Yasmin ( 9 )

von catrin


Als ich am nächsten morgen aufwachte, merkte ich wie Yasmin mich besorgt anschaute. Erst jetzt fiel mir wieder ein, was letzte Nacht passiert war und sofort hatte ich wieder Tränen in den Augen. Ohne etwas zu sagen und obwohl sie immer noch Scherzen hatte, nahm Yasmin mich in den Arm und flüsterte: "Schatz, was ist denn passiert?" Ich konnte nichts sagen und weinte in ihren Armen. In dem Moment wurde mir richtig bewußt, wie sehr ich sie schon liebte, obschon wir uns noch gar nicht so lange kannten. Langsam beruhigte ich mich und versuchte ihr zu erzählen, was geschehen was: "Gestern nachdem ich aus dem Krankenhaus gegangen bin, wollte ich nach Hause, bin dann aber irgendwie zu Linda gelaufen. Doch sie war gar nicht wieder nach Hause gekommen. Nur Marcel war da. Ich hab ihm dann alles erzählt, er wollte noch hier vorbei kommen, war er noch da?" " Ja, er war noch da. Schatz, was ist dann passiert? Du weißt, du kannst mir alles erzählen." Sie war so lieb zu mir, ich wußte, dass ich ihr alles erzählen kann, doch es ging nicht und so fing ich wieder zu schluchzen an. Unter Tränen und im Flüsterton brachte ich dann hervor, dass Markus versucht hat mich zu vergewaltigen und meine Mutter das mit ihm geplant hat. Ich sag wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Wir hielten uns in den Armen und sie sagte kaum hörbar: "Ich liebe dich über alles und lass nicht zu, dass dir jemand weh tut." Plötzlich sah ich etwas gefährliches in ihren Augen aufblitzen, doch im nächsten Moment war es schon wieder verschwunden.
Den Rest des Tages verbrachten wir im Krankenhaus, in der Cafeteria oder draußen im Krankenhaus eigenen Park. Jedoch sagte niemand mehr etwas über das, was gestern geschehen war. Marcel kam noch kurz vorbei und fragte ob Linda schon da gewesen ist, doch sie war es nicht. Zuhause war sie aber auch nicht gewesen. Solangsam fing ich an mir Sorgen zu machen.
Abends wollte ich gar nicht nach Hause, doch ich durfte nicht dort bleiben. Fieberhaft überlegte ich wohin ich gehen sollte. Schließlich entschied ich mich kurz nach Hause zu fahren und dann zu Melanie zu gehen, um dort zu übernachten.
"Bis morgen Schatz. Ich Liebe dich." "Ja mein Engel wer schnell wieder gesund. Ich komm dich morgen besuchen. Ich Liebe dich auch." Ich hörte gerade noch wie sie sagte, "Pass auf dich auf.", bevor ich die Tür schloss und mich in Richtung S-Bahn machte.
Als ich Zuhause angekommen war, sah ich von draußen wie meine Mutter und Markus in der Küche standen und sich angeregt unterhielten. Wie zu Eis erstarrt blieb ich stehen und konnte den Blick nicht vom Küchenfenster nehmen.Da ich mich nicht überwinden konnte rein zu gehen, für ich direkt zu Melanie. Bei ihr angekommen erfand ich eine Notlüge um bei ihr die nächsten 3 Tage zu übernachten.Die nächsten 3 Tage waren immer das gleiche. Ich war den ganzen Tag im Krankenhaus und abends schlief ich bei Melanie. Linda war auch noch nicht wieder aufgetaucht und über die Sache mit Markus wurde nach wie vor nicht mehr gesprochen. Jedoch überlegte ich mir ob ich ihn anzeigen sollte.
Am Tag der Entlassung von Yasmin, wurde uns beiden klar, dass wir ein Problem hatten. Wir wußten nicht wo wir hin sollten. Erstmal fuhren wir nach Hause und ich hoffte dass niemand da sei. Und ich hatte Glück, niemand war Zuhause. Ich packte alle Sachen die in meine große Tasche passten ein und Yasmin nahm ihre Sachen mit. Da wir nicht wußten wo wir hin sollten fuhren wir zu Marcel. Da Linda noch nicht wieder aufgetaucht war, sagte er, dass wir ruhig bei ihm bleiben konnten.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Marcel zuhause. Wir redeten, spielten etwas und schauten DvD’s.
Als Yasmin und ich uns abends im Bett küssten und grade ziemlich bei der Sache waren, ging plötzlich die Tür auf.