Wieso bin ich so?

von kleinstadtkind


Tim fuhr über meinen Bauch „Du bist so wunderschön“. Er überhäufte mich mit küssen. In seinen Augen konnte ich deutlich sehen, dass er in diesem Moment alles für mich getan hätte. Doch warum war ich nicht glücklich in seinen Armen? Wo doch jedes andere Mädchen liebend gerne mit mir getauscht hätte, fühlte ich sich mehr als unwohl. Ich richtete mich auf. „Was ist los“ Tim sah mich fragend an. „Ich habe totale Kopfschmerzen. Ich will dich ja nicht rausschmeißen, aber können wir uns vielleicht ein anderes Mal treffen?“ Tims eben noch so leidenschaftlicher Blick versteinerte. Sollte das eben etwa ein Korb gewesen sein? Das hatte er noch nie erlebt. „ Ähm… ja… natürlich“ er stand sichtlich verwirrt auf und sah mich an „Wann sehen wir uns wieder“? Ich bemerkte, wie mein Kopf nun tatsächlich zu pochen anfing „Ich… ich weiß es nicht. Ich ruf dich an, okay?“ Tim gab mir noch einen Kuss und ging dann aus meinem Zimmer. Kaum war die Tür zu, brach ich in Tränen aus. Warum konnte ich mich nicht in ihn verlieben? Was war denn das Problem? Jedes Mädchen stand auf Tim. Tim sieht gut aus, Tim ist lieb und Tim würde alles für mich tun. Warum konnte ich nicht normal sein? Ich fühlte eine leere in mir. Meine Eltern hatten sich so gefreut, dass ich endlich einen Freund hatte. Am Anfang mochte ich ihn ja auch wirklich, aber als dann mehr draus wurde sah ich eben nur noch seine Macken. Wenn er mich anfasst fühlte sie sich, als würde er mich fast erdrücken. Jeder Kuss war ein Zwang. Es war furchtbar- Und doch erhoffte ich mir, dass vielleicht doch noch Gefühle auftauchen würden.

Ich starrte an die Decke. „Ich bin so ein Arschloch, ich spiele mit den Gefühlen dieses Jungens. Er mag dich wirklich gerne und du verarschst ihn doch nur von vorne bis hinten…. „ Die Tränen liefen mir nur so runter, während ich langsam einschlief.

Am nächsten Morgen wachte ich dadurch auf, dass meine kleine Schwester Fabienne, aber von allen nur Flo genannt, meine Tür aufriss und auf meinem Bett rumsprang. Sie grinste und man konnte ihre Zahnlücke sehen „Heute bekomm ich ein Häschen, heute bekomm ich ein Häschen“. Genervt und noch im Halbschlaf antwortete ich „Und heute Abend gibt’s Hasenbraten?“. Ich schien es ziemlich ernst gesagt zu haben, jedenfalls rannte Flo zu unserer Mutter und schrie „Elli will meinen Bugs Bunny töten, ihr dürft sie nicht mehr aus dem Zimmer lassen“. Ich musste grinsen. „Kinder….“

Nach dem Mittagessen blockierte ich zwei Stunden die Telefonleitung, weil Svenja ein Problem mit ihrem Freund hatte. Irgendwann fragte sie dann mich, wie es mit mir und Tim laufen würde. Meine Laune verschlechterte sich abrupt. „Naja, um ehrlich zu sein ich habe gar keine Lust mehr auf…“ Weiter kam ich nicht denn Svenja fiel mir ins Wort „AUF TIM??? Also wenn du ihn nicht mehr willst, ich nehm ihn gerne“. Ich lachte „Na da hat Tim aber noch ein Wörtchen mitzureden. Aber Svenja, ich weiß nicht wieso aber irgendwie funkt es nicht bei mir... ich kann so nicht weiter machen. Ich bin todunglücklich mit ihm obwohl ich doch eigentlich so glücklich sein müsste“. Elli schwieg kurz „Du meinst es ernst? Ihr seid doch erst seid einer Woche zusammen. Ich verstehe dich nicht“. Ich fing an zu schluchzen „Wenn du mich als meine beste Freundin nicht verstehst…. Wer denn dann?“