von schmollbraten
Es regnet. Still sitze ich da, schaue den Tropfen zu, wie sie langsam die Scheibe hinunter laufen.
'Wie konnte das nur passieren?'
Ich weiß schon nicht mehr wie oft mir diese Frage heute gestellt habe.
Langsam blicke ich auf den Brief, in der Hoffnung der Text könnte verschwunden sein, aber nein, es steht noch da, genau so wie vor 2 Stunden als ich ihn zum ersten Mal gelesen habe.
"Warum" schreie ich so laut ich kann, dann sinke ich weinend an der Wand hinunter.
Langsam werde ich ruhiger, das Weinen hilft, aber ich kann ja nicht die ganze Zeit heulen nur dass es mir besser geht, oder?
Ich sollte sie anrufen, aber was sage ich ihr, wie soll ich es ihr erklären?
Ich stehe auf und gehe in Richtung Bett, lege mich hin und schaue zur Decke.
Die Lampe, alles scheint verschwommen.
Verschwommen... So könnte man mich beschreiben, keine Ahnung wo ich hin gehöre, was ich fühle, oder fühlen soll. Nur ein verschwommener Punkt im Nichts. Das Nachdenken hat mich müde gemacht, ich bin zwar noch aufgeregt, schlafe aber allmählich ein.
Als ich aufwache ist alles dunkel, die einzige Lichtquelle ist mein Wecker.
Erstaunt stelle ich fest, dass ich 8 Stunden geschlafen habe.
Beim Versuch mich an meinen Traum zu erinnern setze ich mich schnell auf.
Es ging um ein Mädchen und mich.
"Na toll, jetzt verfolgt es mich schon bis in meine Träume?!?" gerade als ich den Satz beendet habe, höre ich, wie jemand stampfend die Treppe herauf kommt.
"Liebling, du bist ja doch Zuhause" sagt mein Vater. "Hast du etwas geweint? Deine Augen sehen so rot aus" fragt er mit einem besorgten Gesichtsausdruck.
Ich schüttle den Kopf und stehe auf, als mich mein Vater fragt ob Post gekommen ist, breche ich wieder in Tränen aus.
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schmollbraten. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.