Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

cold heart

von bamyan


Eines morgens, ich war schon im Halbschlaf, träumte ich folgende Geschichte. Ich befand mich in einer riesigen Eiswüste in der es nichts ausser Eis und Schnee zu geben schien. Zusätzlich herrschte ein eisiger Sturm, der mir die Schneekörner ins Gesicht trieb, die wie Nadeln in meine Haut stachen.

Trotzdem kämpfte ich mich gegen den Wind voran, obwohl ich eigentlich kein Ziel hatte und kaum etwas sehen konnte. Nach einer Weile sah ich in der Ferne vor mir einige Berge, die sich aus der Fläche erhoben. Ich kämpfte mich weiter gegen den Sturm in Richtung der Berge, auch weil ich hoffte, dort Schutz zu finden. Nach einer Weile konnte ich in der eisigen Bergwand vor mir eine Art Vertiefung wahrnehmen. Mühsam kämpfte ich mich gegen den Sturm den Berg hinan. Die Vertiefung stellte sich als der Eingang zu einer Höhle heraus. Näher betrachtet, war es eigentlich eher ein Gang, der in den Berg aus Eis und Schnee führte.

Es war nicht nur die Suche nach Schutz vor dem Schneesturm, irgendetwas zog mich fast magisch in diesen Gang hinein. Hinten im Gang war so etwas wie ein Licht zu erkennen, jedenfalls war mir als wenn es dort heller würde. Ich hatte das Gefühl, dass ich unbedingt zu diesem Licht gelangen müsste und als ich noch tiefer in dne Gang eindrang, liess zumindest der Wind etwas nach. Der Gang, der am Anfang noch breit gewesen war, wurde immer schmaler und ich musste mich schliesslich durch die Eiswände zwängen, um überhaupt noch voranzukommen. Endlich war ich am Ende des Ganges angelangt, von wo auch scheinbar das Licht kam, das mich so angezogen hatte.

Doch wie gross war meine Enttäuschung – es war nur eine riesige Eisfläche auf der das Licht wie von einem Spiegel reflektiert wurde, denn anders konnte ich mir die Helligkeit nicht erklären. Ich began die Eisfläche abzutasten, die mich so magisch angezogen hatte. Es konnte doch nicht sein, dass das alles war, was mich am Ende dieses dunklen und engen Ganges erwartete?

Unter der Berührung meiner Hände fing das Eis auf einmal an zu schmelzen, obwohl die Umgebungstemperatur in der Höhle bestimmt bei 20 Grad unter Null lag. Ich war überrascht und neugierig, was ich unter dem Eis entdecken würde – doch es war nur blanker, kalter Stein, der zum Vorschein kam. Enttäuscht kniete ich mich nieder. Was war die Bedeutung dieser Höhle, die mich so magisch angezogen hatte und warum schmolz das Eis unter der Berührung meiner Hände?

Ich betrachtete die Felswand vor mir und fing an sie langsam abzutasten auf der Suche – ich wusste nicht wonach, aber vielleicht hatte ich die Hoffnung dadurch einen verborgenen Eingang oder einen Schatz zu finden. Auf einmal merkte ich, wie der Stein unter der Berührung meiner Hände warm wurde, und das geschmolzene Eis lief in kleinen Bächen am Stein herab und es sah fast so aus, als ob der Stein weinen würde.

Da fiel es mir auf einmal wie Schuppen von den Augen, und ich fiel auf Knie und weinte bitterlich. Der Stein war mein eigenes Herz und der Gang war der Zugang dazu. Nie hatte ich einem Menschen Zugang zu meinem Herzen gewährt, denn dann hätte sich derjenige erst durch einen eisigen Schneesturm und dann durch einen engen Gang kämpfen müssen. Und auch ich selbst konnte den Zugang zu meinem Herzen und zu meinen Gefühlen nur unter grössten Mühen finden. Zusätzlich hatte ich mein Herz mit einer Schicht aus Eis umgeben, die es schützen sollte, doch es war darüber völlig erstarrt und hatte fast alle Wärme verloren, bis es nur noch ein kalter Brocken aus Stein war. Tief im Inneren jedoch hatte es seine Wärme bewahrt und auch noch in Eis und Schnee sein Licht ausgestrahlt, darauf hoffend, dass es eines Tages doch wieder zum Leben erweckt werden würde und seine Wärme und Liebe zeigen könnte.




copyright © by bamyan. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


zum nach denken
Laney387 - 26.05.2007 18:12
[b]Nosce te ipsum[/b]
...Kompliment... fühlbar und greifbar nah geschrieben...
Snowflake0201 - 11.05.2007 18:08

vivalavita: 30 Karat Karneval - Freitag 28.2. - 20 Uhr in Kölle - 2 Floors - Karneval - Dance/Charts - Instagram 30 karat deluxe      +++     >>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<