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Wie alles begann...

von Yuria


Es war ein grauer Tag als alles begann. Durch den Nebel erkannte ich nur Umrisse. Stanley, ich nenne ihn immer Stany, lief dicht neben mir. Er war ein großer Hund. Um genau zu sein ein stolzer Deutscher Boxer. Er war gestromt und seine Schlappohren hatte er zurückgelegt, weil er irgendetwas hörte. Stany ist ziemlich verspielt, doch in Momenten wie diesen war er aufmerksamer als irgendjemand sonst. Ich wusste genau, er würde mich immer beschützen. Das war wahrscheinlich auch nötig. Ich bin recht klein und alles andere als stark. Ohne Stanley gehe ich nie aus dem Haus. Meinen Eltern wäre das auch nicht recht. Mir ging es in letzter Zeit nicht so gut, ich war ziemlich neben der Spur. Die verdammte Schule. Zu Hause Stress mit den Eltern. Musste immer putzen und durfte keine Widerrede geben. Mit meinen Freunden lief es auch nicht so gut. Ich hatte einfach keine Lust ständig etwas zu unternehmen. Ich war alles in allem sehr unmotiviert.
Mit zu vielen Gedanken im Kopf, weil ich in Sozialkunde eine 5 geschrieben und mein Vater sich mal wieder die Seele aus dem Leib geschrien hatte, weil ich nicht so spurte wie er wollte, rannte ich einfach los. Durch den Nebel ins Unbekannte. Bis ich gegen etwas lief. Ich entschuldigte mich schnell, dann musterte ich die Person, die vor mir stand. Es war eine recht große Gestalt mit roten Haaren, die ihr nur bis zur Schulter gingen. Ein Mädchen, entweder in meinem Alter oder eins, zwei Jahre älter schätzte ich. Ihre Augen strahlten mich in einem Meerblau durch die Dunkelheit an. Sie machte den Mund auf und wieder zu. Anscheinend war sie so sprachlos wie ich. Nach einer Weile, die wir so da standen, brachte ich endlich einen Ton heraus. „ Hey.! Ich bin Debbie. Und du.?“ fragte ich sie prompt. Irgendetwas hatte sie an sich, was mich faszinierte. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen antwortete sie:„ Äh, hey, ich heiße Lauri. Wo kommst du her.? Ich habe dich hier noch nie gesehen.“
Kacke, wie weit war ich denn gelaufen.?
„Dürfte ich dich fragen, wo ich denn bin.?“
„Du bist in Frohen. Warum weißt du nicht wo du bist.?“
Oh nein. In Frohen.? Da bin ich ungefähr 7km gegangen. Mann wie lange bin ich denn schon unterwegs.? Mein Vater rastet doch dann wieder aus.
Aber das war mir jetzt auch egal. Stany hüpfte die ganze Zeit fröhlich um Laura herum. Ich glaub er mochte sie von der ersten Sekunde an und dem Gespür eines Hundes kann man immer vertrauen.
„Naja Stress zu Hause. Also habe ich mir einfach den Kleinen hier geschnappt und bin los. Mir war es egal wo ich lande.“ sagte ich wahrheitsgemäß.
„Oh Stress zu Hause.? Das kenne ich nur zu gut. Hast du noch Zeit.? Oder musst du wieder zurück.?
„Ich kann noch eine Weile bleiben wieso.?“
„Na dann könnten wir uns unterhalten.“ Jetzt grinste sie über beide Ohren.
Von Anfang an war sie mir sehr sympathisch. So eine Person ist mir noch nie zuvor begegnet.
„Liebend gern. Könnten wir uns vielleicht irgendwo hinsetzen.?“
Sie nickte und zeigte mit dem Zeigefinger hinter sich auf eine kleine Bank. Auf dem Weg dahin schwiegen wir. Mein Hund schnupperte überall herum und blieb dauernd stehen. An der Bank machte ich ihn dann fest, damit ich ihn nicht die ganze Zeit halten musste. Als wir saßen begann Laura zu erzählen:„ Ich gehe immer raus sobald meine Mutter nach Hause kommt. Ich glaube sie hasst mich. Meine Mutter sieht mich dauernd mit so einem Blick an, wie >ich will dich nicht hier haben, verschwinde!< Ich ertrage es einfach nicht. Sobald wir uns begegnen, macht sie mich fertig. Wieso hast du denn Stress mit deinen Eltern.?“
Gott wie grausam muss die Mutter sein.? Ich glaub ab da konnte ich sie schon nicht leiden.
„Mein Vater kommt von Arbeit und beginnt seinen Frust rauszulassen in dem er mich und meine Mutter beschimpft. Ich kann es nicht ertragen es mit anzuhören wie meine Eltern sich jedes mal aufs Neue gegenseitig anschreien.“ antwortete ich auf ihre Frage hin.
Wir hatten uns gerade mal vor 20 Minuten zum erstem Mal getroffen und redeten schon miteinander als ob wir uns ewig kennen würden. Ich nahm an so etwas nennt man dann >Freundschaft auf den ersten Blick<. Damals wusste ich noch nicht, dass es nicht nur Freundschaft war, was ich empfand.
„Das ist echt scheiße. Dann kann ich verstehen warum du soweit gelaufen bist. Ich muss gleich rein. Aber könnten wir uns vielleicht morgen wieder treffen.?“ Laura hatte so eine wundervolle Stimme.
„Klar. Wie wäre es mit um 5.? Stany würde sich bestimmt freuen.“
Ich glaube, erst da hatte sie meinen Hund richtig betrachtet.
„Das kann ich mir vorstellen. Er ist echt süß. So wie du. Um 5 geht klar.“ Ihr Lächeln war ansteckend und ist es immer noch. „Tschüssi. Bis morgen.“ Ein wohliger Schauer überlief mich, als ich spürte wie sie mir einen Kuss auf die Wange gab. Ich lief rot an, sagte „Auf wiedersehen“ und machte mich mit Stanley auf den Weg ins „Paradies“.

