war ich es, die verstummte. Was sollte das denn jetzt? Zuerst versucht
sie krampfhaft dem Thema
auszuweichen und jetzt stößt sie direkt darauf.
"Ja natürlich, schau dich doch an.. Wie konnte ich nur.." sagte ich mich
gespielt ernster Miene, während ich
innerlich zitterte. Aber trotzdem setzte ich noch einen drauf "Außerdem kannst
du gar nicht gut küssen..."<br>
Das war zu viel gewesen, ich konnte die Wut förmlich in ihren Augen aufflammen
sehen.
"Dann weiß ich jetzt auch die gerechte Strafe für dein ungezogenes Verhalten"
flüsterte sie, ihre Lippen nur
wenige Zentimeter über meine. Ich konnte ihren Atem auf meinen Lippen spüren,
während sie gesprochen hatte.<br>
"Masochist" war das einzigste, das ich noch heraus bekam bevor sie mir mit ihren
Lippen den Mund verschloss.
Und das Tollen auf dem Spielplatz am vorigem Tag ging nun auf der Wiese weiter.<br>
Schmusen. Küssen. Streicheln.
Es war wie ein Rausch in den wir durch unser bloßes Zusammensein verfallen
waren..<br>
"Saskia! Saskia! Tamara! Seid ihr hier irgendwo?" gedämpft war die dunkle
Männerstimmer bis zu uns
durchgedrungen.<br>
Der Rausch war ganz plötzlich verflogen und wir rafften uns auf.
"Rene, hier sind wir!" rief sie ihm zu, während sie kurz mit den Armen in der
Luft rumfuchtelte um auf sich
aufmerksam zu machen.<br>
"Endlich hab ich euch gefunden" rief er, während er uns entgegentrotte "Die
anderen warten auf euch, wir
wollten doch eigentlich schon vor 'ner Stunde aufbrechen."
Da war er wieder, ihr Freund..<br>
Und nun war der Urlaub bald ganz vorbei und sie jetzt schon wieder so kalt wie
zuvor..
copyright © by
FallenAgel. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.
urlaub
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Schreckliche situation,aber schön beschrieben. Kommt mir tierisch bekannt vor....
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