von surfmaedchen
leer waren die tage nach der letzten kameraeinstellung.
die blicke aus ihrem auge, verschwommen im gedächtnis, wahrgenommen durch den sucher, sagten: es ist aus. ich liebe dich nicht mehr.
wenn man die wahrheit der gefühle nicht glauben kann: die wahrheit der worte zeigt es. "ich will mich von dir trennen. ich will nicht mehr mit dir zusammen sein."
keine gespräche, keine verabschiedung. nur ein auszug. und die änderung des lebens. verlasse deine träume, stehe mit den wurzeln im hier und jetzt, sind die einzigen worte, die noch helfen, sich aufzurichten. und ungeachtet des schmerzes, blicke nicht zurück. blicke auf das, was kommt, fremd, neu, zunächst kalt, aber sicher eines: ungewiss.
sachen packen und ausziehen. erklärungen suchen, die nichts erklären, die nur verwirren. fragen stellen, ins nichts, ins universum, an freunde. unbeantwortet. sehnsucht ertragen, atem anhalten, einfach weiterleben. irgendwo schlafen. neues aufbauen? mit dem mut der verzweiflung. schlafen, essen, reden. wolken im kopf. überall watte. schlafen in ecken, auf fußböden, kalt, zwischen menschen, zwischen dingen, zwischen sich. und bei all dem: immer allein.
suchende blicke, die stadt entlang. fragende gedanken in den himmel. traurige lichter aus fenstern, keine wärme spendend. gesichter, weiß wie schnee. freunde, die wegschauen. HILFE schreien? - nein, denn was hilft es? übrig bleiben scherben. suche nach kleber, rastlos. keine erlösung, kein kitten, kein zusammenfügen.
irgendwann, später, bald: realisieren - wahr - nehmen: ich bin ALLEIN. sie will mich nicht mehr - lieben.
halten. festhalten, an der eigenen liebe. niemand kann das fortnehmen, nur du selbst. gib es nicht ihr, halt es bei dir, es hält dich warm. es schützt dich, es pflegt dich. es ist immer für dich da, auch ohne sie. du hast dich. solange du dich und deine liebe bewahrst.
auch wenn du verzweifelt bist: verlier dich und deine liebe nicht! nutze deine liebe für dich selbst. du kannst sie säen, auf unbestellten feldern. der frühling kommt wieder, noch fern, noch im dunkeln liegend. aber du kannst diesen rythmus nicht aufhalten. du hast liebe, und ein neuer mensch wird dich finden. gestalte dich, und glaube an dich. denk nicht an die kamera. denke nicht an das videoband mit den letzten aufzeichnungen von ihr. denke an dich und deine liebe.
du bist es wert!
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surfmaedchen. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.