Am nächsten Tag regnete es stark und mein Vater wollte mich nicht gehen lassen.
„Du bleibst hier Fräulein. Oder soll ich dich lieber einsperren.? Nach dem was du dir gestern geleistet hast, bleibst du zu Hause. Hast du mich verstanden.?“ schrie er mich an. Sein Kopf lief schon rot an, so laut war er geworden.
Wütend rannte ich in mein Zimmer. Mit voller Wucht knallte ich die Tür zu und hörte wie mein lieber Herr Papa wieder anfing zu brüllen. Mann wie viel Puste hatte der Kerl eigentlich.?
Ich war sehr traurig nicht zu Lauri zu können. Ich hoffte nur sie wartete nicht lange auf mich. Voller Gewissensbisse machte ich mich an den Rechner.
Schade das ich ihren Nachnamen nicht kannte. Sonst hätte ich sie bestimmt irgendwo im Internet gefunden.
Traurig machte ich mich dann nach 2 Stunden ins Bett.

Am nächsten Tag erzählte meine Mutter mir, dass mein Vater auf Montage sei. Echt genial. Da ist der heute nicht da.
Voller Hoffnung sie wieder zu treffen, machte ich mich um 4 auf den Weg Richtung Frohen. Ich rannte fast die ganze Strecke. Ich wollte sie unbedingt wiedersehen.
Und tatsächlich. Als ich ankam saß sie auf der Bank, auf der wir vor 2 Tagen gemeinsam gesessen hatten. Auf einmal drehte sie sich um. Ich glaube sie war wütend.
„Warum hast du mich einfach sitzen gelassen.? Ich habe 3 Stunden im Regen auf dich gewartet.! Ich dachte das Treffen wäre beschlossene Sache. Du hast gesagt es würde klar gehen.“ Sie meckerte mich aus. Auf sie konnte ich nicht wütend sein. Laura hatte ja recht. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen schossen. Ich wollte nicht das sie böse auf mich ist.
„Weinst du jetzt.?“ fragte sie verblüfft.
„Tut mir leid. Ich weiß nicht was los ist. Vielleicht liegt es daran, das ich dich mag und dich doch nicht enttäuschen will. Mein Vater wollte mich gestern nicht raus lassen, wegen dem Wetter und weil ich vorgestern so lange weg war.“ antwortete ich schniefend.
Erschrocken erwiderte sie:„ Oh. Tut mir leid wenn ich dich angeschrien habe. Aber wenn dein Vater meckert wenn du so lange fort bist, wieso bist du dann heute hier.?“
„Ich musste dich einfach sehen. Und heute ist er nicht da. Zum Glück. Vielleicht morgen auch nicht. Aber nur wenn ich Glück habe.“
„Kommen wir nochmal auf den Punkt zurück: Du magst mich.?“
„Ja sogar sehr, wenn ich ehrlich bin.“
„Gut. Ich dich nämlich auch.!“ Prompt nimmt sie mich in die Arme und drückt mich fest.
„Danke das du heute hier bist.“ sagt sie zu meiner Überraschung.
„Ich bin gerne hier.“
„Das freut mich. Woher kommst du eigentlich.?“
„Aus Nitz.“
„Das ist ziemlich weit weg. Cool wie weit du mit deinem Hund läufst.“
„Es ist unglaublich befreiend.“
Sie lächelte mich still an.
Wir redeten noch Stunden weiter bis wir uns verabschiedeten und ich wieder nach Hause musste.

