Warteschlangenvisionen

von Elfmaniac


Also gut,dass hier ist mein ganz persönlicher Poetry Slam Text,den wir in Deutsch schreiben mussten,Thema: Ich-Suche.
Normalerweise kann ich nicht gut zu vorgegebenen Themen schreiben,aber das ging ganz gut dieses Mal :)



Heute stand ich doch recht lange
In einer sogenannten Warteschlange
Da dachte ich so hin und her
Und drunter und drüber und kreuz und quer
Gleicht mein Leben nicht auch einem Supermarkt
Mit einem Parkplatz wo meine Familie dauerparkt?
Ich erkannte gewissen Parallelen
An der Stelle möchte ich ein Fremdwörterbuch empfehlen
Das würde es übrigens auch zu kaufen geben
Das heißt,wäre der Supermarkt mein Leben.
Nun gut,ich dachte also lange
In der besagten Warteschlange
Wie mein Leben doch vielleicht
Ein Stückchen einem Supermarkt gleicht:
Man trifft so Leute,die man mag
Und gerne sieht,sei’s jeden Tag
Man spricht mit ihnen,gibt ihnen Tipps
Empfiehlt ihnen seine Lieblingschips
Erzählt von manchen Katastrophen
Wie Verbrannter Gockel aus dem Ofen.
Verabschiedet sie und weil man sie mag
Freut man sich natürlich auf den nächsten Tag.
Doch gibt es auch so Nervensägen
Die andauernd mit ihren Einkaufswägen
In dem sich Berge von Fast Food türmen
Zu gerne durch die Gänge stürmen
Und leider können sie nicht wirklich verstehen
Weshalb ich jedes Mal versuche ihnen aus dem Weg zu gehen
Aber meistens ist es leider schon zu spät
Wie der mich so freundlich anlächelnde Blick mir verrät.
Aber auch Nervensägen kommen und gehen,
so ist der Supermarkt,so ist das Leben.
Und zack an einem anderen Tag,
Ist niemand da,den man mag
Auch keine Spur von Nervensägen
Die einen doch sonst so aufregen.
Nein,kommen wir zur dritten Sorte
Es gibt so Leute,die brauchen keine Worte
Die sieht man und die versprühen gleich
Atmosphäre wie im Totenreich
Da reicht ein Blick um fast zu sterben
Oder um Gemüse zu verderben
Doch oftmals ist ihr Besuch nicht von Dauer
Und hinterher ist man immer schlauer.
Ja,so ein Supermarkt birgt wirklich viele Dinge
So sagen wir mal,symbolisiert ne Zwiebel Eheringe
Oder ein Stück Gouda,mein Glück
Da nehm ich doch gleich noch ein Stück!
Oder nehmen wir Haferflocken als Träume
Und Spargel als Zäune.
Dann wärn meine Wände aus Reis
Und mein Dach aus Mais.
Umgeben von Mehl und Wasser das hält
Dann fast genauso gut wie in der echten Welt.
Und wenn ich’s bedenke, sieht mein Leben fast schon aus
Wie ein riesiges, mehretagiges Superkaufhaus
Doch bleib ich auf dem Boden, ich wills ja nicht übertreiben
Und doch noch irgendwo ich selbst bleiben!
Dann bin ich so was Aldi oder Spar
Wie Rewe oder vielleicht K&K
Ich kann mir dann zwar nicht alles kaufen
Aber die Gefahr ist kleiner, mich zu verlaufen!
Apropos laufen, in meinen Träumereien
Hörte ich nun plötzlich die Verkäuferin schreien
Ich solle endlich zahlen, die Kunden warten schon!
Aus den Gedanken gerissen sagte ich keinen Ton
Ich griff nur nach meinem Geld und legte es ihr hin
Und freute mich still und leise,dass ich ich bin
Ich nahm meine Sachen und ging aus dem Laden
Und packte sie ganz ordentlich in meinen Wagen
Ich setzte mich hinein und dachte während ich noch parkte
Wer wohl in meinem Supermarkt des Lebens auf mich wartete
Ein Freund,ein Langweiler,ein Idiot?
Wie lange leb ich noch,wann bin ich tot?
Wann werd ich zwischen Äpfeln und Birnen begraben?
Wann werden mich alle vergessen haben?
Mal sehen,wann ich mich einreih in die Warteschlange des Todes
Und mal sehen wie lange man steht bis man dann so richtig,na ja,tot ist
Doch bis dahin stöber ich noch etwas hier und da
Und so wird es wohl weitergehen,Jahr für Jahr
Und endlich hab ich’s eingesehen,es war mir nur nicht ganz klar
Ich hab es nun wirklich begriffen,mein Leben ist wunderbar