Wie das Leben so spielt

von GolfIV


Wie das Leben so spielt

Nach meiner Scheidung lebte ich ein paar Jahre 'glücklich' als Single.
Das glaubte ich zumindest immer.
Und irgendwann wollte ich nicht mehr alleine weiter und machte mich aufdie Suche nach einem neuen Mann.
Das gehört sich so und wozu auch nach einer Frau suchen, da ich ja festdavon überzeugt war Hetero zu sein.

Es kam mir nicht komisch vor das ich jedesmal stolz in den Spiegel sahwenn ich gerade vom Friseur kam und dachte: Mein Gott siehst du heutewieder männlich aus!
Ich lachte wenn meine Freundin sagte: "Du bist lesbisch …. "Selbst wenn ich mich lesbisch fühlte sah ich immer noch keinen Grundmich nach Frauen um zu sehen.
Allerdings schmiss ich mich auch keinem Mann an den Hals.
Irgendein Gefühl hielt mich davon ab!!

Ich wunderte mich nur.
Ich leugnete.
Ich verleugnete mich im Prinzip selbst.

Nach der Scheidung begann ich wieder zu arbeiten.
Durch eine Kollegin lernte ich meine erste echte lesbische Frau kennen.
Es ergab sich das wir anfingen miteinander auszugehen.

Sie schleppte mich in Lokale von denen ich nicht einmal wusste das siebestehen.Und ich merkte immer noch nichts.
Sah fleissig den Männern nach obwohl es mir in den Discotheken etc. gutgefiel.

Eines morgens, ich hatte bei ihr im Haus (nicht im Bett) übernachtet,verschlang sie buchstäblich meine Beine.Erstaunt guckte ich an mir herunter und dachte mir: Du bist willstmich!!
Nein, erschreckt hat mich der Gedanke nicht!
Im Gegenteil er hatte mich neugierig gemacht. Neugierde auf die Liebemit und zu einer Frau.

Wir gingen weiterhin miteinander aus.
Wir haben uns viele viele sms geschickt.
Nichts passierte.

Und dann schoss es mir bis in den dicken Zeh!
Ich war verliebt, in diese Frau!!!

Ich wollte sie!!
Wir hatten unser erstes offizielles Date.
Beim Italiener ganz romantisch.
Nachher sind wir zu mir und haben zusammengesessen.
Wir hatten keine Eile, wozu auch.

Wir verstanden uns auch ohne Worte. Wir genossen die Situation.
Bei Kerzenschein und einer guten Flasche Wein.

Es war schon spät als wir beschlossen schlafen zu gehen. Ich ließ ihrdie Wahl zwischen Gästebett und meinem.

Der Abstand zwischen uns war groß.
Bis ich ihr einen Gute-Nacht-Kuß gab.

Es war als ob plötzlich alles loskam.
Wir konnten nicht mehr voneinander lassen.
Ich küsste sie so wie ich noch nie jemanden geküsst hatte und fühlteeine Erregung wie ich sie noch nie zuvor gefühlt hatte.Ich wollte mit allen Sinnen fühlen.
Ich wollte ihre Berührungen und ich wollte sie berühren.
Ich wurde geküsst und habe nie vorher so empfunden.
Wenn ich gelesen habe von absoluter Erfüllung habe ich gelacht.
Hier habe ich sie erlebt!!!

Mir wurde alles klar! Und dafür bin ich ihr dankbar.
Ohne sie wäre ich warscheinlich immer noch eine Frau die glaubt die Weltist Hetero.