Jeden Tag trafen wir uns. Nach einiger Zeit fing ich an nur noch kleine Runden mit meinem Hund zu gehen und dann mit dem Fahrrad zu ihr zu fahren.
Die Zeit die wir verbrachten wurde immer mehr. Wir verstanden uns super. Mittlerweile wussten wir fast alles übereinander. Wir wurden beste Freunde. Doch in mir war etwas, das immer weiter wuchs, ich aber nicht zu definieren wusste.

Ich lag in meinem Bett und dachte über unser Gespräch von heute nach.
>Debbie.? Ich muss dir etwas gestehen. Ich bin bisexuell. Das weiß so gut wie keiner, denn meine letzte beste Freundin, sie hieß auch Laura, ich hatte mich in sie verliebt und als ich ihr das gestand, reagierte sie anders als ich erwartet hätte. Sie beschimpfte mich und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben. So beschissen habe ich mich noch nie gefühlt. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber ich will immer ehrlich zu dir sein. Aber bitte renn jetzt nicht weg.< Das hatte sie mir gebeichtet mit Tränen in den Augen.
>Keine Sorge du wirst mich nicht mehr los. Danke das du es mir erzählt hast und diese Freundin... ich frag mich wie man so sein kann.<
Sie hatte mich ganz erleichtert angesehen. Ihre Angst schien wirklich sehr groß gewesen zu sein.
Ja das war schon eine große Neuigkeit gewesen. Um ehrlich zu sein, hatte ich öfters darüber nachgedacht es mit einem Mädchen zu probieren. Richtig sicher war ich mir aber noch nie. Denn ich war zwar schon öfter mal mit einem Jungen zusammen gewesen, und ja klar ich war traurig wenn er Schluss machte. Doch ich denke das es einfach nur so war, weil ich das Gefühl verlassen zu werden egal von wem, nicht mochte.

Am nächsten Tag war sie nicht da. Auch nicht am übernächsten. Doch am dritten Tag begegnete ich auf der Suche nach ihr, einer älteren Frau, die ich fragte ob sie eine Laura kenne, mit roten Haaren und so.
„Ja klar. Sie wohnt da hinten in dem gelben Haus mit dem grünen Tor. Bist du eine Freundin von ihr.?“
„Ja und sie wollte sie eigentlich mit mir treffen und ist nicht aufgetaucht. Da habe ich mir Sorgen gemacht. Danke schön.“
„Schön das ich helfen konnte.“ sagte die alte Dame mit so einem Lächeln, das nur Omis haben.
Sofort machte ich mich auf dem Weg zu dem Haus und klingelte. Ein großer Mann machte mir auf:„ Ja.?“
„Ich bin Deborah. Ist Laura vielleicht da.?“
„Du weißt es nicht.? Sie ist umgezogen. Sie hat genügend Geld gespart um auszuziehen und hat sich eine Wohnung gesucht.“
„Und wo.?“
„In Nitz.!“
„Oh vielen vielen Dank. Auf wiedersehen.“
Wieso ist sie nur weggezogen.? Und wieso hatte sie mir nichts davon erzählt.? Sie ist doch sogar in meine Nähe gezogen. Jetzt musste ich nur noch rauskriegen wo.
Eilig machte ich mich auf den Nachhauseweg. Ich musste sie unbedingt finden.
Um 11 bin ich zu Hause angekommen. Nach ihr zu suchen hatte jetzt auch keinen Sinn mehr.
Erschöpft ließ ich mich ins Bett fallen. Voller Sorge um sie konnte ich nicht einschlafen.

Am nächsten Tag machte ich mich gleich auf den Weg herauszufinden wo sie steckte. Ich hatte schon einige Straßen abgeklappert und die Hoffnung schon fast aufgegeben als ich um die Ecke bog und ich ein Mädchen mit leuchtend rotem Haar, schwarzer Lederjacke und Airmax in ein Wohnungshaus reingehen sah. Schnell schaute ich auf die Klingelschilder und tatsächlich auf dem einen stand der selbe Name wie bei dem Haus.
Ich klingelte.


Das ist das erste was ich geschrieben habe...also ruhig sagen wenn es nicht gut ist



copyright © by Yuria. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


sehr schön geschrieben
hey, die storie ist wirklich schön verfasst u ich würde mich freuen, wenn irgwann noch ein teil rauskommen würde, aber lass dir zeit
darkmetis - 13.08.2013 13:33
sorry
Yuria - 08.08.2013 20:01
echt schön
Biene_Maja24 - 08.08.2013 11:03
toll <3
Susi-Sonnenschein36 - 06.08.2013 22:10
super
angeljack85 - 05.08.2013 23:18

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