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Zwei Welten [Die erste Begegnung]

von callmelynn


Es war ein Tag wie jeder andere. Nachdem ich die hellen Stunden an meinem Stammplatz verbracht hatte, um irgendwie an Geld zu kommen, war ich nun auf dem Weg durch die nachtblauen Straßen in Richtung meiner Stammbar. Es war eine Weile her, seit ich das letzte Mal da gewesen war, die letzten Wochen hatte ich mehr damit zu tun gehabt, mich finanziell über Wasser zu halten. So einfach war es eben nicht mehr, seit ich von zu Hause fortgelaufen war. Zwar war es am Anfang - mit 17 - noch deutlich schwieriger gewesen, doch mittlerweile hatte ich meine Mittel und Wege gefunden. Als ich in einiger Entfernung die Bar sehen konnte, nahm ich noch einen letzten Zug meines Joints, ehe ich diesen zu Boden fallen ließ und die schwarze Glut mit dem Fuß erstickte. Dann steuerte ich auf den Türsteher zu, der mit wohlbekannt war. Er war einer dieser Typen, die es einfach nicht aufgeben wollten, selbst nach gefühlten 1 000 Körben, die er kassiert hatte. Dennoch war er an sich ein angenehmer Mann - was ich nun wirklich nicht von vielen männlichen Wesen sagte. Eigentlich von so gut wie gar keinem.

"Sieh an, Georgia. Hoher Besuch hier bei uns",
begrüßte er mich grinsend und gab mir einen High-Five.
"Darf ich dich heute auf was einladen? Du hattest doch neulich Geburtstag, richtig?"
"Erspar es mir, darüber nachzudenken",
gab ich grinsend zurück und wandte mich, nachdem ich noch einmal kurz die Hand gehoben hatte, ab, um die Bar zu betreten.Es war gewohnt voll, wie an jedem Samstagabend. Ich lehnte mich kurz an die Wand neben dem Eingang, um mir im Kopf meinen Weg durch die Menge zu bahnen. Diesem folgte ich dann wenig später auch und ließ mich nach zehn Minuten leicht schnaufend auf einem der weinroten Barhocker nieder. Es dauerte nicht lange, ehe mich auch Kia - die Barchefin - entdeckt hatte und direkt auf mich zusteuerte.

"Georgia ! Dich hab ich ja lange nicht gesehen. Bist wohl wieder big im Business, was?", sprach sie grinsend gegen die laute Musik an und kam mir dabei etwas näher, damit ich sie verstehen konnte. Kurze Zeit später stellte sie mir einen blau-orangenen Cocktail vor die Nase.
"Offensichtlich vermisst ihr mich ja alle", gab ich schmunzelnd zurück und zog das Glas näher zu mir, um einen Schluck zu nehmen. Ich wusste zwar nicht, wie sie es schaffte, doch irgendwie stellte sie mir immer wieder etwas neues hin, dass unheimlich gut schmeckte. Man konnte es wirklich nicht anders sagen, sie lebte ihren Job - und das mit aller Leidenschaft.
Wir unterhielten uns eine ganze Weile, doch viel neues gab es nicht, außer der Tatsache, dass sie sich mal wieder von ihrer langjährigen Freundin Mila getrennt hatte. Die beiden waren wie Feuer und Wasser, doch jeder der sie kannte wusste, dass sie so oder so nie länger als 2 Wochen ohneeinander auskamen. Wie sonst sollten sie es schaffen, insgesamt 9 Jahre zusammen zu sein? Noch einige Zeit unterhielten wir uns, ehe meine Aufmerksamkeit von einem Mädchen auf sich gezogen wurde, dass ich noch nie zuvor in dieser Bar gesehen hatte. Eine Tatsache, die mich zugegeben etwas wurmte.

Angestrengt durchforstete ich meine Erinnerung, jedoch ohne Erfolg. Ich kannte die meisten die hier herkamen mit Namen, nur sie war mir fremd. Einen Augenblick betrachtete ich sie aus dem Augenwinkel. Ein hübsches Mädchen, dass offenbar wohlbehütet aufgewachsen war, denn all ihre Klamotten waren Marke und auch ihre Handtasche, in welcher sie kramte, schien Echtleder zu sein. Ihr Haar war blond. Kein gefärbtes, sondern ein natürlich schimmerndes Hellblond, dass zu ihrem Erscheinungsbild durchaus passte. Dieses allerdings passte meines Erachtens nach überhaupt nicht in diese Bar. Ich wandte den Blick fragend wieder Kia zu, welche jedoch nur ahnungslos den Kopf schüttelte.

Doch es dauerte nur einige Sekunden in denen sich ihr Blick zu dem mir wohlbekannten "Geh doch einfach mal rüber"-Grinsen wandelte und nicht mehr von mir abließ. Ich rollte grinsend mit den Augen, zuckte dann jedoch mit den Schultern und klemmte mir eine Zigarette zwischen die Lippen, ehe ich zu ihr rüber ging und mich auf dem Hocker neben ihr niederließ.
"Hast du vielleicht Feuer?", sprach ich sie einfach ganz direkt an - so war ich eben einfach. Etwas irritiert wandte sie mir den Blick zu und tiefgrüne Augen sahen mir entgegen, ehe sie zurückhaltend und leise ein "Ja, klar" zur Antwort gab und kurz darauf in ihrer Tasche wühlte.



copyright © by callmelynn. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.





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